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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Sogar als Student war Joe schon immer sehr vorsichtig, was seine Experimente anging.«
    »Und jetzt will er sein Experiment zurück.«
    »Ja, ich fürchte, so ist es.«
    »Ich habe noch niemals etwas getan, was er nicht für mich geplant hatte, oder?« Ich starrte auf meine Hände, betrachtete die Schürfwunden und Schnitte von meinem Kampf mit Reever. »So viel zu meiner grandiosen Flucht.«
    »Das konnten Sie nicht wissen.«
    »Er hat alles geplant. Zur Hölle, er hat wahrscheinlich sogar meine Reaktionen vorhergesagt. Hat statistische Erhebungen über die Wahrscheinlichkeit jeder Variablen durchgeführt.«
    »Die Epidemie hat er nicht vorhergesehen.«
    Ich rieb mir den Nacken. »Er muss erwartet haben, dass irgendein exotischer Erreger sich mit meinem Immunsystem anlegen würde.«
    »Joe ist ein außergewöhnlicher Wissenschaftler«, sagte Mayer, aber es klang nicht bewundernd. »Aber er bleibt trotzdem die billige Imitation eines menschlichen Wesens.«
    Ich dachte an die direkte Kommunikation mit Terra, die Fassade, die er errichtet hatte, den geistigen Schmerz, den ich durchlitten hatte. Alles für nichts und wieder nichts. »Ja, nun, Joe soll zur Hölle fahren.«
    »Dort gibt es zweifelsohne einen großen Bereich, der für ihn alleine reserviert ist.« Mayer schaute mich ruhig an. »Was werden Sie tun?«
    Ich starrte auf die zerbrochene Disc, die zwischen uns lag. »Was kann ich tun?«
    »Setzten Sie dem ein Ende. Reichen Sie einen Notfallantrag ein und lassen Sie sich zum vernunftbegabten Wesen erklären.«
    Ich war völlig baff. »Man sieht mich nicht als vernunftbegabtes Wesen an?«
    Mayer lächelte bitter. »Nein, meine Liebe. Sie sind ein Klon. Erschaffen, verändert, trainiert und überwacht während eines Langzeitexperiments. Sie werden nicht als Mensch oder vernunftbegabt eingestuft, Sie sind Eigentum von Joseph Grey Veil.«
     
     
    Doktor Mayer begleitete mich zum Hauptbüro der Verwaltung, um eine Notfallanhörung des Rates zu verlangen. Auf dem Weg dorthin rief er aus seinem Gleiter in der Aufnahme an und wies die Oberschwester an, alle zusammenzutrommeln, die regelmäßig mit mir zusammengearbeitet hatten, und jeden rüberzuschicken, der entbehrt werden konnte.
    »Jubelnder Fanblock?«, fragte ich.
    »Zeugen für Ihren guten Charakter«, sagte er. »Sie können jubeln, wenn wir eine positive Entscheidung erreicht haben.«
    Der Angestellte, der unsere eilig vorbereitete Petition überprüfte, runzelte die Stirn. Seine sechs Augen schauten uns an, als wären wir verrückt.
    »Sie ist vernunftbegabt, oder nicht?« Der Angestellte gähnte und warf die Disc auf seinen Schreibtisch. Er war ein bherKot und sank gerade in seinen abendlichen Entspannungszustand, wobei seine Farben sich langsam änderten. »Menschen sind als …«
    »Sie ist kein Mensch«, sagte Mayer. »Nehmen Sie die Petition an.«
    »Der Rat ist für heute mit …«
    Ich nahm die Disc auf und schaute mich um. »Für so was habe ich keine Zeit. Wo sind sie?«
    Der bherKot schaffte es, sich auf die Beine zu kämpfen, und grummelte, als er mir die Disc aus der Hand schnappte und uns in einen Seitenkorridor führte.
    »Das werden sie gar nicht mögen«, sagte er und wies auf den Eingang. Der Chef drängte sich an ihm vorbei und trat an das Audio-kom.
    »Hier spricht William Mayer. Sie müssen sich sofort mit dieser Petition befassen. Es stehen Leben auf dem Spiel.« Ich hob eine Augenbraue, und mein Boss zuckte mit den Schultern. »Es könnten Leben auf dem Spiel stehen«, fügte er so leise hinzu, dass es nicht übertragen werden würde. »Vor allem, wenn ich ein Sechstel meiner Ärztebelegschaft verliere.«
    »Nette Idee.«
    Der Rat gewährte uns Einlass, und wir gingen hinein.
    »Doktor Grey Veil und Doktor Mayer, willkommen.« Der Ratsvorsitzende Douglas schien amüsiert. »Wie können wir Ihnen helfen?«
    Doktor Mayer reichte ihm die Petitionsdisc und umriss kurz ihren Inhalt. Douglas' Lächeln verblasste rasch.
    »Wenn Doktor Grey Veil kein Mensch ist«, sagte er und räusperte sich. »Ahm … was genau ist sie dann?«
    »Als Wesen, das während der Embryonalphase genetisch verbessert wurde«, sagte Doktor Mayer, »ist sie bisher nach dem Standardsystem noch nicht klassifiziert.«
    »Warum bringen Sie diese Angelegenheit vor den Rat?«, wollte eines der anderen Mitglieder wissen. »Warum ist es wichtig, dass Sie noch heute klassifiziert wird?«
    Ich antwortete darauf. »Wenn Sie mich nicht als vernunftbegabtes Wesen anerkennen, werde

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