Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
lassen. Das würde ihre gute Reaktionsfähigkeit nicht erklären. Oder warum sie so schnell rennen konnte. Genau zum richtigen Zeitpunkt von der Brücke gesprungen war. Und das Wasser genau auf die richtige Art getroffen und sie so beide gerettet hatte.
»Hast du jemals von Gentherapie gehört?«, fragte sie.
»Du meinst genetisches Doping?«, erwiderte er. »Wie bei Athleten? Das wurde schon vor Jahrzehnten unter Strafe gestellt.«
»Es hat sich seitdem stark weiterentwickelt. Meine Gene wurden manipuliert, um stärkere Muskeln aufzubauen und mir mehr Ausdauer zu verleihen. Um meinen Körper zu stärken, damit er schneller heilt. Um Wunden zu bekämpfen, bevor sie entstehen. Das ist der neueste Stand der Wissenschaft. Und vollkommen sicher.«
»Nicht für Jackson und Andros.«
»Nein«, erwiderte sie. »Ich weiß nicht, was sie getan haben, aber es war nicht das Gleiche. Ich habe ihre Fehler nicht gemacht. Ich habe nachgeforscht. Was mit ihnen passiert ist, wird nicht mit mir passieren.«
»Es ist immer noch illegal«, sagte Kirk. »Also muss es einen Grund dafür geben.«
»Das ist doch nur eine weitere dämliche Regel. Du hast irgendwann von Eugenik gesprochen. Da geht es um die Angst davor, dass jemand versucht, eine genetisch perfekte Rasse zu erschaffen. Das hier ist nicht das Gleiche. Es ist nur ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Ein kleines Plus, um zu verstärken, was bereits da ist.«
Kirk wollte sagen, dass manche Regeln durchaus ihren Sinn hatten, aber er war die denkbar ungeeignetste Person dafür. Er hatte in seinem Leben bereits genug Regeln gebrochen. Außerdem lag ihm noch etwas Dringlicheres auf dem Herzen. »Du wusstest aber nicht genau, ob wir den Sprung überleben würden.«
Sie blickte hinab auf den Sand. »Ich habe es gehofft.«
Kirk wollte wütend auf sie sein. Er wollte sie dafür anbrüllen, dass sie so dumm gewesen war. Nicht wegen der Operation. Sondern weil sie ihr eigenes Leben riskiert hatte, um seinen wertlosen Hintern zu retten. Aber er schaffte es nicht, irgendetwas in der Richtung zu sagen.
Er konnte sie nicht anbrüllen.
Er konnte ihr nicht die Fragen stellen, die er stellen musste.
Er konnte sie nur halten. Sie halten und sich wünschen, er wäre nicht dabei, alles zu ruinieren.
Kapitel 24
Neue Hinweise
»Dr. Griffin, dürfte ich Sie mal kurz sprechen?« Spock fing den Offizier ab, als er die Medizinische Fakultät verließ. Captain Warde hatte vorgeschlagen, dass er die Unterhaltung in einem solchen Umfeld führen sollte, um ihr Zeit zu verschaffen, das Büro des Arztes ohne sein Wissen zu durchsuchen. Er durfte nicht unerwartet zurückkehren, weil er etwas vergessen hatte. Da das Büro Eigentum der Sternenflotte war, durfte sie es durchsuchen, ob er dort war oder nicht. Doch Warde bevorzugte es, unauffällig vorzugehen, nur für den Fall, dass sich Spocks Schlussfolgerungen als falsch erweisen sollten. Kein Grund, ein Mitglied der Fakultät zu beschämen.
Aber die Chancen, dass Spock falschlag, waren verschwindend gering. Als Uhura einige Zeit zuvor mit ihm gesprochen hatte, hatte er ihr zustimmen müssen. Dr. Griffin befand sich in der besten Position, die Ereignisse um Jacksons Tod und Andros’ Krankheit zu vertuschen. Er war derjenige, der den Beweis weitergegeben hatte, der auf McCoy deutete. Außerdem hatte er darauf bestanden, dass Andros viel länger als nötig im künstlichen Koma gehalten wurde, angeblich zu ihrem eigenen Schutz. Aber es lag klar auf der Hand, dass diese zusätzliche Verzögerung sie außerdem davon abhielt, zu reden.
»Kadett Spock, richtig?«, fragte Dr. Griffin.
»Der war ich«, erwiderte Spock. »Ich bin jetzt Ausbilder an der Akademie.«
»Herzlichen Glückwunsch«, sagte der Arzt. »Tut mir leid, dass ich es nicht wusste. Es ist ein großer Campus.«
»In der Tat.«
»Was kann ich für Sie tun?«
»Ich assistiere Captain Warde in der Ermittlung zu Kadett Jacksons Tod«, erklärte Spock und bemerkte, wie Griffins Schritte plötzlich zögerlicher wurden.
»Oh«, erwiderte Griffin beiläufig. »Gibt es neue Hinweise?«
»Ja«, antwortete Spock. »Eine potenziell vielversprechende. Fast so nützlich wie die Information, die Sie uns über das fehlende Instrument geliefert haben.«
»Es war furchtbar, diese Akte rauszugeben«, entgegnete Dr. Griffin. »Ich glaube wirklich nicht, dass McCoy die Operation durchgeführt hat. Ich hoffe, dass Sie etwas gefunden haben, was seine Unschuld beweisen wird.«
»Genau das
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