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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Einklang mit der Absicht der Regierung steht, uns bei den Thebanern um eine Waffenruhe zu bemühen.«
    »Eigentlich nicht, Mister Tokarov. Sehen Sie, es wird keine Verhandlungen geben.«
    »Wie bitte?«, empörte sich Wyszynski. »Bei allem gebotenen Respekt, Commodore, das ist eine politische Frage – und natürlich auch eine juristische –, aber ganz sicherlich keine militärische.«
    »Ganz im Gegenteil.« Tokarov sah plötzlich Stahl in Hannahs braunen Augen funkeln, und ein Gefühl der Angst überkam ihn. »Das ist ganz eindeutig eine militäri sche Frage. Andererseits beziehe ich mich nicht nur auf die rein militärischen Aspekte. Tatsächlich basiert meine Entscheidung auf genau denselben juristischen und politischen Aspekten, auf die Sie sich gerade bezogen haben.«
    »In welcher Hinsicht, Commodore?«, wollte Tokarov wissen.
    »In dieser, Mister Tokarov.« Sie zog ein weiteres Dokument aus ihrer Aktentasche, diesmal ein bedrucktes Blatt, und reichte es ihm über den Tisch. Er musterte es sichtlich überrascht.
    »Das scheint mir eine Kopie der Kriegsartikel zu sein«, sagte er, bemüht Zeit zu gewinnen und ihre Absicht zu durchschauen.
    »So ist es. Wenn Sie bitte einen Blick auf Artikel dreiundfünfzig werfen würden?« Er blätterte, und Avrams stählerner Blick wanderte wie die Hauptbatterien der DUNKERQUE zu Wyszynski. »Da wir nur über eine Kopie verfügen, will ich uns Zeit sparen und die relevante Stelle zitieren, Mister President. In Artikel dreiundfünfzig steht, und ich zitiere: ›In Ermangelung von Anweisungen seitens der relevanten Zivilbehörden wird der vor Ort anwesende ranghöchste Offizier der Navy nach seinem Ermessen über die vor Ort zu treffenden militärischen und sonstigen unterstützenden Maßnahmen entscheiden und dabei im Sinne vorangegangener Instruktionen handeln.‹«
    Tokarov hörte auf zu blättern. Er bezweifelte nicht, dass sie korrekt zitiert hatte, wusste aber immer noch nicht, worauf sie hinauswollte. Dennoch hatte er plötzlich das Gefühl, dass sie ihn ausmanövriert hatte. Commodore Avram schien ihm eindeutig zu selbstsicher. Sie musste noch irgendeine Bosheit in ihrem silberbetressten Ärmel stecken haben.
    »Ich kann nicht erkennen«, sagte Präsident Wyszynski, »welche Relevanz dieser Artikel haben sollte, Commodore. Wir diskutieren hier nicht über Militärpolitik, ausgenommen vielleicht auf höchst indirekte Weise. Wir sprechen hier von einer politischen Entscheidung, die von den verfassungsmäßig dazu autorisierten Organen getroffen wurde. Tatsächlich glaube ich, dass wir in diesem Fall die ›relevanten Zivilbehörden‹ sind! «
    »Da muss ich Ihnen mit allem gebotenen Respekt widersprechen, Mister President«, erklärte Hannah kühl, und Wyszynski starrte sie mit offenem Mund an. »Das Dokument, aus dem ich gerade zitiert habe, ist die juristische Grundlage der Föderations-Navy. Das ist nicht nur ein militärisches Dokument; es ist zugleich auch ein juristisches Dokument, das zwar von der Admiralität formuliert, aber von der Gesetzgebenden Versammlung gebilligt und ratifiziert worden ist. Als solches stellt es einen Bestandteil des juristischen Kodex der Föderation und nicht etwa eines einzelnen Mitgliedsplaneten dar. Gemäß Artikel zwei der Verfassung ersetzt Föderationsrecht, soweit solches in kodifizierter Form vorliegt, vor Ort erlassene Gesetze. Und demzufolge bin ich bei der Formulierung meiner ›militärischen und sonstigen unterstützenden Maßnahmen‹ nicht an Ihre Wünsche oder die von Mister Tokarov gebunden. Tatsächlich stehe ich hier in Vertretung der Bundesregierung. Teilen Sie meine Meinung?«
    »Nun, ich … ich denke, das klingt in gewisser Weise einleuchtend. Nicht«, beeilte Wyszynski sich hinzuzufügen, »dass ich je irgendwelche diesbezüglichen Dokumente gesehen hätte. Und Verfassungsrecht ist nicht gerade meine Stärke. Ich möchte deshalb keine übereilten Erklärungen abgeben oder Verpflichtungen eingehen.«
    »Das ist mir bewusst, Sir, und ich bin natürlich gleichermaßen darauf bedacht, dass wir uns peinlich genau an das Gesetz der Föderation halten. Und aus diesem Grunde habe ich mich, ehe ich in diese Besprechung gegangen bin, sehr ausführlich mit meinem juristischen Offizier über genau diesen Punkt unterhalten. Auf ihre Empfehlung darf ich Sie auf Hargood-vs.-Federation und Lutwell’s World-vs.-Federation hinweisen. In beiden Fällen hat das Oberste Gericht entschieden, dass der vor Ort anwesende ranghöchste

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