Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
flächendeckendes Bombardement zurückgreifen müssen.«
»Aber, Sir«, meinte Lieutenant General Sharon Manning, die die Zweite Division befehligte, »dann sind doch nicht mehr genug von uns für künftige Angriffe übrig.«
»Ich halte das für eine etwas pessimistische Einschätzung, General«, erwiderte Shaninian. »Und im Übrigen ist die Entscheidung bereits gefallen.«
Manning setzte dazu an, noch etwas zu sagen, ließ es aber bleiben, als sie die düstere Miene ihres Vorgesetzten sah. Aram Shahinian war Karriereoffizier und aus den Mannschaftsdienstgraden aufgestiegen, und er wusste ganz genau, wo er seine Leute hinschickte. Mannings Mund klappte zu. Sie setzte sich mit grimmiger Miene wieder hin, und Shahinian bedeutete Trevayne fortzufahren.
Sie fing an, auf alle möglichen Knöpfe zu tippen, um die Holodarstellung zu manipulieren und einzelne Besonderheiten hervorzuheben, während sie Punkt für Punkt die Verteidigungsanlagen von Saint-Just auflistete. Die Gesichter der Marines erstarrten, als eine Batterie Waffen nach der anderen rot aufleuchtete. Lenkwaffen, Werfer, massierte Punktverteidigungsstationen, die auch gegen Shuttles eingesetzt werden konnten, unterirdische Hangars für Flugzeuge und Kampfjets, sich gegenseitig unterstützende Automatikkanonen und Artilleriebunker, Mörserstellungen, Minenfelder, Stacheldrahtverhau, unterirdische Kasernen und gepanzerte Fahrzeugparks … das war keine Festung, das war eine einzige gewaltige Waffe, dafür gebaut, jeden Angreifer im eigenen Blut zu ertränken.
Trevayne zeigte das letzte Waffensystem und musterte dabei die starr blickenden Offiziere. Die meisten von ihnen kannten sie gut, einige waren eng mit ihr befreundet, und jetzt starrten sie sie alle mit hasserfüllten Gesichtern an. Es war nicht Trevaynes Schuld, und sie sahen auch die Qual in ihren Augen, doch sie konnten nicht anders.
»General Shahinian wird Sie mit seinen allgemeinen taktischen Zielen vertraut machen«, zwang sie sich fortzufahren, »aber wir haben einen unbezahlbaren Vorteil. Admiral Lantu ist auf das Intimste mit Saint-Just vertraut und kennt das Netz der geheimen Tunnels, die von dem PVZ ausgehen. Diese Tunnels erfüllen einen doppelten Zweck: Sie stellen im Falle von Atombombenabwürfen einen gegen radioaktive Verseuchung sicheren Zugangsweg dar und dienen dazu, im Falle einer ernsthaften Bedrohung von Saint-Just den Propheten und die Synode zu evakuieren. Es ist unsere Absicht, ein kleines ausgewähltes Kommando im Schutz des Hauptangriffs in einen dieser Tunnels einzuschleusen.«
Niemand sagte etwas, aber sie konnte sie denken hören. Geheime Gänge? Typisch für eine Navy-Tussi, mit etwas so Dämlichem zu kommen!
»Diese Gänge sind mit computergesteuerten Waffen versehen«, fuhr sie fort. »Obwohl sie in den Datenspeichern der STARWALKER gezeigt werden, weiß die Mehrzahl der Garnison von Saint-Just nichts von ihnen. Der Zugang zu den Tunnels wird ausschließlich von gesicherten Computern kontrolliert. Admiral Lantu kennt die Zugangscodes, und da das Sicherheitssystem mit Netzhautscannern ausgestattet ist, hatte die Synode, obwohl das System in den von uns aus der STARWALKER beschafften Daten enthalten war, keinen Anlass die Codes zu ändern. Ein menschliches Auge könnte die Scanner nicht aktivieren, aber die Netzhautmuster von Admiral Lantu befinden sich auf der Liste der autorisierten Personen. Und da die Thebaner nicht wissen, dass der Admiral jetzt bei uns ist, hatten sie keinen Anlass, sie zu löschen. Jedenfalls haben sie sie nicht aus den anderen aus der STARWALKER sichergestellten Sicherheitslisten gelöscht.
Wir hoffen, durch diese Aktion zwei Ziele zu erreichen. Colonel Fraymak wird einen Teil des Teams direkt in das primäre Kommandozentrum von Saint-Just führen, wo unsere Ranger den Kommandostab der PVZ ausschalten werden, ebenso die zentralen Computer und das KomNetz. Ein zweites Team unter der Führung von Admiral Lantu wird die Aufgabe haben …«, sie hielt inne und atmete tief durch, »… zweihundert Megatonnen Selbstmordladung unter dem Stützpunkt zu deaktivieren.«
In der völligen Stille, die ihren Worten folgte, war es für Trevayne eine Erleichterung, dass sich in der letzten Reihe eine Hand hob.
»Frage, Commander«, kam es gedehnt. »Und was machen wir nach dem Lunch?«
Iwan Antonow stand im Bootshangar der GOSAINTHAN und sah Admiral Lantu und Colonel Fraymak zu, wie sie letzte Worte mit General Shahinian wechselten bevor sie sich zum
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