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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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einen Augenblick später blitzten kleine präzise Datencodes unter der Markierung auf. Gleich darauf verfärbte sie sich und wurde orange. Das deutete auf ein Schiff der Kreuzerklasse. Der rote Rand einer gegnerischen Markierung umgab das Icon pulsierend, aber die Computer der LONGBOW hatten den Feind jetzt erkannt und lieferten nach kurzer Suche in den Datenbänken auch seinen Namen.
    »Es ist die SWIFTSURE , Sir«, verkündete jemand aus dem Scannerteam.
    »Danke, de Smit«, sagte Han und sah zu, wie der Punkt langsam über das Display kroch, während ihre kleine Staffel verdeckt näher heranglitt. Sie warf einen Blick auf Gefechtsdisplay Zwei und überprüfte ihre eigene Formation. Selbst die Scanner der LONGBOW hätten die ASHANTI und die SCYTHIAN nicht mit Sicherheit lokalisieren können, wenn sie nicht sicher gewusst hätten, wo exakt sie nachsehen mussten. Jetzt würde sich herausstellen, ob die Scanner der SWIFTSURE sie entdeckten, während sie sich ihr auf Lenkwaffendistanz näherten. Die Chancen dafür waren astronomisch gering, aber unmöglich war es nicht …
    »Commodore, wir kommen in Extremreichweite.« Das war Lieutenant Kan, ihr Geschützoffizier. »Ich habe gutes Ziel.«
    »Abwarten, Mister Kan.« Han blickte unverwandt auf das Taktikdisplay. Ihrem ausdruckslosen Gesicht war nicht anzusehen, wie sie überlegte. Die Distanz war groß, aber alle drei ihrer Schiffe trugen externe Ladungen kapitaler Lenkwaffen, also konnte sie jetzt feuern und darauf bauen, dass die bewegungslos im Raum stehende SWIFTSURE ein ideales Ziel darstellte, das nicht ausweichen würde. Aber Aufklärungskreuzer verfügten nicht über die hochkomplizierten Feuerleitsysteme der LONGBOW , und deshalb würde ihre Zielgenauigkeit geringer sein. Und Lenkwaffen waren unterlichtschnell. Auf größere Distanz zu schießen bedeutete längere Flugzeiten, und das verschaffte der SWIFTSURE eine größere Chance, sie im Anflug zu orten – und damit ausreichend Zeit, eine Drohne abzusetzen. Je näher andererseits ihre Schiffe kamen, umso höher war die Gefahr, dass ihrerseits sie von der SWIFTSURE entdeckt wurden. Und deshalb erforderte die Entscheidung, wann das Feuer zu eröffnen war, sorgfältige Abwägung.
    Han spürte die Last der Entscheidung, aber ihre Brückencrew konnte davon nichts erkennen. Sie zwang sich dazu, sich scheinbar entspannt in ihren Kommandosessel zurückzulehnen. Zehn Lichtsekunden. Auf die Distanz war es beinahe unvermeidbar, dass sie entdeckt wurden. Sie sah auf das Taktikdisplay. Elf Lichtsekunden …
    »Feuer eröffnen, Mister Kan«, befahl sie mit ruhiger Stimme, und die LONGBOW zuckte, als sich ihre externen Waffengestelle leerten. Die Lenkwaffen bogen ab, und ihre Antriebsaggregate heulten auf, als sie mit sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch das Vakuum rasten, das Hans Verband von ihrem Opfer trennte. Sie beobachtete die Lichtspur auf ihrem Display, als die Projektile auf ihr Ziel zujagten, ihre ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Lichtpunkt, der die SWIFTSURE darstellte, beobachteten ihn wie ein Falke in der Hoffnung, der todgeweihte Kreuzer würde sterben, ohne es zu wissen. Aber da war ein anderer Bereich ihres Bewusstseins, in dem sich Freude und Leid mischten.
    Die Projektile rasten auf die SWIFTSURE zu, und Han hörte um sich ein erregtes Murmeln. Es war klar zu erkennen, dass der Feind sie nicht bemerkt hatte – selbst seine automatischen Verteidigungsanlagen setzten zu spät ein und verfehlten weitgehend ihr Ziel. Nur drei Projektile wurden von dem verzweifelten Abwehrfeuer erfasst, die anderen trafen ihr Ziel achtzehn Sekunden nach dem Start. Die Detonation des Kreuzers erzeugte einen sich schnell ausdehnenden Ball aus verdampfendem Metall, der heller leuchtete als das Zentralgestirn des Aklumar-Systems.
    Der schreckliche Feuerball erstarb, aufgesogen von der gierigen Leere des Weltraums, und Han starrte auf ihr Display. Ihr Herz war so eiskalt wie die Leere, die ihr Schiff umgab. Nichts war übrig geblieben. Keine Kurierdrohne – keine Fluchtkapseln. Bloß … nichts.
    Vielleicht fünf Sekunden lang starrte sie auf ihr Gefechtsdisplay, und irgendwo tief in ihr war da ein erschrecktes, kleines Mädchen. Sie war ein Soldat. Dies war nicht das erste Mal, dass sie am Tod eines anderen Schiffes und seiner Mannschaft teilgehabt hatte. Aber es war das erste Mal, dass sie wie ein Meuchelmörder aus dem Schatten heraus Menschen getötet hatte, Menschen wie sie. Sie hatte ihnen nur

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