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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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stürzte. Seine Kommandantenuniform rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Er wurde binnen Sekunden gefangen genommen und entwaffnet.
    Als die Waffen verstummten, hob mich jemand vom Boden. Ich fand mein Gleichgewicht wieder und schaute mich um.
    Monster umgaben mich. Drei Meter große, gemein aussehende Monster mit sechs Beinen. Eines der gigantischen Reptilien kam zu mir. An der grauen Uniform, die sich über seiner gewaltigen Brust spannte, trug es ein Abzeichen, das es wohl als hochrangigen Kommandanten auswies.
    Ein Hsktskt-Offizier.
    Mit einer gewundenen Gliedmaße richtete es ein Gewehr auf meinen Kopf. Große lidlose gelbe Augen betrachteten mich. Genau wie in alten Zeiten, dachte ich und hob meine leeren Hände.
    »Ich bin nicht bewaffnet«, sagte ich.
    Der Hsktskt zog etwas aus der Innenseite seiner Uniform und warf es mir zu. Es war ein Übersetzungsgerät, das man auf dem Kopf trug. Ich setzte es auf und zog den kleinen Empfänger vor meinen Mund. Das Schicksal Jorens hing davon ab, was in den nächsten Minuten passierte.
    »Ich bin unbewaffnet«, wiederholte ich. »Also hör auf, mit dem Ding da auf mich zu zielen.«
    Die gewaltigen Kiefer des Hsktskt-Kriegers öffneten sich, und seine dünne, bewegliche Zunge schoss heraus. »Du hast dich nicht verändert, Doktor.« Er bellte einige Befehle, und der Großteil seiner Soldaten verschwand in den Innereien des Schiffes. Er vollführte eine kurze Geste mit seinem Gewehr, und Colonel Shropana wurde vor mich gezerrt. »Der Flottenanführer?«
    »Ja. Colonel Shropana, Truppenkommandant der Liga.« Ich schaute in das bleiche, verzerrte Gesicht des Colonels. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, ihm einen Übersetzer anzulegen. »Ich würde Sie vorstellen, Colonel, aber ich weiß nicht, wie man den Namen dieses Hsktskt-Offiziers ausspricht.«
    »Diese Schiffe sind nun im Besitz der Hsktskt-Fraktion«, verkündete das Monster. Er stieß Shropana den Lauf des Gewehrs in den Bauch. »Ich bin OberFürst TssVar. Sag ihm, er soll sich den Namen merken, oder er stirbt.«
    Ich sagte es ihm.
    »Was haben Sie nur getan?«, fragte Shropana, und dieses Mal keuchte er heiser. Er wurde von den Soldaten, die ihn hielten, vor mir auf die Knie gezwungen.
    Zeit für Diplomatie. Ich vergewisserte mich beim befehlshabenden Monster: »Darf ich mit diesem hier sprechen, OberFürst TssVar? Nur um die Lage zu erklären.«
    Der Hsktskt nickte.
    Ich wandte mich an Shropana. »Sie sind hierher gekommen, haben meine Leute angegriffen und gedroht, ihre Welt zu zerstören, wenn ich mich nicht ergebe. Ich habe Ihnen diesen Gefallen sechzigfach zurückgezahlt.«
    »Sechzig?« Der Colonel schloss die Augen. »Die anderen Flüchtlingsschiffe.«
    »Ganz genau.« Ich wies auf die Außenanzeige. »Während wir sprechen wird Ihre gesamte Flotte von den Soldaten des OberFürsten TssVar gestürmt und eingenommen.«
    »Aber es sind jorenianische Schiffe!«
    »OberFürst TssVar und seine Soldaten brauchten einen Weg, um die Flotte mit einem Minimum an Widerstand zu infiltrieren. Die Jorenianer sind ein sehr gastfreundliches Volk. Sie haben die Hsktskt vor ein paar Stunden eingeladen, auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten zu landen.«
    »Die Hsktskt werden Joren trotzdem erobern«, murmelte Shropana.
    TssVars Übersetzungsgerät bekam das mit, und der OberFürst mochte nicht, was er hörte. Das erkannte ich an der Art, wie er den Colonel mit dem Gewehr ins Gesicht schlug. »Glaubt dieser Narr, er würde für die Hsktskt sprechen?«
    »Der OberFürst möchte wissen, ob Sie sich zum Sprecher der Fraktion ernannt haben?«, fragte ich den Colonel. Ich hätte nie gedacht, dass Diplomatie so viel Spaß machen könnte.
    Shropana schluckte und schüttelte den Kopf.
    »Sag dem Feigling, dass ein Hsktskt seinen Schwur niemals bricht.«
    »OberFürst TssVar hat geschworen, dass er und seine Truppen Joren nicht erobern werden«, sagte ich. »Sie sollen wissen, dass ein Hsktskt seine Versprechen hält.«
    TssVar ging beiseite, um mit einem der Offiziere zu sprechen, die über den ersten Eroberungssturm berichteten.
    »Sehen Sie, Colonel, Liga-Kreuzer stellen eine wertvolle Ware dar«, erklärte ich Shropana. »Die Hsktskt waren nur zu gern bereit, mit mir darüber zu verhandeln. Sie werden mehr für Ihre sechzig Kreuzer bekommen als für alles, was nach einem Angriff auf Joren dort noch übrig wäre, inklusive der Sklaven. Als Bonus mussten sie nicht die gesamte Mannschaft töten. Sie konnten sie am Leben

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