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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sicher den Rang eines Generals bekleiden, oder? Und er konnte bestimmt die Zeit erübrigen, um seine Legion zu perfektionieren, die dann das Juwel und der Kern seiner neuen Brigade werden würde. Die Brigade Faulconer. Das klang nobel, und er stellte sich vor, wie die Brigade Faulconer den Marsch nach Washington anführte, vor dem Weißen Haus die Gewehre präsentierte und einen Eroberer auf dem Pferderücken in ein gedemütigtes Land geleitete. Er nahm eine Zigarre aus dem Kasten neben sich und warf sie Adam zu, um die Bedeutung seiner folgenden Worte zu unterstreichen. «Du musst dich um die Legion kümmern, solange ich mich erhole. Du musst dafür sorgen, dass Pecker nicht noch einmal durchdreht, ja? Dass er die Legion nicht in irgendeinem lächerlichen Scharmützel aufreibt. Davon abgesehen sollte die Legion in der Hand der Familie bleiben. Und du hast dich heute gut geschlagen, mein Sohn, sogar sehr gut.»
    «Ich habe überhaupt nichts getan, Vater», protestierte Adam hitzig, «und ich bin nicht einmal sicher –»
    «Aber, aber! Sei still.» Washington Faulconer hatte gesehen, dass Major Bird auf ihn zukam, und er wollte Thaddeus nicht zum Zeugen der Tatsachenverdrehungen seines Sohnes werden lassen. «Thaddeus!» Der Colonel grüßte seinen Schwager mit ungewohnter Herzlichkeit. «Der General hat mich gebeten, dir zu danken. Du hast es sehr gut gemacht!»
    Major Bird, der keineswegs vergessen hatte, wie wütend der Colonel noch kurz zuvor auf ihn gewesen war, blieb wie erstarrt stehen und sah sich demonstrativ um, als würde er nach einem anderen Mann namens Thaddeus suchen, dem der Colonel ein Lob aussprechen wollte. «Redest du mit mir, Colonel?»
    «Du hast dich prächtig geschlagen! Gratuliere! Du hast genau das getan, was ich von dir erwartet hätte, in der Tat, genau, was ich von dir wollte! Du hast die Legion ihre Pflicht erfüllen lassen, bis ich gekommen bin. Alle anderen haben geglaubt, die Schlacht würde auf der rechten Flanke stattfinden, aber wir wussten es besser, was? Wir haben es gut gemacht, sehr gut. Wenn mein Arm nicht gebrochen wäre, würde ich dir die Hand schütteln. Gut gemacht, Thaddeus, gut gemacht!»
    Es gelang Thaddeus Bird, sein Lachen zu unterdrücken, auch wenn sein Kopf vor und zurück ruckte, als würde er jeden Augenblick in teuflisches Gelächter ausbrechen. «Soll ich daraus entnehmen», brachte er schließlich vollkommen ernst heraus, «dass man auch dir gratulieren darf?»
    Der Colonel verbarg seinen Ärger über diese Unverfrorenheit seines Schwagers. «Ich glaube, du und ich kennen einander gut genug, um uns den Austausch von Komplimenten zu ersparen, Thaddeus. Aber du kannst sicher sein, dass ich deinen Namen in Richmond erwähnen werde.»
    «Ich bin nicht zu dir gekommen, um dir Komplimente zu machen», sagte Thaddeus Bird mit taktloser Offenheit, «sondern um vorzuschlagen, dass wir einen Trupp Männer losschicken, damit sie Wasser holen. Die Männer sind am Verdursten.»
    «Wasser? Unbedingt, Wasser soll beschafft werden. Und wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir weiter vorgehen. Mr. Little hat mir gesagt, dass wir einige Instrumente verloren haben, und wir können es uns auch nicht leisten, so viele Offizierspferde wie heute zu verlieren.»
    Instrumente? Pferde? Thaddeus Bird starrte seinen Schwager an und fragte sich, ob ihn der Armbruch auch den Verstand gekostet hatte. Was die Legion brauchte, beschloss Thaddeus Bird, während der Colonel weiterparlierte, war eine McGuffeys-Fibel zu den Grundlagen des Militärwesens, ein ABC-Buch über den Umgang mit Schießgewehren und das Exerzieren, aber er wusste, dass es nichts bringen würde, das zu sagen. Faulconers enorme Selbstgefälligkeit war von dem Lob eines Narren noch weiter aufgeblasen worden, und er sah sich schon als Eroberer von New York. Bird versuchte, den Colonel mit einer kleinen Dosis Realismus zu ernüchtern. «Willst du die Abrechnung vom Schlachter, Faulconer?», unterbrach er den Colonel. «Die Liste unserer Toten und Verwundeten?»
    Erneut musste Washington Faulconer seine Verärgerung unterdrücken. «Ist es schlimm?», fragte er beherrscht.
    «Da fehlt mir der Vergleich, und leider ist die Liste nicht vollständig. Wir haben im Verlauf deines tapferen Sieges viele Männer aus den Augen verloren, aber wir wissen sicher, dass mindestens zwanzig tot sind. Captain Jenkins ist weg und natürlich der arme Burroughs. Ich vermute, du wirst der Witwe schreiben?» Bird hielt inne, bekam aber

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