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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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von ihm bestimmte Personen. Und diese Leute bestimmt der Prophet nicht auf Basis ihres Ranges, sondern das hängt davon ab, wem er vertraut. Und es gibt substanzielle Beweise dafür, dass das schwache Glied in Fällen, wo sein Vertrauen unberechtigt war, in aller Stille ausgeschaltet worden ist. Ich habe die Sicherheitslisten überprüft. Elf Prälaten sind jeweils innerhalb einer Woche, nachdem ihnen der Zugang erlaubt wurde, aus nicht näher bezeichneten ›natürlichen Ursachen‹ gestorben.«
    Lantu blieb stumm, aber seine Zähne mahlten bei der Erinnerung an Manaks Tod aufeinander. Der alte Mann hatte nichts gewusst. Dass die Kirche die Informationen, die sie an ihre Herde weitergab, manipulierte, musste er gewusst haben, aber der alte Priester war eine viel zu integre Persönlichkeit gewesen, als dass er eine Lüge solchen Ausmaßes hätte leben können. Und ebendiese Integrität – jener unerschütterliche Glaube an die Lüge – war sein Tod gewesen.
    »Aber warum haben sie denn das ursprüngliche Material nicht einfach gelöscht?«, wunderte sich David Berenson. »So gut auch ihre Sicherheitsvorkehrungen sind, sie müssen doch gewusst haben: Man kann nie ganz ausschließen, dass etwas durchsickert.«
    »Die menschliche Geschichte, Admiral Berenson«, erklärte Antonow knapp, »ist voll von Größenwahnsinnigen, die von ihnen unterdrückte Informationen ganz bewusst bewahrt haben. Ich sehe keinen Grund, weshalb ein größenwahnsinniger Thebaner da vernünftiger handeln sollte.«
    »Wahrscheinlich hatten sie in gewisser Hinsicht gar keine andere Wahl«, gab Trevayne zu bedenken. »Jedenfalls nicht nach der ersten oder zweiten Generation. Dies ist die Urform ihrer Heiligen Schrift, Admiral Berenson, der heiligste aller ihrer Texte. Selbst wenn es niemandem erlaubt ist, diesen Text zu lesen, wissen doch ihre Programmierer, dass er existiert – und sie könnten vielleicht erfahren, dass er manipuliert worden ist. Wenn das geschehen und die Nachricht an die Öffentlichkeit gelangen würde, würde das unermesslichen Schaden anrichten.«
    »Und das deutet auf mindestens eine interessante Mög lichkeit«, sinnierte Tsuschewski.
    »Das würde nicht funktionieren, Commodore«, schnarrte Lantu. Tsuschewski schob eine Augenbraue hoch, und der First Admiral zuckte die Achseln. »Ich nehme an, Sie meinen, man könnte die Wahrheit dazu benutzen, die Synode in Misskredit zu bringen?« Tsuschewski nickte. »Dann befürchte ich, dass Sie das Problem unterschätzen. Sie alle sind in den Augen der Kirche ›Ungläubige‹, und damit auch in den Augen der gesamten thebanischen Rasse – und ich wäre selbstverständlich ein noch verachtenswerterer Ketzer. Sie wissen, dass sie nicht gewinnen können, aber sie igeln sich ein und sind bereit, bis zum Märtyrertod zu kämpfen. Wenn wir solchen vom Glauben erfüllten Menschen die Wahrheit sagen, würde man das nur als eine plumpe, vom Satan-Khan inspirierte Propagandalüge ansehen. Die einzige Folge wäre, dass das Volk von noch größerem Hass auf uns und alle erfüllt wäre, die den Glauben beschmutzen.«
    »Dann sehen Sie also keine Hoffnung, dass man Theben davon überzeugen könnte, die Wahrheit zu akzeptieren und zu kapitulieren«, sagte Antonow.
    »Nein, gar keine«, erwiderte Lantu ebenso knapp. Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht und sagte mit gequälter Stimme: »Meine ganze Rasse ist bereit – sehnt sich fast danach –, für eine Lüge zu sterben.«
    Die Luke des Sanitätsshuttles ging auf. Auf Neu-Danzig war Sommer, ein Tag mit dramatisch aufgetürmten Wolken, durch die immer wieder ein Sonnenstrahl stach, und über die Träger, die die Bahre über die Rampe hinunterbugsierten, wehte der feuchte Duft des bevorstehenden Regens.
    Die Frau auf der Bahre starrte auf die Wolken, ihre braunen Augen waren glasig, sie lag reglos wie eine Tote da. So reglos wie die vielen Toten von diesem Planeten, den sie hinter sich gelassen hatte, dachte sie halb benommen von den vielen Medikamenten, mit denen man sie vollgepumpt hatte. Tränen glitzerten in ihren Augen und sie versuchte, sie mit der rechten Hand wegzuwischen. Die linke Hand konnte sie nicht mehr benutzen, sie hatte keinen linken Arm mehr.
    Ihr rechter Arm regte sich schwerfällig und schwach, und einer der Helfer drückte ihn sanft zurück und beugte sich über sie, um ihr die Tränen wegzutupfen. Sie versuchte ihm zu danken, aber es war fast unmöglich zu sprechen.
    Hannah Avram schloss die Augen und machte sich

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