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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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ein einzelner Passagier trat ins Licht der Sonne von Galloway’s World.
    Fleet Admiral Iwan Nikolajewitsch Antonow war etwas größer als der Durchschnitt, schien aber wegen seiner Breite, seiner Korpulenz und – der Eindruck ließ sich einfach nicht vermeiden – Dichte kleiner. Dies und seine Art sich zu bewegen suggerierten eine unaufhaltsame Naturgewalt, und exakt dieser Ruf ging dem Admiral auch voraus. Am Fuß der Ausstiegsrampe blieb er stehen und salutierte mit großer Förmlichkeit dem gebrechlich wirkenden alten Mann in Zivil an der Spitze des Begrüßungskomitees. Ein Kabinettsminister hatte eigentlich auf einen solch militärischen Gruß keinen Anspruch … aber Howard Anderson war kein gewöhnlicher Kabinettsminister.
    »Na ja«, knurrte Anderson, »hast dir ja mächtig Zeit gelassen, hier zu erscheinen, IIh-wan.«
    »In meinen Anweisungen stand, ›äußerst dringend‹, Sir«, erwiderte der stämmige Admiral mit dröhnender Bassstimme und leichtem Akzent. »Ich musste vor meiner Abreise noch gewisse administrative Dinge erledigen … aber Captain Quirino spekuliert auf einen neuen Geschwindigkeitsrekord für unsere Route.«
    »Was stehst du dann jetzt noch hier rum und hältst Maulaffen feil?«, erwiderte Anderson darauf mürrisch. Die anderen Würdenträger zuckten zusammen, und der geradezu quälend junge Fähnrich neben Anderson wurde bleich. »Gehen wir hinunter, dann stelle ich dich gleich den anderen vor. Port Admiral Stevenson kennst du ja schon … er möchte dich auf der Werft willkommen heißen.« Seit dem Ersten Interstellaren Krieg hatte man den weit ausgedehnten Komplex aus Flottenwerften und sonstigen Anlagen auf dem Jamieson Archipel von Galloway’s World nie anders als »die Werft« bezeichnet.
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte Antonow mit unbewegter Miene.
    Anderson führte Antonow in beiderseitigem Schweigen auf das luxuriös ausgestattete Büro zu, das man ihm überlassen hatte. Der Fähnrich, der während all der Förmlichkeiten keine Sekunde von der Seite des alten Mannes gewichen war, wuselte zur Tür voraus, aber Anderson streckte seinen Stock aus und stieß ihn – wesentlich sanfter als es aussah – ihm in den Rücken.
    »Ich bin noch nicht so verdammt gebrechlich, dass ich nicht eine Tür öffnen kann, Ensign Mallory!« Sein Adjutant erstarrte, wurde rot, worauf Anderson das Gesicht verzog und den Kopf schüttelte. »Schon gut, schon gut! Ich weiß ja, dass Sie es gut gemeint haben, Andy.«
    »Ja, Sir. Ich …«
    »Admiral Antonow und ich können unsere Differenzen ohne Schiedsrichter austragen«, sagte Anderson etwas weniger schroff. »Gehen Sie schon und ärgern Sie Yeoman Gonzales oder tun Sie sonst etwas.«
    »Yes, Sir.« Mallorys Verwirrung verwandelte sich in ein breites Lächeln, und er hastete davon … nachdem er den Türknopf gedrückt hatte. Anderson brummelte etwas Unverständliches, als die Tür sich mit einem Zischen öffnete, winkte Antonow hinein und ließ sich dann mithilfe seines Stocks auf einen dick gepolsterten Sessel nieder.
    »Wie ein junges Hündchen!«, schnaubte er, sah dann Antonow an und lehnte sich zurück. »Also, so viel zur Vorstellung der ganzen Bonzen hier – Gott sei Dank haben wir das jetzt hinter uns!«
    »Ja«, pflichtete Antonow ihm bei, lockerte seinen Kragen und nahm dann Kurs auf das Tischchen mit den Flaschen. »Dein Image als widerwärtiger alter Mistkerl zu pflegen muss fast so anstrengend sein wie als öffentliches Objekt deiner schlechten Laune zu dienen. Haben die hier keinen Wodka? Ah!« Er hob eine Flasche. »Stolychnaya, dabei ist Russland so weit entfernt!« Er sah sich um. »Aber kein Pfeffer.«
    Anderson schüttelte sich. »Für mich einen Bourbon«, rief er aus den Tiefen seines Sessels, »wenn es welchen gibt. Weißt du eigentlich«, fuhr er dann fort, »weißt du eigentlich, was von Anfang an das Problem mit der Föderations-Navy war? Seit ihrer Gründung, meine ich?«
    »Nein, aber ich hab das Gefühl, du wirst es mir sagen.«
    »Zu viele gottverdammte Russkis in der Kommandostruktur!« Anderson unterstrich seine Worte, indem er seinen Stock auf den Fußboden stieß. »Tief im Herzen seid ihr alle immer noch Kommunisten!«
    Antonow gehörte zu den wenigen Menschen, die diesen Hinweis verstanden; er wusste auch über Geschichte Bescheid. Seine von den typisch slawischen hohen Backenknochen zusammengequetscht erscheinenden Augen verengten sich noch weiter, als er etwas tat, das der Großteil seiner Kollegen

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