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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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größer als Starbuck, setzte die Befragung fort. «Ist Ihr Name Starbuck?»
    Starbuck ließ seinen Blick umherwandern, aber es war keine Hilfe in Sicht. Die Constables ließen den Mob gewähren, und auch wenn einige respektabel wirkende Anwohner von den Fenstern im ersten Stock auf der anderen Seite der Cary Street heruntersahen, tat keiner etwas, um diese Hetze zu beenden. Ein paar Frauen sahen Starbuck mitleidig an, doch sie konnten nichts tun. Am Rand der Menge drückte sich ein Geistlicher mit Gehrock und Beffchen herum, allerdings war die Stimmung zu sehr von Whiskey und politischen Leidenschaften aufgeheizt, als dass ein Gottesmann irgendetwas hätte ausrichten können, und so begnügte sich der Geistliche damit, leise Protestrufe auszustoßen, die wirkungslos im Gelärme der Menge untergingen.
    «Du bist etwas gefragt worden, Junge!» Der rotgesichtige Mann hatte Starbucks Binder gepackt und verdrehte ihn so, dass sich die Doppelschlinge grauenvoll eng um seinen Hals zusammenzog. «Heißt du Starbuck?» Er schrie die Frage heraus, und Starbucks Gesicht wurde von Speicheltröpfchen getroffen, die mit Alkohol und Tabak gewürzt waren.
    «Ja.» Leugnen hatte keinen Zweck. Der Brief war an ihn adressiert, und ein Dutzend anderer Papiere in seinem Gepäck trugen ebenfalls den verhängnisvollen Namen, der zudem in seine Hemdkragen eingestickt war.
    «Und bist du mit ihm verwandt?» Das Gesicht des Mannes war von geplatzten Äderchen durchzogen. Er hatte wässrige Augen und keine Vorderzähne mehr. Ein Faden Tabaksaft rann ihm übers Kinn und in den braunen Bart. Er zerrte noch heftiger an Starbucks Halsbinder. «Gibt es da irgendeine Verbindung, Yankee?»
    Auch das war nicht zu leugnen. Unter den Briefen war einer von Starbucks Vater, und dieser Brief würde bald gefunden werden, also wartete Starbuck nicht weiter, sondern nickte. «Ich bin sein Sohn.»
    Der Mann ließ Starbucks Binder los und kreischte wie die Karikatur eines angreifenden Indianers: «Es ist Starbucks Sohn!» Er schrie seinen Triumph in die Menge. «Wir haben Starbucks Sohn erwischt!»
    «Oh, Herr im Himmel», murmelte der Zahnarzt, «jetzt sitzen Sie wirklich in der Klemme.»
    Und Starbuck saß in der Klemme, denn es gab wenige Namen, mit denen man einen Südstaatler-Mob noch mehr in Rage versetzen konnte. Abraham Lincolns Name hätte das Potenzial dazu gehabt, und John Brewers und Harriet Beecher Stowes Namen hätten die Menge ebenfalls hochpeitschen können, aber in Abwesenheit dieser Koryphäen war der Name Reverend Elial Joseph Starbucks das Nächstbeste, um die Wut der Südstaatler zum Überkochen zu bringen.
    Denn Reverend Elial Starbuck war ein berühmter Gegner der in den Südstaaten verfolgten Ziele. Er hatte sein Leben der Ausrottung der Sklaverei geweiht, und er fiel in seinen Predigten ebenso wie in seinen Leitartikeln schonungslos über die Sklavenhaltergesellschaft der Südstaaten her, höhnte über ihre Anmaßung, geißelte ihre Moral und lehnte die Argumente ihrer Verteidiger ab. Reverend Elials Wortgewalt für die Sache der Sklavenbefreiung hatte ihn berühmt gemacht, nicht nur in Amerika, sondern überall, wo Christenmenschen Zeitung lasen und zu ihrem Gott beteten, und jetzt, am Tag, an dem die Nachricht von der Einnahme Fort Sumters den Süden in einen solchen Höhenflug versetzt hatte, war einem Mob in Richmond, Virginia, einer von Reverend Elial Starbucks Söhnen in die Hände gefallen.
    In Wahrheit hasste Nathaniel Starbuck seinen Vater. Er wollte niemals mehr etwas mit ihm zu tun haben, doch das konnte die Menge nicht wissen, noch hätte es jemand geglaubt, wenn Starbuck es gesagt hätte. Die Stimmung in der Menge war bösartig geworden, und Rufer forderten, es Reverend Elial Starbuck heimzuzahlen. Die Leute schrien und brüllten nach Rache. Und die Menge schwoll weiter an, weil sich die Nachricht vom Fall Fort Sumters in der Stadt verbreitete und immer mehr Leute kamen, um sich dem Tumult anzuschließen, mit dem die Freiheit und der Sieg des Südens gefeiert wurden.
    «Knüpft ihn auf!», rief ein Mann.
    «Er ist ein Spion!»
    «Niggerfreund!» Ein Pferdeapfel flog auf die Gefangenen zu, verfehlte Starbuck und traf den Zahnarzt an der Schulter.
    «Warum bloß sind Sie nicht in Boston geblieben?», jammerte der Zahnarzt.
    Die Menge drängte auf die Gefangenen zu, dann hielt sie unschlüssig inne, wusste nicht recht, was sie mit ihnen tun sollte. Einige Rädelsführer waren aus der Anonymität der Masse herausgetreten, und

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