Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
einen Zentimeter dickem Stoff bestehenden Anzüge funktionierten genauso wie die Regulationsplane. Ein Netzwerk von Temperatursensoren überall im Anzug übermittelte Daten über die Innen- und Außentemperatur an einen winzigen Prozessor. Der Prozessor regulierte die Energie, die durch Tausende mit Flüssigkeit gefüllter Kapillare in dem Material geschickt wurde, um je nach Bedarf bestimmte Bereiche abzukühlen oder zu erwärmen. Das Resultat war ein Material, das die Haut des Trägers kühlte und seine eigene Außenfläche an die Lufttemperatur der Umgebung anpasste – was den Träger für Infrarot-Holokameras wiederum praktisch unsichtbar machte. Die Tarnkleidung bestand aus langärmligen, vom Hals bis zu den Knöcheln reichenden, hauteng sitzenden Ganzkörperanzügen, Handschuhen, Schuhen und Hauben, die bloß die Augen des Trägers frei ließen.
Innerhalb weniger Minuten war die Einheit einsatzbereit. Scut war mit einem Blastergewehr bewaffnet, die anderen hatten Blasterpistolen in ihren Halftern. Alle trugen schwarze Rucksäcke. Einige hatten weitere Hilfsmittel am Gürtel befestigt, je nachdem, was sie bevorzugten: Glühstäbe, Ausrüstungstaschen, Vibroklingen, Komlinks.
Bhindi wandte sich wieder an Voort. »Wenn du hörst, dass der Alarm losgeht, warte nicht auf unser Signal. Komm einfach reingebraust, erledige alle, die auf uns schießen, und hol uns aus der Gefahrenzone.«
Voort nickte. »Bist du sicher, dass du es dir nicht noch mal überlegen willst?«
»Absolut.«
Sobald die schwarz gekleideten Gespenster zwischen den Strauchbäumen verschwunden waren, schnappte Voort sich sein Blastergewehr und marschierte ein paar Dutzend Meter weit in die Baumreihe hinein. Dort hockte er sich hin, um zu warten.
19. Kapitel
Die Gespenster warteten in einer kleinen Senke, zwanzig Meter vom äußersten Sensorring entfernt. Einige hundert Meter weiter nördlich, drüben bei der Straße für Bodenfahrzeuge, befand sich das Habitatsgebäude, ein lang gezogener gelber Flachbau mit Glühstäben an Pfosten ringsum. Eine gepflasterte Landezone umgab das Gebäude, auf der eine Handvoll Luftgleiter parkten. Durch die Vorhänge schimmerte Licht aus den Sichtfenstern, doch im Gebäude selbst waren keine Personen zu entdecken. Die Gespenster hatten den Bau erst einige Minuten lang aus der Entfernung beschattet, ehe sie zu dieser Position vorgerückt waren. Ein paar hundert Meter südlich lag das Gebäude, das angeblich den Oberflächenzugang zu der geheimnisvollen Anlage unter der Erde darstellte.
Myri blieb am oberen Rand der Senke, ihr Makrofernglas auf dieses Gebäude gerichtet, das sie gut im Blick hatte. Der quadratische Bau war wie die Wellblechbauten von Ackbar-Stadt errichtet worden. Der Infrarotfilter ihres Makrofernglases zeigte es als Sieb, durch das Hitze nach außen abstrahlte. Warme Luft strömte aus einer ganzen Reihe von Spalten und Rissen längs des schrägen Metalldachs, aus einer hohen Rolltür an der Ostseite, aus verschiedenen Ventilationsöffnungen und aus etwas an der Nord- und Ostfassade, das aussah wie die Löcher herausgeplatzter Nieten. Myri ließ das Makrofernglas sinken und rutschte zwei Meter tiefer in die Senke hinab, um sich zu Scut, Turman und Bhindi zu gesellen. »Das da draußen stimmt nicht mit dem Satellitenbild überein.«
Bhindi zog an der Augenöffnung ihrer Haube herum und machte ihr Gesicht frei, um sich selbst ein wenig frische Luft zu verschaffen. »Was meinst du damit?«
»Die ganze Anlage ist größer, als auf diesem Bild zu sehen ist, mindestens dreißig Meter pro Seite und zehn Meter in der Höhe. Und das Gebäude ist von einem Permabetonhof umgeben. Nichts davon ist auf dem Satellitenbild zu erkennen.«
»Was bedeutet …« Bhindi dachte darüber nach. »Was bedeutet, dass sie sich in den Satelliten eingeklinkt haben müssen, um das, was er sieht, mit einem Standbild zu überlagern – entweder mit einem alten Scan oder mit einer computergenerierten Aufnahme. Ich wette, Vier würde das als ziemlich kniffligen Programmiertrick bezeichnen. Apropos Vier …«
Myri zuckte mit den Schultern. »Er ist oben bei der Sensormauer, die Lage checken. Fünf habe ich aus den Augen verloren, als sie ungefähr zu einem Drittel um das Gelände herum war.«
Von oben drang ein schwaches Krabbelgeräusch zu ihnen herunter, und dann tauchte Treys Kopf über dem Rand der Senke auf. Er kroch auf Ellbogen darüber und rutschte nach unten zum Fuß der Vertiefung. Auch er zupfte die
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