Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
»halten die ihre Schiffe zurück, obwohl sie sie dringend brauchen. Das ist uns nicht gleich aufgefallen, aber alles, was wir bei unseren Angriffen aus Berichten von Aufklärungssonden und aus abgefangenen Einsatzbefehlen erfahren haben, deutet darauf hin. Warum?
Zum Dritten haben sie ihre Kräfte nicht vor Cimmaron massiert, wie wir erwartet hätten. Von dort aus könnten sie diesen ganzen Quadranten der Republik abschneiden«, meinte sie und wies dabei auf ein Rattennest grün leuchtender Linien, »oder sie könnten geradewegs nach Nowaja Rodina gehen. Unsere Analyseteams haben sie schließlich hier drüben entdeckt, bei einem völlig neuen Flottenstützpunkt in der Nähe von Avalon – einem System, das wir nie auch nur bedroht haben.
Zum Vierten und Letzten wissen wir jetzt, wie der Rand seine Nachrichten bekommt. Sie kommen durch den Orion-Raum, via Rehfrak.« Magda machte eine abwehrende Handbewegung, als sie sah, wie Hans Augen sich verengten. »Ich weiß, das ist alles andere als neutral . Aber wir haben keine Einwände erhoben, weil wir sehen wollten, wer entlang dieser Sprunglinien wohin geht, und da hat sich herausgestellt, dass der Botenjunge kein anderer als ein gewisser Kevin Sanders ist. Läutet da ein Glöckchen?«
»Der Fuchs«, sagte Han leise.
»Genau der. Der beste Chef des ONI seit zweihundert Jahren und im Augenblick Kabinettsminister ohne Portefeuille. Die brauchen ganz offensichtlich für eine heiße Kartoffel wie diese einen Spitzenmann, und sie schicken Sanders – wahrscheinlich die einzige Person in der ganzen Galaxis, die weiß, wo sämtliche Leichen der Föderation versteckt sind – jedes Mal, wenn er nach Zephrain geht, durch Orion Raum. Und die Orioner lassen ihn nur bis Rehfrak kommen – wo sich dann der Generalgouverneur mit ihm trifft.«
»Du willst doch sicherlich auf etwas ganz Bestimmtes hinaus?«
»Allerdings. Vor sechs Monaten war Sanders in Avalon. Dann haben sie ihn in aller Eile nach Old Terra zurückgeholt, und zwar so schnell, dass sie dabei die Hauptantriebskonverter eines Zerstörers ausgebrannt haben. Warum? Weil er bereits wieder weg ist, auf der nächsten Reise … und diesmal geht die Reise nach Xanadu – und dort bleibt er.«
»Was?« Han richtete sich auf, und ihre Stirn runzelte sich.
»Genau, es hat einige Arbeit gekostet – und ein bisschen Glück war auch dabei –, um seine Reiseroute zusammenzustückeln, aber sie stimmt. Jetzt frage ich: Wes halb würde der Rumpf sich von seinem besten Spook trennen? Es sei denn, natürlich, es handelt sich nicht um eine dauernde Trennung?«
»Ich verstehe, worauf das hinausläuft«, sinnierte Han.
»Habe ich mir schon gedacht.« Magda nickte grimmig. »Die schicken ihn, weil sie jemanden mit seiner Autorität, seinem Verstand und seiner Erfahrung brauchen, um ihren Plan zu koordinieren – den Plan, uns anzugreifen, ehe wir auf ihre neue Generation von Waffen reagieren können. Wenn die es schaffen, eine Brücke zwischen dem Rumpf und dem Rand zu schlagen – wenn die Werften des Rumpfs die Pläne und die Prototypen bekommen, die sie brauchen –, dann ist das für uns sehr, sehr unangenehm.«
»Verstehe«, murmelte Han wieder und ließ den Blick über die roten und orangefarbenen Sprunglinien wandern. »Die bereiten in Avalon eine Zangenbewegung vor, bauen also alles auf mit Überraschungseffekt, nicht auf irgendwelche Tricks.«
»Das ist auch unsere Ansicht«, ermunterte Magda sie weiterzusprechen.
»Das ist die einzige Erklärung«, murmelte Han, und die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich. »Von Avalon, mhmmmm …?« Plötzlich verengten sich ihre Augen, und sie nickte. »Da ist ihre Route, Magda – von Avalon nach Lomax, weiter nach Heyerdahl, nach Thor, Thule, Osterman’s Star, Thybold, dann nach Juarez, Iphigena, Zapata, Sagebrush und Purdah. Von dort aus könnten sie von Rousseau nach Ney und über Bonaparte nach Zephrain, oder über New India und Swoboda nach Zephrain gehen. Ich wette auf die Route über New India – nicht einmal Ian Trevayne kann darauf erpicht sein, sich mit den dortigen Verteidigungsanlagen anzulegen.«
»Was macht dich da so sicher?«, fragte Magda, nicht zweifelnd, sondern als suchte sie eine Bestätigung ihrer eigenen Überlegungen.
»Nur ein Narr versucht raffiniert zu sein, wenn er eine komplexe Operation nicht in allen Details orchestrieren kann, Magda. Das haben wir gelernt, als wir die Orioner in den ersten beiden Interstellaren Kriegen beobachtet haben … und
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