Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Denning, T: Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Tempest (Star Wars: Legacy of the Force, Book 3)
Leias Ausweichmanöver dem beschädigten Rahmen des Falken zusetzten – und dafür sorgte, dass Han sich fragte, wie lange ihnen noch blieb, ehe ein metallisches Bersten irgendwo tief im Innern des Schiffs schließlich ihre Ohren vor lauter Druckverlust platzen lassen würde.
Er umrundete die Ecke, um festzustellen, dass das Schott versiegelt war und ein Luftstrom aus einem winzigen Loch in der Wand pfiff. Die Ränder des Lochs waren glatt und gewölbt, als wäre der Durastahl nicht durchdrungen worden, sondern geschmolzen.
» Das sind schlechte Neuigkeiten«, kommentierte Ben ein paar Meter hinter Han. »Das ist ein Spritzleck.«
»Keine große Sache«, sagte Han. Spritzlecks traten auf, wenn eine metallische Masse zu geschmolzener Gischt explodierte, normalerweise, nachdem sie von einer Turbolasersalve getroffen worden war. Sie waren für ihre Gefährlichkeit berüchtigt und schwierig zu reparieren, weil sie so viel Schaden an so vielen verschiedenen Stellen anrichteten. »Es hat nichts Wichtiges erwischt, andernfalls wären wir längst tot.«
Han aktivierte die Kontrolltafel, dann überprüfte er den Druck auf der anderen Seite des Schotts und gab den Sicherheitsüberbrückungscode ein. Seine Ohren ploppten schmerzhaft, als das Schott zurückglitt, und das Pfeifen entweichender Atmosphäre wurde zu einem Kreischen. Er trat in den hinteren Frachtraum und wandte sich dem Lärm zu, und das erste Problem wurde augenblicklich offensichtlich.
Die Spritzer hatten einen meterbreiten Durastahlkreis mit sprichwörtlich Hunderten winziger Schmelzlöcher perforiert. Das Metall war so geschwächt, dass der Luftdruck die Wand nach außen wölbte, und Han wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis der Bereich einfach weggerissen und die Atmosphäre aus dem Laderaum gesaugt wurde.
»Okay, irgendwie ist das doch eine große Sache«, sagte er. »Jaina, du und Zekk, ihr geht zum Werkzeugschrank und holt das Flickzeug und die Verstärkungsstreifen. Ben, nimm deinen Twi’lek-Freund und …«
»Eigentlich sind wir keine Freunde«, unterbrach Ben; er klang so launisch, wie es zu einem Zeitpunkt wie diesem bloß Jugendliche fertig brachten. »Sein Name ist Sorzo, und er ist ein erstklassiger Raumfahrer.«
»Schön.« Han sah über Ben hinweg zu dem Twi’lek. »Sehen Sie sich einfach rings um den Zugangskern um, ob es noch irgendwelche anderen Stellen gibt, wo es so schlimm aussieht wie hier.«
Der Twi’lek – Sorzo – bestätigte die Anweisung mit einem Salutieren und eilte mit Ben im Schlepp davon.
Han verbrachte die nächsten zwanzig Sekunden damit, den Bereich direkt vor sich nach weniger offensichtlichen Löchern abzusuchen – und fand jede Menge. Selbst wenn es ihnen gelang, diese Stelle zu flicken, mussten sie immer noch Dutzende winziger Schmelzlöcher etwa im Maschinenraum oder in der Medistation aufspüren. Das würde bedeuten, das Cockpit zu versiegeln und Stunden in Evakuierungsanzügen zuzubringen. Aber was konnte er sonst tun? Den Falken aufgeben?
Ein gewaltiges Krachen drang von irgendwo aus dem Unterdeck herauf, und dem Zittern und Bocken des Schiffs gesellte sich ein seltsames Tuckern hinzu.
Leias Stimme kam über die Sprechanlage, über das Kreischen der entweichenden Luft hinweg kaum zu verstehen. »Han, was war das ?«
»Woher soll ich das wissen?« Han fühlte sich allmählich doch ein wenig überfordert, und das war ihm beim Falken noch nie passiert. »Kann Dreipeo dir das nicht sagen?«
»Die Schadensmeldungen enthalten keinerlei Hinweise auf ein neues Problem«, berichtete der Droide. »Dennoch schienen wir in unseren Sublichttriebwerken Energie zu verlieren.«
»Verdammt!« Han schlug mit einer Faust gegen die Wand – dann warf er einen weiteren Blick auf den Kreis aus Spritzlöchern und beschloss, kein unnötiges Risiko einzugehen. »Irgendwas muss eine Versorgungsleitung abklemmen.«
»Vielleicht könnten Sie das Problem beheben«, schlug C-3PO vor.
»Ich bin gerade ziemlich damit beschäftigt, hier hinten Drucklecks abzudichten«, entgegnete Han.
»Das wird keine Rolle mehr spielen, wenn wir noch einen Treffer einstecken«, mahnte Leia. »Und wenn wir nicht manövrieren können …«
»… werden wir einen weiteren Treffer einstecken«, beendete Han den Satz. »Ich weiß. In Ordnung – ich besorge mir den Energieflussbericht und sehe, ob ich das Problem lokalisieren kann.«
Er trat um die Ecke und stieß auf Ben, der bereits vor einer der Technikstationen achtern stand. Seine
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