Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
untauglich
waren. 4F.«
Spock verstand immer noch nicht, wohin diese Geschichte führen sollte, aber Captain Warde erkannte gleich, worum es ging. »Was ist es?«, fragte sie den Arzt. »Was haben Sie, Charles?«
»Einen Innenohrschaden«, sagte er. »Die genaue Bezeichnung ist nicht wichtig. Aber es bedeutet, dass ich nicht auf einem Raumschiff dienen darf. Wegen der künstlichen Schwerkraft und den Trägheitsdämpfern … Jedes Mal, wenn ein Schiff auf Warp geht, falle ich um. Nicht sehr nützlich, einen Chefarzt zu haben, der nicht auf den Beinen bleiben kann.«
»Und es gibt keine Heilmethode«, vermutete Warde.
Griffin stieß ein bitteres Lachen aus. »Oh doch, es gibt eine. Die Medizin hat in letzter Zeit ziemlich große Fortschritte gemacht. Ein kleines Gerät, das ins Hirn eingesetzt wird und den Schaden ausgleicht.«
»Wo liegt dann das Problem?«
»Es wurde noch nicht ausreichend im All getestet«, antwortete er. »Es gibt keine Garantie dafür, dass es auf einer ausgedehnten Mission funktionieren wird. Man kann nicht riskieren, dass der Chefarzt Lichtjahre von zu Hause entfernt ausfällt.«
Spock verstand immer noch nicht, wie diese Information für Kadett Jacksons Fall relevant sein konnte. »Jackson war nicht medizinisch untauglich«, bemerkte er. »Wir haben seine Akte durchgesehen. Außer, Sie haben sie manipuliert.«
»Nun, das ist der Punkt, an dem die Dinge eine Wendung genommen haben«, erwiderte Griffin. »Wie heißt es immer so schön, wir hatten die besten Absichten.«
»Wir?«, fragte Captain Warde.
»Mein Partner«, antwortete er. »Ein Freund. Aus meiner Zeit an der Akademie.«
»Ein weiterer medizinisch untauglicher Kandidat?«, fragte Spock.
»Oh nein«, erwiderte Griffin. »Er war durchaus tauglich. Er ist aus anderen Gründen gegangen. Gründe, die mich hätten warnen sollen, dass es eine schlechte Idee war, mich mit ihm einzulassen. Aber er klang so aufrichtig, als ich ihm erzählte, was ich vorhatte. Wie sehr ich medizinisch untauglichen Kadetten helfen wollte, die Voruntersuchung zu überstehen. Mehr war es am Anfang nicht. Ich wollte ihnen aushelfen. Bei dem heutigen Stand der Medizin gibt es eigentlich kaum noch jemand, der wirklich untauglich ist. Wir mussten nur ein wenig mit denen arbeiten, bei denen die Sternenflotte normalerweise nicht zulassen würde, dass wir ihnen halfen.«
Wieder warf Griffin einen Blick in Wardes Richtung. »Es ist so einfach, nicht wahr?« Er stieß ein heiseres Lachen aus. »Warum sollte jemand davon abgehalten werden, der Sternenflotte beizutreten, wenn wir die Mittel haben, fast jedes Defizit auszugleichen? Wenn ich diese Kandidaten gefunden hatte, schickte ich sie in die Klinik. Ich versprach ihnen, sie in Ordnung zu bringen. Ließ sie schwören, nichts zu verraten, und stempelte ihre Eignungsbescheinigungen ab.«
»Seit wann?«, fragte Warde. »Seit wann machen Sie das schon?«
»Seit fünf Jahren.«
»Die ersten dieser Kadetten dienen bereits auf Raumschiffen«, bemerkte Spock.
»Wir sprechen hier nur von einer Handvoll«, erwiderte Griffin. »Es gibt heutzutage nur noch ein paar Heilmethoden, die die Sternenflotte nicht anerkennen will. Nur noch ein paar experimentelle Prozeduren, die diese Kadetten aushalten müssen. Es sollte sich nur um eine begrenzte Anzahl handeln. Nur die, bei denen wir auch über die Technologie verfügen, um ihnen zu helfen.«
»Aber es blieb nicht dabei«, riet Warde erneut.
»Nein. Mein Partner wurde vom Größenwahn gepackt. Er wollte den Kadetten auf andere Weise helfen und begann herumzuexperimentieren. Er versuchte Dinge, die er niemals hätte anrühren sollen. Es begann mit Gentherapie. Nichts allzu Dramatisches. Ließ aber niemals durchblicken, was er tat. Er dachte wohl, dass wir die Kadetten, wenn wir schon ihre Defizite ausgleichen, auch gleich noch verbessern könnten. Dann begann er selbst damit, Kadetten auszuwählen. Leute, die seine Hilfe nicht brauchten, sie aber dennoch gerne annahmen.« Dr. Griffin seufzte resigniert. »Er führte andere Prozeduren durch. Gefährliche Dinge. Im Namen der Wissenschaft.«
»Den Namen, Charles«, drängte Warde sanft. »Wir brauchen einen Namen.«
Dr. Griffin sah zu Warde und Spock auf. Dann sagte er ihnen alles, was sie wissen mussten.
Kapitel 25
Inoffizielle Ermittlung
Im Großen und Ganzen gab es in San Francisco kein sogenanntes Elendsviertel mehr. Nur wenige Städte in den Vereinigten Staaten hatten überhaupt noch eins. Auf der Erde war die
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