Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
nach vorne. Sie hatten Zeit zu überlegen, hatten Zeit, für alle Eventualitäten zu planen, die sich leicht im QR-107 ergeben konnten, und das Schwert von Holy Terra schob sich langsam aus der Scheide.
Elf Superdreadnoughts, vierzehn Schlachtschiffe und dreißig Schlachtkreuzer bezogen Position, vorne und an den Flanken von massierten Kreuzerflottillen und Zerstörergeschwadern abgeschirmt. Selbst wenn die feindlichen Träger beim Eintritt in den Raum von QR-107 überhaupt keine Kampfjets verloren hatten – und sie hatten welche verloren, dachte Jahanak kühl –, würden sie nicht zahlreich genug sein, um dieses Kräfteverhältnis ausgleichen zu können. Nicht im Kampf gegen Schiffe, die jetzt wussten, wozu Kampfjets imstande waren … und auch, wie man sich gegen sie zur Wehr setzte.
Aber er durfte seinerseits nicht zu siegessicher werden. Deshalb hatte er sich für Plan Delta-Zwei entschieden, bei dem seine Schiffe sich nicht zu weit vom Sprungtor Parsifal entfernten. Wenn die Ungläubigen so dumm waren, zu ihm zu kommen, dann würde er ihnen den Gefallen tun, sie zu zerdrücken. Aber seine Flotte stellte einen zu großen Anteil von Terras Schwert dar, um sie leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
Die beiden Flotten rückten einander immer näher, und die Phantom-Träger schwangen in einem weiten Bogen um die schwerfällige thebanische Formation herum, bis sie sich schließlich hinter ihr befanden und ihnen damit den Weg zum Parsifal-Sprungtor abschnitten. Sie hatten genügend Zeit, in Position zu gehen, ehe die beiden Schlachtreihen in Reichweite ihrer kapitalen Lenkwaffen kamen. Und in dem Augenblick, in dem die Salven beider Seiten die Schlacht eröffneten, schossen zweihundertvierzig Kampfjets, gesteuert von zweihundertneununddreißig Menschen und Kthaara’zarthan, aus dem Nichts in den blinden Fleck der Thebanischen Flotte.
Kthaara empfand ein beinahe träumerisches Gefühl der Erfüllung, als sein Geschwader zum Angriff auf das Heck des thebanischen Superdreadnought ansetzte. Das mächtige Schiff, gewarnt von hektischen Berichten seiner Schildsensoren, begann ein Wendemanöver – langsam und im Vergleich zu einem Kampfjet unglaublich träge … doch zu spät. Viel zu spät. Ein Zittern ging durch Kthaaras Kampfjet, als er durch den verzerrten Raum des Kielstrahls des gewaltigen Schiffs brach, ihm näher rückte, als er dies je für möglich gehalten hätte. Ganz und gar auf seine Zieloptik konzentriert, hatte sein ganzes Wesen kein anderes Ziel als die schweren, für den Angriff aus nächster Nähe bestimmten Lenkwaffen durch wabernde Verzerrung unwirklich erscheinenden Raums zu zwingen. Und das 509. Kampfjetgeschwader eröffnete das Feuer.
Weder er noch seine menschlichen Farshatok konnten auf diese Distanz das Ziel verfehlen – elektromagnetische Schilde brachen ebenso wie das Antriebsfeld in einer flammenden Ansammlung nuklearer Blitze zusammen. Es sah so aus, als würde das Heck des Schiffsriesen sich nach außen ausbeulen, höllisches Feuer verspritzend zerplatzen, als ein Gefechtskopf – von dem Kthaara überzeugt war, dass es der seine war – den direkten physischen Treffer erzielte, dem keine bewegliche Struktur standhalten konnte. Kein Mensch, der sein Aufheulen hörte, in dem sich Triumph und Rache mischten, würde es je vergessen können.
»Sparen wir uns den Lärm«, rief Commander Takashima, während sie mit einer Leichtigkeit aufschlossen, wie sie nur Maschinen wie den ihren eigen war. Aus seiner Stimme klang kein Tadel – seine Kenntnisse der »Zunge der Zungen« und sein Verständnis für jene, die sie sprachen, hatten sich als bei Weitem nicht so oberflächlich erwiesen, wie Antonow vermutet hatte. »Saubere Arbeit, Leute. Machen wir kehrt und fliegen nach Hause ins Nest und …«
Takashimas Stimme erstarb im Rauschen, als der Feuerschein seines explodierenden Jets die automatische Polarisierung ihrer Sichtluken überlud. Der Lichtblitz verblasste und ließ den thebanischen leichten Kreuzer erkennen, der es geschafft hatte, kehrtzumachen und auf Konvergenzkurs zu gehen, der ihn schnell nahe heranbrachte, um in Reichweite seiner AFHAWK auch seine Verteidigungslaser einzusetzen.
»Ausweichmanöver!« Die Stimme in Kthaaras HelmPhone war die des Einsatzoffiziers des Geschwaders, eines geradezu schmerzhaft jungen Lieutenants. Aber auch er verstand die Zunge der Zungen, das wurde Kthaara im Bruchteil einer Sekunde bewusst. Vielleicht hatte Antonow sich mehr dabei gedacht, als er ihn
Weitere Kostenlose Bücher