Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Golden, C: Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Star Wars. Fate of the Jedi 05
finden werden«, sagte Luke.
»Im Nebel des Vergessens?«, fragte Faal, ein wenig ungläubig. »Die Antworten könnten dort sein, aber wie wollt Ihr Euch an die Fragen erinnern?«
Taalon warf ihr einen Blick zu, und Faal verstummte. »Wenn Ihr Euch sicher seid, Meister Skywalker, dann lasst uns gehen und sehen, ob Ihr recht habt.« Er lächelte kalt. »Da Ihr bereits mit diesem Ort vertraut seid, übernehmt Ihr sicher gern die Führung.«
»Danke«, erwiderte Luke trocken, obgleich er ohnehin darauf bestanden hätte
voranzugehen. Er vertraute darauf, dass die Sith ihm nicht hinterrücks in den Rücken sprangen – nicht, wo er der Einzige war, der wusste, wie sie dort hingelangen konnten. »Der Pfad ist dicht am Ufer, im seichten Wasser. Geht nicht zu weit in den See hinaus! Ich weiß nicht allzu viel über die Tiefen der Ewigkeit, aber man hat mir erklärt, dass einen niemand wieder herausziehen kann, sobald man einmal dort hineingerät – dann ist man verloren, für immer. Das könnte eine Lüge sein.
Es könnte die Wahrheit sein. Ich persönlich habe nicht die Absicht herauszufinden, was von beidem zutrifft.« Er sah sie alle einen nach dem anderen an, um sicherzugehen, dass sie sich über den Ernst der Situation im Klaren waren.
»Also, folgt mir, tretet dahin, wo ich hintrete, und nehmt Euch Zeit, um sicherzugehen, dass Ihr einen sicheren Stand habt.«
Er watete vorsichtig in das kalte Wasser und bewegte sich auf das andere Ende des Sees zu, während er jeden Schritt sorgsam prüfte. Zuerst blieb der See trotz ihrer Bewegungen vollkommen unberührt. Es gab keine Spritzer, ja, nicht einmal kleine Wellen.
Und dann kamen sie nach oben.
Die Gesichter der Toten stiegen aus den Tiefen empor, schwebten nach oben, verharrten jedoch ein Dutzend Zentimeter unter der Oberfläche, ihre Augen geschlossen, ihre Mienen friedlich. So viele von denen, die Luke zu Lebzeiten gekannt hatte. Er suchte, doch bislang konnte er das eine Antlitz, das er zu finden hoffte, noch nicht sehen. Er war überrascht, wie bitter die Enttäuschung darüber war.
Natürlich waren die Sith zu diszipliniert, um schwer zu atmen. Allerdings gelang es ihnen nicht ganz, ihre Überraschung in der Macht zu unterdrücken. Er hörte Namen – geflüstert wie auch verwundert oder vor Freude hervorgestoßen.
Und die Antworten darauf. Luke blieb stehen, drehte sich um und lauschte den Unterhaltungen. Die Vorstellung, dass tote Sith den lebenden Ratschläge erteilten, gefiel ihm nicht besonders, doch andererseits hatte er das Gefühl, dass es falsch gewesen wäre, die Gespräche zu unterbinden. Eine solche Chance kam zu selten, um sie einfach ungenutzt verstreichen zu lassen. So viel musste man selbst seinen Feinden zugestehen.
Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Die Gesichter gehörten Angehörigen, keinen Generälen oder Militärstrategen. Die leicht gurgelnden Worte waren sanft und liebevoll, Abschiede, zu denen es nie gekommen war, oder Schwüre von ewiger Liebe, die ein weiteres Mal wiederholt wurden. Ihm war unbehaglich zumute, und es war offensichtlich, dass auch die Sith hin und her gerissen waren, bei diesen unverhofften Erscheinungen zu verweilen und in Lukes Augen das Mysterium und die Bedrohung zu wahren, die die ganze Galaxis mit ihnen assoziierte.
»Das könnten Täuschungen sein«, sagte Taalon, doch seine Stimme klang, als wäre er sich diesbezüglich nicht ganz sicher.
»Das könnten sie sein«, sagte Luke. »Aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie das sind.«
Er drehte sich um und setzte sich wieder in Bewegung. »Wir sollten nicht hier verweilen.«
Sie gingen weiter, Schritt für Schritt. Im Gegensatz zum letzten Versuch, den Luke und Ben unternommen hatten, um den Nebel zu erreichen, kamen sie diesmal voran. Damit hatte Luke ehrlich gesagt nicht gerechnet, doch er spürte, wie Hoffnung in ihm aufstieg. Er wusste nicht, was ihn im Innern der wogenden grauen Nebeltentakel erwartete, doch er war bereit, das herauszufinden. Mehr als bereit.
Beim letzten Mal war er nicht so weit gekommen, und der Pfad wurde trügerischer. Er verlangsamte sein Tempo, setzte den Fuß vorsichtig vor sich …
Der Boden gab nach, und er stürzte nach vorn. Eine starke Hand schloss sich viel zu fest um seinen Oberarm, um ihn zurück in Sicherheit zu reißen.
»Vielen Dank«, sagte er zu Gavar Khai. Ihre Blicke trafen sich, und Khai nickte.
»Ich wollte unseren Führer nicht jetzt schon verlieren«, meinte Khai.
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