Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Staatspolizei zur Abwechslung einmal einen ruhigen Tag haben mußte, und dann meldete sich Henry.
    »Alan? Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte fragen«, sagte Alan, »ob Sie vielleicht Lust hätten, den Head Ranger im Yellowstone National Park für mich anzurufen. Die Nummer könnte ich Ihnen geben.« Er betrachtete sie mit gelinder Verwunderung. Es war fast eine Woche her, daß er sich die Nummer von der Auskunft beschafft hatte, und er hatte sie auf die Rückseite einer Visitenkarte notiert. Jetzt hatten seine geschickten Finger sie fast eigenmächtig aus der Brieftasche gezogen.
    »Yellowstone?« Henrys Stimme klang belustigt. »Ist das nicht die Gegend, in der sich Yogi Bear herumtreibt?«
    »Nein«, sagte Alan lächelnd. »Das ist Jellystone. Und der Bär steht nicht im Verdacht, irgend etwas angestellt zu haben. Jedenfalls, soweit ich weiß. Ich muß mit einem Mann sprechen, der dort seinen Urlaub verbringt, Henry. Das heißt - ich weiß nicht, ob ich tatsächlich mit ihm sprechen muß, aber ein Gespräch mit ihm würde mich beruhigen. Die Sache kommt mir irgendwie unabgeschlossen vor.«
    »Hat es mit Homer Gamache zu tun?«
    Alan führte den Hörer ans andere Ohr und ließ die Visitenkarte, auf der er die Nummer des Head Rangers von Yellowstone notiert hatte, unbewußt über die Knöchel wandern.
    »Ja«, sagte er, »aber wenn Sie eine Erklärung von mir verlangen sollten, würde sie sich reichlich albern anhören.«
    »Also nur eine Ahnung?«
    »Ja.« Und er stellte zu seiner Überraschung fest, daß er tatsächlich eine Ahnung hatte - er wußte nur nicht, worauf sie sich bezog. »Der Mann, mit dem ich sprechen möchte, ist ein Arzt im Ruhestand. Er heißt Hugh Pritchard. Seine Frau ist bei ihm. Der Head Ranger weiß vermutlich, wo sie sich aufhalten
- soweit ich informiert bin, muß man sich anmelden, wenn man in den Park kommt -, und wahrscheinlich halten sie sich auf einem Campingplatz auf, wo es ein Telefon gibt. Sie sind beide in den Siebzigern. Wenn Sie den Head Ranger anrufen, gibt er die Nachricht wahrscheinlich an Pritchard weiter.«
    »Mit anderen Worten, Sie meinen, ein Ranger in einem Nationalpark nimmt den Anruf eines leitenden Beamten der Staatspolizei ernster als den eines lausigen County Sheriffs.«
    »Sie haben eine äußerst diplomatische Art, die Dinge beim Namen zu nennen, Henry.«
    Henry Payton lachte vergnügt. »Ja, die habe ich. Also gut, Alan - es macht mir nichts aus, Ihnen ein bißchen Arbeit abzunehmen, solange Sie nicht von mir verlangen, daß ich tiefer in die Sache einsteige.«
    »Nein, das ist alles«, sagte Alan dankbar. »Mehr verlange ich nicht.«
    »Einen Moment. Ich bin noch nicht fertig. Solange Ihnen klar ist, daß ich das Gespräch nicht auf Amtskosten führen kann. Der Captain schaut sich die Liste der Gespräche an. Und zwar sehr genau. Und wenn er dieses Gespräch auf der Liste entdeckt, wird er wissen wollen, wieso ich das Geld der Steuerzahler dazu verwende, in Ihrer Suppe zu rühren. Sie verstehen, worauf ich hinaus will?«
    Alan seufzte resigniert. »Sie können die Nummer meiner privaten Kreditkarte benutzen«, sagte er, »und Sie können dem Head Ranger sagen, Pritchard möchte mich per R-Gespräch anrufen. Ich mache dann einen entsprechenden Vermerk auf der Telefonliste und bezahle das Gespräch aus eigener Tasche.«
    Am anderen Ende der Leitung trat eine kurze Pause ein, und als Henry wieder sprach, klang seine Stimme ernster. »Die Sache ist Ihnen wirklich wichtig, nicht wahr?«
    »Ja, Ich weiß nicht, warum, aber es ist so.«
    Es folgte eine weitere Pause. Alan spürte, daß Henry Payton mit sich kämpfte, ob er Fragen stellen sollte. Doch dann siegte Henrys besseres Wesen. Oder vielleicht, dachte Alan, auch nur sein Sinn fürs Praktische. »Okay«, sagte er, »ich rufe an und sage dem Head Ranger, daß Sie diesen Hugh Pritchard
im Zusammenhang mit einem Mordfall in Castle County, Maine, sprechen möchten. Wie heißt seine Frau?«
    »Helga.«
    »Und wo kommen sie her?«
    »Aus Fort Laramie, Wyoming.«
    »Okay, Sheriff, und jetzt kommt das dicke Ende. Wie lautet die Nummer Ihrer Telefon-Kreditkarte?«
    Seufzend gab Alan sie ihm.
    Eine Minute später wanderte die Schattenparade wieder durch den Sonnenfleck an der Wand.
    Wahrscheinlich wird der Mann gar nicht zurückrufen, dachte er, und wenn er es tut, dann kann er mir wahrscheinlich nicht das geringste sagen, was für mich von Nutzen wäre. Etwas anderes ist gar nicht denkbar.
    Aber in einer Hinsicht

Weitere Kostenlose Bücher