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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Prozeß umkehren würde, sobald er und Beaumont zu schreiben anfingen - als George Stark zu schreiben anfingen.
    Aber jetzt fielen ihm Zähne aus. Und außerdem waren da die Geschwüre.
    Das erste hatte er vor drei Tagen an der Innenseite seines rechten Ellenbogens bemerkt - ein roter Fleck mit einem Saum von toter weißer Haut. Es war die Art von Hautveränderung, wie sie bei Pellagra auftritt, einer Krankheit, die im tiefen Süden noch in den sechziger Jahren grassierte. Vorgestern hatte er einen weiteren entdeckt, diesmal an seinem Hals unterhalb des linken Ohrläppchens. Gestern zwei weitere, einen zwischen den Brustwarzen, den anderen unterhalb des Nabels.
    Heute war die erste Stelle in seinem Gesicht erschienen, an der rechten Schläfe.

    Die Stellen schmerzten nicht. Da war nur ein dumpfes, tiefsitzendes Jucken, aber das war alles - zumindest, was sein Empfinden betraf. Aber sie breiteten sich rapide aus. Sein rechter Arm war von der Ellenbeuge fast bis zur Schulter rot und dick angeschwollen. Er hatte den Fehler begangen, sich zu kratzen, und das Fleisch hatte mit bestürzender Leichtigkeit nachgegeben. Aus den Furchen, die seine Fingernägel hinterlassen hatten, war eine Mixtur aus Blut und gelblichem Eiter herausgesickert, und von den Wunden ging ein widerwärtiger, gasartiger Gestank aus. Aber eine Infektion war es nicht. Darauf hätte er einen Eid ablegen können. Es war eher so etwas wie - Naßfäule.
    Hätte ihn jetzt jemand gesehen, so hätte er - selbst wenn es sich um einen erfahrenen Mediziner gehandelt hätte - vermutlich auf sich rasch ausbreitende Melanome getippt, verursacht möglicherweise durch eine starke Strahlung.
    Die Geschwüre beunruhigten ihn nicht sonderlich. Er vermutete, daß sie an Zahl zunehmen, sich ausbreiten und ineinander übergehen und ihn schließlich bei lebendigem Leibe aufzehren würden - wenn er es zuließ. Da er nicht die Absicht hatte, es zuzulassen, brauchte er sich ihretwegen nicht aufzuregen. Aber er konnte nicht einfach ein Gesicht in der Menge sein, wenn sich seine Gesichtszüge in einen ausbrechenden Vulkan verwandelten. Deshalb das Make-up.
    Er trug die flüssige Grundierung sorgfältig mit einem der keilförmigen Schwammstücke auf, verteilte sie von den Wangenknochen bis zu den Schläfen und verdeckte damit auch die trübrote Geschwulst am Ende der rechten Augenbraue und eine weitere, die gerade begann, die Haut über seinem linken Wangenknochen zu durchstoßen. Ein Mann, der dickes Make-up trug, sah, wie Stark herausgefunden hatte, nur aus wie ein Mann, der dickes Make-up trug. Also entweder wie ein Schauspieler in einer Fernsehschnulze oder wie ein Gast in der Donahue-Show. Das alles war besser als die Geschwüre, und die Sonnenbräune kaschierte die alberne Wirkung ein wenig. Im Halbdunkel oder bei künstlicher Beleuchtung fiel es kaum auf. Er hoffte es zumindest. Aber er hatte noch einen weiteren Grund, direktes Sonnenlicht
zu meiden: vermutlich würde es die in ihm ablaufenden verheerenden chemischen Reaktionen noch beschleunigen.
    Es war fast, als verwandelte er sich in einen Vampir. Aber das störte ihn nicht - in gewisser Hinsicht war er seit jeher einer gewesen. Außerdem bin ich ein Nachtmensch , dachte er. Ich war es von Anfang an; das ist nun einmal meine Natur. Er mußte unwillkürlich grinsen.
    Er schraubte den Behälter mit dem Flüssig-Make-up zu und begann mit dem Pudern. Ich kann mich selbst riechen, dachte er, und bald werden auch andere Leute mich riechen können - einen intensiven, unangenehmen Geruch wie den, der von einer Dose Fleisch ausgeht, die den ganzen Tag offen in der Sonne gestanden hat. Und das ist nicht gut .
    »Du wirst schreiben, Thad«, sagte er und warf noch einen Blick in den Spiegel. »Aber mit einigem Glück nicht für längere Zeit.«
    Er grinste noch breiter und entblößte einen Schneidezahn, der sich schwarz verfärbt hatte und tot war.
    »Ich lerne schnell.«

5
    Am nächsten Vormittag um halb elf verkaufte ein Schreibwarenhändler in der Houston Street einem hochgewachsenen, breitschultrigen Mann in kariertem Hemd, Jeans und einer großen Sonnenbrille drei Schachteln Berol-Black-Beauty-Bleistifte. Der Händler bemerkte, daß der Mann außerdem dickes Make-up trug - vermutlich ein Überbleibsel einer tuntigen Nacht. Und dem Geruch nach zu urteilen, dachte der Händler, hatte der Mann sich nicht nur mit Englisch Leder besprüht; er roch, als hätte er darin gebadet. Aber das Duftwässerchen täuschte nicht über die

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