Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
dann drehte sich die Kreatur um und wuselte von der Spurrille fort.
Die Gespenster warteten ein Dutzend Meter entfernt, während Jesmin ihre Aufklärung des Außenbereichs rings um das quadratische Gebäude zu Ende brachte. Dann tauchte sie an der Nordwestecke des Bauwerks auf und winkte sie zu sich. Myri und die anderen stießen an der Westwand des Gebäudes – der Rückwand – zu ihr. Sie drängten sich in der Mitte der Wand zusammen, wo Jesmin ihnen ein metallenes Wandpaneel zeigte, bei dem die meisten Nieten herausgerissen worden waren, was vermutlich daran lag, dass der Wind jahrelang daran gerüttelt hatte. Jesmin zog die Metallabdeckung ein paar Zentimeter zur Seite, und Licht strömte heraus.
Durch die Lücke konnten sie sehen, dass sich dahinter eine einzelne Halle mit einer Raumlänge von dreißig Metern befand, die in der Mitte von der verdunkelten Oberseite eines Frachtliftschachts beherrscht wurde, der seinerseits zwanzig Meter im Quadrat maß.
Jesmin wies auf eine Stelle unmittelbar über der Tür an der Ostseite sowie auf Punkte ungefähr sechs Meter an den Nord- und Südwänden hinauf. An jeder dieser Stellen war mit einer Halterung eine Holokameraeinheit von stattlicher Größe an der Wand befestigt, deren Objektive durch ein rundes, in das Metallblech der Wand geschnittenes Loch nach draußen gerichtet waren. Ihre Stimme war so leise, dass Myri sie kaum verstehen konnte. »Ich glaube, in der Decke ist noch eine.«
Trey schob sie aus dem Weg und richtete sein Makrofernglas der Reihe nach auf jede der drei Holokameras, während er zwischen mehreren Filtern und Vergrößerungsoptionen hin und her schaltete. Dann ließ er das Gerät sinken. »Infrarot. Wir sind sicher, und ich sehe keine Kameras, die das Innere überwachen.«
Nirgends war jemand zu sehen, weder Zivilisten noch Militärs. Bhindi nickte. »Sechs, lass dich zwanzig Meter zurückfallen und mach dich bereit, uns zu warnen oder Feuerschutz zu geben. Und du brauchst keine Gewebeproben von den Spinnen. Alle anderen: Wir gehen rein.«
Im Innern der Halle war es gespenstisch still. Bloß gelegentliches metallisches Scheppern und das Gemurmel ferner Stimmen drang durch den Aufzugschacht nach oben, zu leise, um es zu verstehen. Myri schlich vor zum Rand des Lifts. Der Permabeton ringsum war sonderbar sauber und mit Löchern von zwei bis drei Zentimetern Durchmesser markiert, deren Ränder sogar noch sauberer waren – beinahe strahlend weiß.
Trey schob sich neben sie und nahm die Löcher näher in Augenschein. »Bis vor Kurzem war hier irgendetwas am Boden festgenietet. Ich schätze, irgendein Bodenbelag, der vielleicht den Lift verborgen hat. Die Löcher sind tief genug, dass sie einigen Widerstand bieten.«
Jesmin lehnte sich über den Schacht. Sie holte die Winden aus ihrem Rucksack hervor, die Trey beschafft hatte. Ungefähr von der Größe und Form eines Menschenschuhs, bestanden die Winden aus einer Spule mit Seil – hundert Meter lang und in Industriestärke –, leistungsstarken Klemmrollen und einem Energiepack mit einfachen Kontrollen auf einer Seite. Am Anfang des schwarzen Seils war ein schwarzer Enterhaken angebracht. Sie beugte sich mit dem Haken in der Hand über die Schachtkante, fixierte den Haken an irgendetwas darunter und befestigte die Winde am Gürtel. »Bereit.«
Innerhalb weniger Sekunden schwangen sich alle fünf einer nach dem anderen über die Kante in die Dunkelheit. Ein quadratisches Lichtfeld weit unter ihnen zeigte ihnen ihr Ziel.
Während sie in die Tiefe glitten, gelangte Myri zu dem Schluss, dass es ganz und gar falsch gewesen wäre, den Schacht als Teil eines Turbolifts anzusehen, denn der Begriff Turbo ließ sich hiermit nur schwerlich in Einklang bringen. Myri hatte solche Aufzüge schon zuvor gesehen, auf Hinterwäldlerplaneten und in Industriekomplexen. In den vier Ecken des quadratischen Schachts befanden sich Durastahlschienen, die an riesige Ketten erinnerten, die in regelmäßigen Abständen mit Zahnkränzen versehen waren. Vermutlich war weit unten eine große, kastenförmige Aufzugskabine, wahrscheinlich nach oben hin offen, mit Motoren an jeder Ecke, die sich langsam drehende und dabei in die Zahnkränze fassende Zahnräder antrieben. Rauf- und runterzufahren mochte vielleicht eine Minute oder länger dauern, aber dafür konnte der Aufzug gewaltige Lasten befördern.
Als das Lichtquadrat unter ihnen immer größer erschien, waren auch die Objekte deutlicher auszumachen, die sich am Fuß
Weitere Kostenlose Bücher