Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Denning, T: Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Tempest (Star Wars: Legacy of the Force, Book 3)
zurückgezogen, bis er überhaupt keine Machtpräsenz mehr zu besitzen schien.
»… wie sind die Sparringrunden gelaufen?«, fragte Jacen. »Versucht er dich immer noch dazu zu bringen, die Beherrschung zu verlieren?«
Alema glaubte zu sehen, wie Ben den Kopf schüttelte. Die beiden Cousins achteten darauf, aus dem Licht zu bleiben, und unter solch nebligen Umständen konnten selbst nachtempfindliche Twi’lek-Augen wenig mehr als Silhouetten ausmachen.
»Nein«, sagte Ben. »Ich glaube, er versucht mir wirklich etwas beizubringen.«
»Du kannst dir keinen besseren Lehrer wünschen«, sagte Jacen. »Aber sei vorsichtig. Dein Vater sucht bloß nach einem Vorwand, dich wieder zurück auf die Akademie zu schicken.«
Ben schwieg einen Moment lang, dann fragte er: »Wird er einen finden?«
»Das liegt an dir«, erwiderte Jacen ruhig. »Glaubst du, die Techniken, die ich dich gelehrt habe, sind dunkel?«
»Das hängt davon ab, wie ich sie einsetze«, erwiderte Ben.
»Exakt.« Jacens Stimme wurde warm, und er klopfte Ben auf die Schulter. »Aber je älter dein Vater wird, desto konservativer wird er. Er fürchtet, dass er es nicht wirklich geschafft hat, die moderne Generation von Jedi auf das vorzubereiten, was auf sie wartet – dass sie nicht stark genug sind, sich sämtliche Aspekte der Macht zunutze zu machen.«
»Was glaubst du?«, fragte Ben.
»Ich glaube, dass er bessere Arbeit geleistet hat, als ihm bewusst ist. Viele Jedi-Ritter sind nicht stark genug, die Macht in ihrer Gesamtheit zu nutzen, aber einige schon.« Jacen legte Ben beide Hände auf die Schultern. » Du bist es.«
Bens Stolz strahlte bis in die Macht. »Bist du sicher?«
»Was glaubst du denn?«, wollte Jacen wissen. »Du fragst ja bloß, weil du willst, dass ich es noch einmal sage.«
»Ich schätze, so ist es.« Bens Tonfall klang verärgert. »Du würdest mich nicht lehren, mich meiner Gefühle zu bedienen, wenn du nicht der Meinung wärst, dass ich stark genug dafür wäre.«
Alemas Herz schwoll von einer Ehrfurcht an, die beinahe religiöse Züge hatte. Sofern sie das, was sie da hörte, nicht missverstand – und das schien unmöglich –, war Luke Skywalker dabei, seinen eigenen Sohn an das zu verlieren, was er am meisten fürchtete: an die Dunkle Seite. Und sein eigener Neffe war der Grund für diesen Verlust.
»Das ist richtig«, sagte Jacen zu Ben. »Ich würde dich nie etwas lehren, das einzusetzen du noch nicht bereit bist. Jetzt möchte ich, dass du Captain Shevu sagst, dass es mir nicht möglich ist, an den Razzien heute Nacht teilzunehmen. Du wirst die Jedi-Pflichten allein erfüllen müssen.«
»Mach ich«, sagte Ben. »Aber Captain Shevu fängt an, sich Sorgen zu machen, dass er nicht genügend Jedi für zwei Teams hat. Vielleicht solltest du dir überlegen, den Rat um etwas Hilfe zu bitten.«
Jacen legte den Kopf in einer zynischen Geste schief. »Und was glaubst du wohl, wie man diese Bitte aufnehmen würde?«
»Ja, ich weiß – Dad steht dem Rat vor.« Bens Tonfall war eher verschwörerisch als entschuldigend. »Aber Captain Girdun wollte, dass ich das vorschlage.«
»Ich verstehe.« Jacen dachte einen Moment lang darüber nach, dann sagte er: »Du solltest Girdun besser sagen, dass ich mir den Vorschlag durch den Kopf gehen lasse. Wir wollen doch nicht, dass sich unsere Untergebenen Gedanken über unser Verhältnis zum Jedi-Rat machen, nicht wahr?«
»Das wäre wohl besser«, stimmte Ben zu. »Sollen wir mit den Verhören auf dich warten?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Girdun kann ruhig schon ohne mich anfangen. Ich treffe mich noch mit jemand anderem, und danach habe ich etwas Geschäftliches mit Admiralin Niathal zu besprechen.«
»Wegen des GGA -Sternenzerstörers?«
»Vielleicht.« Jacen deutete in Richtung des Galaktischen Justizzentrums. »Geh ins Hauptquartier. Ich erzähle dir später zu Hause davon.«
»Das will ich hoffen.«
Ben drehte sich um und marschierte den Bordstein entlang, wobei er erst an Lumiyas Versteck und dann an Alemas vorbeikam. Sobald er vorüber war, wandte Alema ihre Aufmerksamkeit der Rückseite der Hecke zu und stellte fest, dass der Lauscher auf sie zuschlich, und noch immer hielt er die Parabolantenne in einer Hand.
Als der Schatten näher kam, schälten sich erst die Umrisse eines Jedi in einem gewöhnlichen Kapuzengewand heraus, dann die Gestalt einer groß gewachsenen Frau mit dem blassen Gesicht und den schweren Brauen einer Chev. Noch ein paar Schritte weiter, und
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