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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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abgelegt, aber selbst mit hochgekrempelten Ärmeln und Hosen, stach er heraus und jedermann ins Auge. „Für Sie müssen wir uns etwas einfallen lassen, Valerian“, sagte er, froh über die Ablenkung von der Flut alter Erinnerungen. „Sie fallen auf wie ein bunter Hund.“
    Valerian blickte auf sein knitterfreies Hemd, die Hose mit den messerscharfen Bügelfalten und seine glänzenden schwarzen Stiefel.
    „Ah, da seid ihr ja, drei hübsche Jungs für Mira“, erklang hinter ihnen eine Stimme. Sie drehten sich um und sahen sich einer großen, muskulösen Frau gegenüber. Sie hatte die Hände in die Hüften gestützt und grinste sie an. „Na ja“, ergänzte sie nachdenklich, während ihre Augen – sowohl das mechanische als auch das menschliche – von einem zum anderen zuckten, „zwei hübsche Jungs und ein verwahrloster. James“, sie seufzte, „machst du denn nie von den Schallduschen an Bord deines schönen Schiffes Gebrauch?“
    Das „schöne Schiff“, das sie erwähnte, war, ebenso wie die Bucephalus , so gut getarnt, dass sein eigener Erbauer es nicht erkannt hätte. Die von Mira geschickte Crew hatte hervorragende Arbeit geleistet und – vorsichtig, weil unter Swanns Aufsicht – unnötige äußere Teile entfernt, vorübergehend andere angeschweißt und das Ganze so meisterhaft gestrichen, dass es wie eine ausgebrannte Hülle aussah. Um die Illusion noch zu verstärken, hatte man tatsächliche Wracktrümmer auf die Hyperion gehäuft. Die Bucephalus war der gleichen Behandlung unterzogen worden. Jim hätte schwören können, dass Swann mindestens einmal Tränen in den Augen gestanden hatten.
    „Doch, das tu ich, und ich genieße es sogar“, sagte Jim. „Aber ich scheine den Dreck regelrecht anzuziehen.“
    Mira zog enttäuscht einen kleinen Schmollmund und stieß ihn spielerisch vor die Brust. „Andere hätten das vielleicht für eine Beleidigung gehalten“, sagte sie. „Gut, dass ich es besser weiß.“
    Dann richtete sie ihren verstörenden Blick auf Valerian. „Man hat mir gesagt, ich soll Sie Mr. V nennen“, erklärte sie, „und das werde ich tun. Sie sind größer, als Sie auf UNN wirken.“
    „Das höre ich oft“, erwiderte Valerian. „Danke, dass Sie uns hier unterkommen lassen! Ich werde Ihre Freundlichkeit nicht vergessen.“
    „Wollen wir mal hoffen, dass Ihr lieber Papa nichts davon erfährt und ebenfalls beschließt, es nicht zu vergessen“, sagte Mira. Jim kannte sie gut genug, um eine Warnung zu erkennen, wenn sie eine aussprach. Sie mochte ja kokett sein, wenn sie wollte, aber gefährlich war sie immer. Er hütete sich, sie zu unterschätzen. Sie lächelte und milderte die unterschwellige Drohung damit etwas ab. „Aber ich bin auch Ihnen dankbar – für die Gelegenheit, ein wenig Zeit mit meinem lieben Matthew verbringen zu können.“
    Jetzt trat sie endlich zu Horner, schlüpfte in seine Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, während sie ihm ein zusammengefaltetes Blatt Papier gab. Matt blieb vollkommen regungslos und sah aus wie ein Gefangener, dem die Hinrichtung bevorstand – resigniert, aber doch offensichtlich von dem Wunsch erfüllt, sich in einer anderen Lage zu befinden.
    Valerian lächelte leicht. „Wie haben Sie beide sich eigentlich kennengelernt?“
    „Ach, lasst uns nicht davon anfangen“, wehrte Matt rasch ab.
    Miras Grinsen wurde breiter. „Er neckt mich gerne“, sagte sie, aber es lag auf der Hand, dass sie hier fürs Necken zuständig war. „Er schreibt nicht, er ruft nicht an … aber jetzt sind wir hier, und wir werden die verlorene Zeit nachholen, ja?“
    Matt nickte ohne Begeisterung. Das wird einfach nie langweilig, dachte Jim. Mira war alles andere als eine untröstliche Jungfer, und die beiden waren zweifellos nur dem Begriff nach „Mann und Frau“. Trotzdem war Miras Zuneigung zu Matt offenkundig echt, wenn auch letztlich nur spielerisch.
    „Ich störe nur ungern“, mischte Jim sich ein, „aber ich nehme an, Matt, äh, Matthew hat dir gesagt, dass wir eine sehr kranke Frau bei uns haben, die medizinische Behandlung und ein ruhiges Fleckchen braucht, wo sie sich ausruhen und erholen kann.“
    Mira wandte sich ihm zu. Sie lehnte sich immer noch an Matt, klang jetzt aber ganz geschäftsmäßig. „Das hat er. Und er hat sehr geheimnisvoll getan in Bezug auf die Art der Erkrankung und der Identität dieser … Frau.“
    Letztendlich war Mira Han vor allem eine Söldnerin. Sie ging ein enormes Risiko ein, indem sie sie alle

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