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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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diese Rädelsführer riefen nun, die Leute sollten sich gedulden. Mit dem beschlagnahmten Wagen werde Teer von der Straßenbaustelle geholt, erfuhren sie, und in der Zwischenzeit war auch schon ein Sack Federn von einer Matratzenfabrik in der nahegelegenen Virginia Street herangeschafft worden. «Wir werden euch Gentlemen eine Lektion erteilen!», frohlockte der bärtige Mann hämisch in Richtung der beiden Gefangenen. «Ihr Yankees denkt, ihr wärt was Bessres als wir Südstaatler, stimmt’s?» Er nahm eine Handvoll Federn und warf sie dem Zahnarzt ins Gesicht. «Immer von oben herab, was?»
    «Ich bin nur ein kleiner Zahnarzt, Sir, der in Petersburg seinem Beruf nachgegangen ist.» Burroughs bemühte sich um eine würdevolle Verteidigung.
    «Er ist Zahnarzt!», rief der große Mann entzückt.
    «Dann zieht ihm die Zähne!»
    Neuer Jubel kündigte die Rückkehr des beschlagnahmten Wagens an, auf dessen Ladefläche nun ein großes Fass mit dampfendem schwarzem Teer stand. Polternd kam der Wagen kurz vor den beiden Gefangenen zum Halt, und der Teergestank überdeckte sogar den Tabakgeruch, der in der gesamten Stadt hing.
    «Starbucks Balg zuerst!», rief jemand, aber anscheinend sollten die Zeremonien in der Reihenfolge der Gefangennahme abgehalten werden, oder vielleicht wollten die Anführer das Beste bis zum Schluss aufsparen, denn Morley Burroughs, Zahnarzt aus Philadelphia, war der Erste, den man von den Gitterstäben losschnitt, um ihn zu dem Wagen zu schleppen. Er kämpfte, aber er war kein Gegner für die kräftigen Männer, und sie zogen ihn auf die Ladefläche, die nun als Bühne dienen würde.
    «Du kommst als Nächster dran, Yankee.» Der kleine bebrillte Mann, der als Erster entdeckt hatte, wer Starbuck war, hatte sich neben den Bostoner gestellt. «Und? Was führt dich zu uns?»
    Der Mann hatte beinahe freundlich geklungen, und weil Starbuck glaubte, in ihm einen Verbündeten gefunden zu haben, sagte er ihm die Wahrheit. «Ich habe eine Lady hierherbegleitet.»
    «Eine Lady! Was du nicht sagst. Was für eine Art Lady war das denn?», fragte der kleine Mann. Eine Hure, dachte Starbuck verbittert, eine Betrügerin, eine Lügnerin und ein Miststück, aber bei Gott, wie sehr er sie geliebt hatte, wie er sie verehrt hatte, und wie er sich von ihr um den kleinen Finger hatte wickeln und sein Leben ruinieren lassen, sodass er sich nun ausgeraubt, elend und heimatlos in Richmond wiederfand. «Ich habe dich etwas gefragt», beharrte der Mann.
    «Eine Lady aus Louisiana», antwortete Starbuck verhalten, «die auf ihrer Reise vom Norden hierher Begleitung wünschte.»
    «Dann bete, dass sie sehr schnell auftaucht und dich rettet!» Der Mann mit der Brille lachte. «Und zwar bevor dich Sam Pearce in die Finger bekommt.»
    Sam Pearce war offenkundig der rotgesichtige Mann mit dem Bart, der nun zum Zeremonienmeister aufgestiegen war und überwachte, wie dem Zahnarzt Jacke, Weste, Hose, Schuhe, Hemd und Unterhemd ausgezogen wurden, sodass Morley Burroughs gedemütigt im hellen Sonnenlicht stand, nur bekleidet mit Socken und einer langen Unterhose, die ihm mit Rücksicht auf den Anstand der Damen in der Menge gelassen worden war. Sam Pearce tauchte eine langstielige Kelle in das Fass, und als er sie wieder hob, triefte heißer, zäher Teer davon herunter. Begeisterte Rufe stiegen von der Menge auf. «Zeig’s ihm, Sam!»
    «Zeig’s ihm ordentlich!»
    «Erteil dem Yankee eine Lektion, Sam!»
    Pearce tauchte die Kelle wieder in das Fass und rührte damit den Teer einmal langsam um, bevor er sie bis zum Rand mit der qualmenden schwarzen, zähflüssigen Masse gefüllt hob. Der Zahnarzt versuchte sich loszureißen, aber zwei Männer zerrten ihn neben das Fass und drückten ihn über die dampfende Öffnung, sodass sein plumper weißer, nackter Rücken dem grinsenden Pearce ausgesetzt war, der die Kelle mit dem glitzernden, heißen Teer über sein Opfer wandern ließ.
    Ruhe senkte sich über die gespannte Menge. Der Teer kroch zäh über den Rand der Kelle, und dann floss ihr gesamter Inhalt über den schon leicht kahlen Hinterkopf des Zahnarztes. Der Mann schrie und zuckte weg, als ihn der heiße, dickflüssige Teer verbrühte, aber er wurde zurückgerissen, und die Menge, deren Anspannung sich durch seinen Schrei gelöst hatte, begann zu johlen.
    Starbuck sah zu, roch den atemberaubend widerlichen Gestank des zähen Teers, der an den Ohren des Zahnarztes entlang bis auf seine molligen weißen Schultern sickerte. Dampf

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