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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Schneider. Ich erinnerte mich daran, wie viele Petitionen Ana Hansen eingereicht hatte, um die Chakakatzen als vernunftbegabte Lebensformen anerkennen zu lassen.
    Es gab eine Reihe von Liga-Standards, anhand derer die Vernunftbegabung eines Wesens festgestellt wurde, und sie waren allen Spezies wohl bekannt. Ich musste beweisen, dass ich ihnen entsprach, die Liga musste beweisen, dass dies nicht der Fall war. Meine Herausforderer fingen an, einfach, weil es nur zwei von ihnen gab.
    Doktor Phorap Rogan eilte zu seiner Aussage. Er behauptete zu wissen, dass ich von meinem Erschaffer »vorprogrammiert« worden war, um »angemessen« die Rolle eines Arztes zu spielen. Nur ein hochwertiges Training hätte mich befähigt, die nachzuahmen, die »über mir standen«.
    »Sie hat vom ersten Tag an Zwietracht unter den vernunftbegabten Ärzten gesät«, beendete Rogan seine Ansprache mit einem widerwärtigen Grinsen. »Offensichtlich im Bestreben, von ihren Beschränkungen abzulenken.«
    Ich hatte nicht übel Lust, etwas Hartes auf seinen polypenbewehrten Kopf zu lenken.
    Der Liga-Ermittler bekam ebenfalls seine Chance und fasste sich dankbarerweise kürzer, war aber nicht weniger abfällig. »Doktor Joseph Grey Veil hat der Vereinten Liga der Welten Beweise für den nicht vernunftbegabten Status dieser Lebensform übergeben. Es ist seine Hoffnung, dass die Verbesserungen, derer sie sich erfreut, eines Tages dazu genutzt werden können, das Leben von vernunftbegabten Wesen zu verbessern.«
    Und was war mit meinem Leben?
    Der Rat ordnete eine kurze Unterbrechung an, in der man über das weitere Vorgehen entscheiden wollte. Alle fingen an, sich zu unterhalten und über den Ausgang der Petition zu diskutieren. Ich entdeckte einige große, schweigende Wesen, die sich unauffällig überall im überfüllten Hörsaal verteilten. Gleichzeitig schlichen sich einige Leute vom medizinischen Personal nach draußen, um ihnen Platz zu machen. Alle, die hereinkamen, trugen Helme.
    »Wer ist das?«, fragte ich Doktor Mayer und wies mit dem Kopf auf eine der großen Figuren in einem Pilotenanzug. Ein weiterer Pilot, genauso groß und kräftig wie die anderen, trat direkt in mein Blickfeld.
    Er hob seine behandschuhte Hand, schob sein Visier nach oben, und in seinen durchgängig weißen Augen zeigte sich ein Lächeln. Dann tippte er sich auf die waffenförmigen Beulen an seiner Seite und seinen Beinen. Er ließ das Visier beinahe sofort wieder fallen, aber ich wusste, wer da gekommen war.
    Kaos Version der Kavallerie, HausClan Torin.
    Nun zählte ich die Leute mit Helm, und als ich bei fünfzig angekommen war, hielt ich den Atem an. Es stand nun drei zu eins gegen die Ligatruppen.
    Paul Daltons Stimme sprach aus der Vergangenheit zu mir. »Die HausClans von Joren sind berüchtigt dafür, ihre Feinde und deren Familien bis ans Ende der Galaxis zu verfolgen.«
    Kao musste sie geschickt haben, um sicherzustellen, dass ich nicht gegen meinen Willen vom Planeten gebracht wurde. Ich grinste. Rogan würde so enttäuscht sein – von den Tauschhändlern ganz zu schweigen.
    Douglas rief zur Ordnung und gab zu Protokoll, dass es jetzt an der Zeit war, die Beweise zu meinen Gunsten zu präsentieren. Die Anzahl der Aussagen, die der Rat zulassen konnte, um eine fundierte Entscheidung zu sprechen, war begrenzt, denn der Deportationsbefehl galt für den kommenden Tag. Man hatte sich dafür entschieden, dass ich drei meiner Unterstützer aussuchen sollte, die für mich aussagen würden.
    Ich zögerte nicht und verlangte, dass Doktor Mayer, Schwester Ecla und der Oberste Linguist Reever für mich aussagten. Ich bemerkte meinen Fehler, als Reever nicht auf meinen Ruf antwortete.
    »Der Oberste Linguist ist nicht anwesend. Sie müssen jemand anderes auswählen.«
    »Ich würde gerne für Doktor Grey Veil aussagen«, rief eine bekannte Stimme, und ich sah Alunthri durch den überfüllten Hörsaal nach vorne kommen.
    »Ein nicht vernunftbegabtes Wesen kann keine Beweise vorlegen!«, sagte Rogan.
    Douglas hob die Hand. »Dafür gibt es keinen Präzedenzfall«, sagte er. Der Terraner schaute auf die Chakakatze und seufzte. »Aber wie es aussieht, stoßen wir mit jedem Moment weiter auf solche neuen Gebiete vor.«
    Nach einer kurzen Besprechung der Ratsmitglieder war die Sache entschieden. Mein ebenfalls noch nicht als vernunftbegabt anerkannter Freund würde für mich aussagen dürfen.
    Doktor Mayer begann. Als er sich erhob und zum Rat sprach, konnte ich nicht

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