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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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war unverkennbar …
    „Das ist das Anwesen von Scutter O’Banon, nicht wahr?“, fragte er.
    Der Pilot lachte. „Genau. Woher wissen Sie das?“
    „Wir … ich … war schon mal hier. Ist lange her.“ Sie hatten in Schwierigkeiten gesteckt, natürlich – wann hatten sie das nicht? –, aber Jim war klar, dass der Mann, der er damals gewesen war, nicht zu schätzen gewusst hatte, wie sorgenfrei er gewesen war.
    Heute dagegen? Da hatte er sich sogar die Ermordung seines besten Freundes aufgeladen …
    Er fing an, sich zu wünschen, nicht hergekommen zu sein. Es gab in Deadman’s Rock zwar nur einen Geist, der ihn plagte, aber es war einer zu viel.
    „Von hier oben sieht es noch fast genauso aus, aber aus der Nähe werden Sie sehen, dass sich vieles verändert hat“, sagte der Pilot und fügte hinzu: „Mira ist nicht O’Banon.“
    „Und dafür danke ich dem lieben Gott“, erwiderte Jim. Er lachte in sich hinein und schüttelte reuevoll den Kopf. Also war die pinkhaarige Mira Han diejenige, die hier die Macht an sich gerissen hatte, nachdem Ethan Stewart – O’Banons Nachfolger – in einen Zerg verwandelt worden war. Raynor hatte keine Ahnung gehabt, dass ihre Machtbasis so stark war, und den Worten des Piloten nach zu urteilen, gefiel ihr das so. Auf einmal war ihm hinsichtlich ihrer Sicherheit und der Qualität der Fürsorge, die Sarah zuteilwerden würde, sehr viel wohler zumute.
    Die Sicherheitsvorkehrungen waren noch intakt, allerdings hatte man die Swimmingpools aufgefüllt, und die Gärten und Obstbäume durften auswachsen. Die Villa, der Begriff war zutreffend, sah aus der Luft noch genauso aus, auch wenn der gepflegte Rasen der Vergangenheit angehörte.
    Den Landeplatz hatte man beibehalten, und überrascht sah Jim, dass dasselbe altmodische Auto bereitstand. Noch mehr überraschte ihn, dass die Fahrerin knallrosa Haare hatte.
    Während Jim Sarah beim Einsteigen half und dann selbst Platz nahm, drehte Mira sich um und grinste ihn an. „Mit mir hast du nicht gerechnet, was?“, krähte sie.
    „Bestimmt nicht“, gab Jim zu. Er sah nach Sarah und zog die Decke wieder um sie. Sie ließ immer noch alles mit sich geschehen, aber die Wirkung des Beruhigungsmittels würde bald nachlassen. „In keiner Hinsicht. Du hast uns ganz schön zum Narren gehalten, Mira – oder soll ich dich Boss Lady Ma’am nennen?“
    „Nicht, wenn du Wert auf dein ruppig gutes Aussehen legst, James“, entgegnete sie. Neben ihr saß Matt, der tatsächlich den Eindruck machte, als hätte er zumindest so etwas Ähnliches wie Spaß gehabt. „Hast du schon mal in einem Auto gesessen, James?“
    „Ja“, antwortete er. „Sogar in genau diesem.“
    „Oho! Dann hast du also entweder den verstorbenen Scutter oder den verstorbenen Ethan gekannt“, staunte sie. Sie steuerte das antiquierte Fahrzeug fachkundig, was Jim überraschte. Wie auf Wolken fuhren sie eine lange, befestigte Straße hinunter. Die Bäume sahen, soweit Jim sich erinnern konnte, noch ungefähr so aus wie früher. In den wenigen Jahren konnten sie sich auch kaum verändert haben.
    „Ich kannte O’Banon, aber es war keine angenehme Bekanntschaft”, erläuterte Jim. „Ich bin froh, dass du in seine Fußstapfen getreten bist.“
    „Weil ich auf eurer Seite stehe?“
    „Erstens deshalb“, räumte Jim ein, „und zweitens, weil du ein deutlich besserer Mensch bist, als er es je hätte sein können.“
    Sie kreuzte seinen Blick im Rückspiegel und las die Ehrlichkeit in seinen Augen. „Danke, James“, sagte sie leise.
    Um die Stimmung aufzulockern, fragte er: „Hey, hast du Randall in deinen Diensten behalten?“ Phillip Randall war O’Banons Butler gewesen – elegant, selbstsicher, ergrauendes Haar, stechend blaue Augen. Nichts schien ihn je aus der Ruhe gebracht zu haben, weder der ungepflegte Aufzug von Jim und Tychus noch dessen Bitte, er solle ihnen ein paar Mädchen besorgen. Tychus hatte in diesem Fall ausnahmsweise einmal gescherzt … Randall hingegen hatte das Ersuchen durchaus ernst genommen.
    „Ich habe Geschichten über Phillip Randall gehört“, sagte Mira, „aber er ist ebenfalls tot. Wusstet ihr, dass er ein Killer war?“
    Jim und Matt wechselten einen Blick. Plötzlich erschienen ihnen die Präzision, mit der Randall sich bewegte, und die Schärfe seines Blickes in einem ganz anderen Licht. Ein Satz, den Scutter O’Banon hervorgestoßen hatte, als er wütend auf sie war, kam Jim wieder in den Sinn: „Verdammt, Sie können von

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