Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
opferte, konnte das vielleicht sogar den Kommandeur der Ungläubigen davon überzeugen, dass dessen Ablenkungsstrategie funktioniert hatte.
Als er jetzt in die Holosphäre der ARBELA sah, wusste er, dass Holy Terra auf seiner Seite war. Die Träger der Ungläubigen, die sein Ziel waren, hatten das System in Richtung auf ihn durchquert; sie waren von nichts Schwererem als Zerstörern begleitet und bewegten sich ein gutes Stück hinter den Kreuzern der Vorhut. Und das Gros der Ungläubigen kroch zu weit dahinter durchs All, um Einfluss auf das Ergebnis der Schlacht nehmen zu können, die er zu schlagen beabsichtigte.
»Second Admiral …« Captain Yurah, der das Kommando über die ARBELA übernommen hatte – Jahanak hatte schon genug Probleme, ohne auch noch einen neuen Flag Captain ausbilden zu müssen –, deutete auf die Holosphäre, wo die gegnerischen Kreuzer sich bereits von dem Asteroiden zu entfernen begannen, »die Träger der Ungläubigen haben in Kürze den nächsten Punkt zu unseren Einheiten erreicht.«
Jahanak nickte. Er wollte diese Träger unbedingt. Natürlich konnte er, während sie jetzt in normalem Bereitschaftszustand dahinflogen, nicht wissen, welche von ihnen mit den neuen Tarngeräten ausgestattet waren. Aber wenn er auf Gefechtsdistanz zu ihnen gehen konnte, ehe es ihnen gelang, ihre Tarnkappen einzuschalten, würden seine Sensorteams die Tarnung auf so kurze Distanz und im Wissen um Standort und Vektor der gesuchten Schiffe auch durchdringen können. Diese Ausgeburten des Satan-Khan waren schließlich keine Zauberer, ganz gleich, was man darüber auf den unteren Decks auch sagte.
Er sah zu Hinam hinüber und musste wieder an die Moralprobleme seiner Flotte denken. Der Fleet Chap lain saß zusammengesunken in der bedrückten Haltung, die er sich seit der Schlacht von QR-107 angewöhnt hatte. In letzter Zeit hatte er ihm nicht viel Ärger bereitet – selbst die Einwände, die er dagegen vorgebracht hatte, den Festungen ihre Unterstützung zu entziehen, waren halbherzig und mehr pro forma gewesen –, aber als eine große Hilfe hatte er sich auch nicht entpuppt. Und die Mannschaftsdienstgrade hatten nie in solchem Maß wie jetzt spirituelle Unterstützung gebraucht. Nun, vielleicht gelang es ihm, Hinam aus seiner Starre zu reißen.
»Heiligkeit«, sagte er munter, »wir werden jetzt jeden Augenblick angreifen. Möchten Sie zu den Mannschaften sprechen?« Er sah zu Yurah hinüber, um sich zu vergewissern, dass das KomNetz der Flotte im Augenblick nicht für wichtige taktische Daten benutzt wurde. Die WhiskerLaser waren gegen jede Art von Ortung gefeit, beeinträchtigten aber die Kommunikation sehr. Der Flag Captain warf einen Blick auf seine Statustafel und nickte, worauf Jahanak auf die Konsole des Fleet Chaplain deutete. Terra! Wer hätte je geglaubt, er würde sich jemals wünschen , dass Hinam etwas sagte?
Der Fleet Chaplain bewegte sich träge, in seinen Augen flackerte ein Schatten des alten Feuers. Er beugte sich vor, drückte den Sprechknopf des Mikro und begann mit leiser, krächzender Stimme zu sprechen, die anstelle seiner früheren Predigerstimme getreten war.
»Krieger von Holy Terra«, begann er, »endlich hat man euch die Ungläubigen ausgeliefert. Ihre Siege von Redwing bis Parsifal und der unreine Einfluss des Satan-Khan mögen sie mit falscher Zuversicht erfüllen, aber vor jenen, die vom Glauben erfüllt sind, sind sie leer wie der Wind.«
Er hielt inne, als würde er Luft holen, und seine Augen leuchteten heller. Als er fortfuhr, klang seine Stimme kräftiger, hallender.
»Krieger von Holy Terra, wir wissen – so wie die alten Samurai es wussten, die Mutter Terra in den Tagen des Engels Saint-Just dienten –, dass der Tod leichter als eine Feder, die Holy Terra geschuldete Pflicht jedoch groß wie ein Berg ist. Sammelt eure Kräfte, um jenes Gewicht zu tragen, im Wissen, dass Terra euch Ihre eigene heilige Stärke verleihen wird, wenn ihr in Ihrem Dienst kämpft! In diesem Augenblick nähern sich die Feinde Terras dem Feuer. Holy Terra hat sich auf sie vorbereitet, und Ihr Vertrauen soll euch zur Ehre gereichen. Jetzt wird sie den Feind in das reinigende Feuer stoßen! Gürtet eure Lenden, ihr Krieger von Holy Terra! Umfasst das Heft des Schwertes von Holy Terra mit fester Hand, denn die Zeit ist gekommen, es dem Feind endlich ins Herz zu stoßen! Der Dschihad ruft uns! Stürmt dem Feind entgegen, im Wissen, dass der Sieg euch erwartet!«
Die letzten Worte
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