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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sagte Mike und kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Wer die Formel auswendig lernt, kann jederzeit durch die Tür spazieren.“
    „Unterschätzen Sie nie den Hochmut derjenigen, die glauben, sie hätten ein narrensicheres System, Mike“, sagte Mengsk. „Wahrscheinlich sind sie zu beschäftigt damit, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, weil sie so gerissen waren, jegliche Gefahr in Erwägung zu ziehen.“
    „Und unterschätzen Sie nie den Einfallsreichtum von Narren“, stichelte Jim. Sarah schenkte ihm genau das Grinsen, auf das er gehofft hatte.
    „Also, Sarah … Sie haben dort schon eine, äh, Mission ausgeführt. Glauben Sie, dass die Sicherheitsmaßnahmen inzwischen verstärkt wurden?“
    „Zweifellos“, antwortete Kerrigan. „Aber soweit es sich anhand der psychologischen Profilstudien, die ich mir angesehen habe, beurteilen lässt, wird man den Algorithmus nicht geändert haben. Allerdings gehe ich davon aus, dass man inzwischen mehr als nur das Dutzend Marines, mit dem ich mich seinerzeit herumschlagen musste, angefordert hat.“
    Sie hatte recht gehabt, wie immer und in allen Punkten. Die selbstgefälligen Scheißkerle hatten sich nicht die Mühe gemacht, den Algorithmus zu ändern. Es war ein Kinderspiel, sich die An-dockerlaubnis zu besorgen, und sobald sie angelegt hatten, war es für einen Outlaw und einen Ghost auch ein Leichtes gewesen, die in der Andockbucht stationierte Crew und die beiden Marines – die erst einen ziemlich gelangweilten und dann einen ziemlich toten Eindruck gemacht hatten – zu überwältigen.
    Und danach begann der eigentliche Tanz.
    Die Marines mussten ausgeschaltet werden. Wenn es sich um Resozis handelte, und das war wahrscheinlich der Fall, würden sie, wenn man sie am Leben ließ, nicht aufhören zu kämpfen. Das war sowohl Sarah als auch Jim klar, und sie töteten sie, ohne sich mit einem Wort darüber verständigen zu müssen. Dieser Teil des Tanzes war grausig und unerfreulich, aber deshalb nicht weniger schön.
    Ihre Ankunft war genehmigt gewesen, also war auch kein Alarm ausgelöst worden. Sarah hatte sich den Grundriss der Station eingeprägt und ging voran, eine schöne, rothaarige Frau, die sich schimmernd scheinbar in Luft auflöste, sich in eine unsicht- und unhörbare Waffe verwandelte. Er sah sie verschwinden, zählte bis fünf, dann schoss er auf den ersten Marine, der weiter vorne postiert war. Die Soldatin ging zu Boden, aber ihre beiden Kollegen eröffneten das Feuer. Einer von ihnen hob eine Hand und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    Er starb, bevor er auch nur eine Silbe hervorgebracht hatte. Ein Loch erschien in der Brust seiner Kampfrüstung, als Sarah ihn von hinten angriff. Bevor der andere sich umdrehen konnte, flog er quer durch den Gang und krachte gegen das Schott. Wie eine Schildkröte lag er auf dem Rücken und versuchte mühsam, sich zu erheben. Sarah materialisierte im nächsten Augenblick und machte den Bemühungen des Marines ein Ende. Ihre blau-weiße Gestalt war straff und gespannt, eine Haarlocke baumelte vor ihren Augen. Sie war in der Tat eine tödliche Waffe, die es mit mehr als nur drei Gegnern gleichzeitig aufnehmen und sie alle mit ebenso mörderischer wie graziöser Präzision zum Schweigen bringen konnte.
    Ihre Blicke trafen sich. Etwas wie ein elektrischer Funke sprang zwischen ihnen über – ein Erkennen, eine wechselseitige Bestätigung geschliffener Fähigkeiten und starker Nerven und abgrundtiefes Bedauern, dass all das nötig war.
    Sie hatten jemanden gefunden, der wusste, wo die Pläne waren. Sarah hatte seine Gedanken mühelos gelesen, und sie hatten ihn und ein vierzehnköpfiges Team zurückgelassen, blutend zwar und bewusstlos, aber am Leben. Mengsk hatte sich natürlich gefreut wie ein Schneekönig, und die Goliaths der Rebellion waren aufgerüstet worden. Wieder einmal war das Chancenverhältnis geändert worden.
    Geändert von Sarah Kerrigan, dem Ghost, der Waffe, die trauerte.

    2504
    Es war, überlegte Valerian, als er an der Bar in der Kantine der Hyperion lehnte, wirklich ein interessanter Weg, der ihn hierhergeführt hatte. Sein Vater hätte hier nichts mehr wiedererkannt – und das ließ ihn still in seinen Mai-Tai lächeln. Die Luft war von Rauch erfüllt, blecherne Musik dröhnte aus einem Gerät, das man, soweit er sich erinnerte, „Jukebox“ nannte und das an der Decke befestigt war. Es sah aus, als wäre es beschädigt und wieder zusammengeflickt worden, und sein Lächeln wurde

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