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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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keine Antwort, also fuhr er nach einem Schulterzucken fort. «Es können auch noch weitere Tote da draußen liegen. Wir wissen von zweiundzwanzig Verwundeten, einige davon mit grauenhaften Verletzungen, und –»
    «Dreiundzwanzig», unterbrach ihn der Colonel und lächelte Thaddeus Bird bescheiden an. «Ich rechne mich zu den Mitgliedern der Legion, Thaddeus.»
    «Genau wie ich, Faulconer, und ich hatte dich unter ihren Helden schon mitgezählt. Wie gesagt, zweiundzwanzig Verletzte, einige schwer. Masterson wird nicht überleben, und Norton hat beide Beine verloren, also –»
    «Ich muss nicht jede Kleinigkeit wissen», sagte Faulconer verdrossen.
    «Und anscheinend werden immer noch zweiundsiebzig Mann vermisst», fuhr Bird ungerührt mit den schlechten Nachrichten fort. «Wir müssen sie möglicherweise nicht alle abschreiben; Turner MacLeans Junge kam vor fünf Minuten angetaumelt, nachdem er zwei Stunden lang auf dem Schlachtfeld herumgeirrt ist, aber der hat noch nie für fünf Penny Verstand gehabt. Einige Vermisste sind wohl tot. Wie ich höre, ist Ridley umgekommen.»
    «Ermordet worden», sagte der Colonel.
    «Ermordet? Tatsächlich?» Man hatte Bird die Geschichte schon erzählt, doch er wollte den Colonel ein wenig provozieren.
    «Er wurde ermordet», sagte der Colonel, «und ich war Zeuge, und das wirst du ins Regimentsbuch eintragen.»
    «Wenn wir die Bücher jemals wiederfinden», bemerkte Bird heiter. «Wir scheinen die gesamte Ausrüstung verloren zu haben.»
    «Ermordet! Hörst du?», schrie Faulconer, sodass ihm ein stechender Schmerz durch die Brust fuhr. «Das wirst du eintragen. Dass er von Starbuck ermordet wurde.»
    «Und Starbuck wird vermisst», fuhr Bird unbekümmert fort, «zu meinem größten Bedauern.»
    «Zu deinem Bedauern?» In der Stimme des Colonels lag etwas äußerst Bedrohliches.
    «Und du solltest es ebenfalls bedauern», sagte Bird, ohne auf den Ton des Colonels zu reagieren. «Starbuck hat vermutlich unsere Flaggen gerettet, und ganz sicher hat er Adam vor der Gefangennahme bewahrt. Hat Adam dir das nicht erzählt?»
    «Ich habe versucht, es dir zu erzählen, Vater», sagte Adam.
    «Starbuck ist weg», sagte der Colonel ausdruckslos, «und wenn er hier wäre, müsstest du ihn wegen Mordes verhaften. Ich habe gesehen, wie er Ridley erschossen hat. Hast du das gehört, Thaddeus?» Tatsächlich konnte die halbe Legion den Colonel hören, dessen Empörung sich noch steigerte, als er an den Tod des armen Ridley dachte. Guter Gott, glaubte ihm denn wahrhaftig keiner dieser Männer, dass er bezeugen konnte, wie Starbuck die tödlichen Schüsse auf Ridley abgegeben hatte? Der Colonel hatte sich im Sattel umgedreht und gesehen, wie Starbuck den Revolver abfeuerte. Und jetzt wollte Pecker Bird behaupten, dass dieser Bostoner eine Art Held war? Gott, dachte der Colonel, er selbst war schließlich der Held von Manassas. Hatte nicht General Johnston genau das gesagt? «Du sagst, wir haben den armen Roswell Jenkins verloren?», fragte er, um das Thema zu wechseln.
    «Er ist von einer Granate zerfetzt worden», bestätigte Bird und kam dann stur wieder auf das vorherige Thema zurück. «Du erteilst mir also wirklich den Befehl, Starbuck wegen Mordes zu verhaften?»
    «Wenn du ihn findest, ja!», rief der Colonel und zuckte zusammen, weil ihm der Schmerz durch den Arm schoss. «Verflucht, Thaddeus, warum musst du immer um alles so einen Aufstand machen?»
    «Weil irgendwer es tun muss, Colonel, irgendwer muss es tun.» Bird drehte sich lächelnd um, während hinter ihm, auf einem von Flammen gesäumten Plateau, die Schlacht endlich zur Entscheidung kam.

    James Starbuck hatte nie recht verstanden, warum die Kampflinie der Nordstaaten aufbrach, er erinnerte sich nur an die verzweifelte Panik, die sich unvermittelt unter den Unionstruppen ausbreitete, worauf sich alle Ordnung auflöste und McDowells Armee eine wilde Flucht antrat.
    Mit keinem ihrer Manöver hatten sie die Südstaatenregimenter von dem Plateau vertreiben können. Kein Angriff ließ sie so weit vorankommen, dass Nachschubtruppen den Erfolg besiegeln konnten, und so waren die Angriffe der Nordstaatler wieder und wieder zurückgeschlagen worden, und jeder Rückschlag hatte Tote und Sterbende hinterlassen, die wie Strandgut an der Flutlinie aufgereiht lagen und zeigten, bis wohin der Unionsangriff gekommen war.
    In manchen Nordstaatenregimentern war die Munition knapp geworden. Wenn die Südstaatler in Richtung ihres Gepäcktrosses

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