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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Großzügigkeit war rührend.
    Ich überstand vier volle Tage diese Unsinns, bevor man mir mitteilte, ich wäre fertig. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Ich lachte, dann hörte ich auf zu lachen. Erneut verlangte ich zu wissen, warum man mich so umfassend befragt hatte, aber man sagte mir nur: »Doktor Grey Veil, Sie dürfen gehen.«
    Ich ging auf direktem Weg in das Verwaltungshauptbüro. Ich war Terranerin, ich kannte meine Rechte. Als ich in Ana Hansens Büro eintraf, vertröstete mich ihr Assistent.
    »Verwalterin Hansen wird gerade befragt«, sagte Negilst, aber seine Augen waren voller Angst.
    Also konnte ich nur warten, aber es dauerte nicht lange. Als ich zur Öffentlichen Klinik fuhr, wurde ich dort von einem weiteren Sicherheitsmann aufgehalten; er befahl mir, mich am nächsten Morgen auf einem Liga-Raumshuttle zu melden.
    »Warum?«, fragte ich, und er reichte mir eine Disc.
    Ich ging damit in den Untersuchungsraum und schaute mir die Daten an. Nachdem ich sie kurz überflogen hatte, war ich sprachlos. Die Tauschhändler hatten also doch Recht gehabt. Ich entnahm die Disc und ging in den Flügel der MedVerwaltung.
    Doktor Mayer schaute gerade Krankenblätter durch, als ich die Tür ohne anzuklopfen öffnete und ihm die Disc auf den Schreibtisch warf.
    »Ich werde deportiert. Zurück nach Terra gebracht«, sagte ich, während er eine Akte weglegte, um die Disc zu nehmen. »Im Auftrag der Liga.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Lesen Sie die Disc.«
    Ich ging in seinem engen Büro auf und ab, bis er den Haft- und Deportationsbefehl gelesen hatte.
    »Es ist keine Begründung beigefügt. Sie können Sie nicht nach Terra bringen, wenn Sie keine Kriminelle sind.«
    »Das bin ich.«
    »Erklären Sie.«
    »Joseph Grey Veils Experimente«, sagte ich, »und sein vorhergehendes Genetisches Exklusivitätsgesetz. Meine Existenz verstößt gegen Abschnitt neun, Paragraf zwei bis vier, glaube ich. Jemand weiß Bescheid.«
    »Ich verstehe.« Mayer entnahm die Disc und brach sie mit seinen starken Fingern in vier Teile. Ich unterbrach mein Auf- und Abgehen. »Wir werden Ihrem Vater natürlich nicht gestatten, so etwas zu tun.«
    »Was hat er denn damit zu tun? Er würde mich nicht melden. Damit würde er sich nur selbst verraten.«
    »Jetzt, wo seine Feldstudie abgeschlossen ist, will er Sie zurückhaben.«
    Das Gefühl drohender Enthüllungen hatte mich eingeholt. »Feldstudie?«, sagte ich.
    »Cherijo, setzten Sie sich.« Ich ließ mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen und wappnete mich. »Ich habe seit Ihrer Ankunft Nachforschungen angestellt und gestern den wahren Grund dafür erfahren, warum Ihr Antrag angenommen wurde. Ihr Vater ist für Ihre Versetzung nach K-2 verantwortlich.«
    »Wohl kaum. Er wusste nicht mal von meiner Versetzung, bis ich hier ankam.«
    »Im Gegenteil, er wusste es.« Mayer lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände, dann zögerte er.
    »Sie es mir«, forderte ich.
    »Noch bevor Sie Ihre Versetzung nach K-2 beantragt haben, hat er einen Vertrag mit dem ZSDPQ beschlossen, laut dem Sie hierher nach K-2 geschickt werden sollten. Sie stehen seit Ihrer Ankunft unter ständiger Fernüberwachung durch Droiden. Sicherheitsvideos, Audioaufzeichnungen, das volle Programm. Er hat vermutlich auch Ihren Bildschirm angezapft. Alles von der Liga abgesegnet.«
    Das erklärte, warum sie über alles Bescheid wussten, was ich seit meiner Ankunft auf K-2 getan hatte. Einige Fernsteuerdroiden waren so klein wie terranische Kakerlaken.
    Doktor Mayer fuhr fort. »Gestern nahm einer meiner einflussreicheren Freunde in der Liga Kontakt mit mir auf. Er hat mich davor gewarnt, mich in die Angelegenheit einzumischen. Ich verlangte Fakten, und dies hat er mir berichtet.«
    Es konnte nur einen Grund dafür geben. »Das ist alles Teil seines Experiments, richtig? Dieser kaltherzige Hurensohn.« Ich umkrampfte die Armlehnen meines Stuhls. »Er hat mir ein anonymes Paket mit den Beweisen für seine Experimente geschickt.«
    »Zweifelsohne Teil seines Plans. Er hat K-2 als geeigneten Ort für den weiteren Verlauf seines Experiments auserkoren. Ihr Leben hier war nur eine weitere Reihe von Tests, um seine Theorien zu bestätigen.«
    »Wie der perfekte Arzt sich unter extremen Bedingungen in einer unbekannten Umwelt verhalten würde«, sagte ich. »Wer ist sonst noch beteiligt?«
    »Niemand hier in der Kolonie, denke ich. Ihr Vater wäre das Risiko einer Entdeckung nicht eingegangen.

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