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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Polizeiangelegenheit, die Sie nicht zu kümmern braucht. Haben Sie gesehen, was darauf stand?«
    »Natürlich habe ich das«, sagte Fuzzy Martin. »GRANDIOSER HURENSOHN, das stand drauf.«
    Alan legte langsam den Hörer auf, glaubte, was er gehört hatte, sagte sich aber, daß es nichts bewies, überhaupt nichts - außer vielleicht, daß Thad Beaumont total übergeschnappt war. Der Gedanke, Fuzzys Beobachtung wäre ein Beweis dafür, daß etwas - Übernatürliches, in Ermangelung eines besseren Wortes - vor sich ging, war schlechthin absurd.
    Und dann dachte er an die Stimmanalysen und an die Fingerabdrücke, dachte an die Hunderte von Sperlingen, die gegen die Fenster des Bergenfield County Hospital prallten, und wurde von einem heftigen Zittern gepackt, das fast eine volle Minute andauerte.

3
    Alan Pangborn war weder ein Feigling noch ein abergläubischer Bauer, der auf Krähen mit dem Zeichen gegen den bösen Blick reagiert und seine schwangeren Weibsbilder von frischer Milch fernhält, damit sie nicht sauer wird. Er war kein Dummkopf, war immun gegen das Geschwätz gerissener Stadtleute, die berühmte Brücken billig verkaufen wollten, und er war auch nicht von gestern. Er glaubte an Logik und vernünftige Erklärungen. Also wartete er ab, bis das Zittern nachgelassen hatte, zog dann seine Telefonkartei heran und fand darin Thads Nummer. Mit einem Anflug von Belustigung stellte er fest, daß die Nummer auf der Karte und die
in seinem Kopf übereinstimmten. Anscheinend hatte sich Castle Rocks berühmter Schriftsteller in seinem Denken - zumindest einem Teil davon - doch fester eingenistet, als er angenommen hatte.
    Es muß Thad gewesen sein in diesem Wagen. Wenn man das Aberwitzige ausschaltet - was für eine Alternative bleibt dann? Er hat ihn mir beschrieben. Wie hieß doch diese alte Quizsendung im Radio? Nenn es und nimm es.
    Bergenfield County Hospital wurde von Sperlingen attackiert.
    Und da waren weitere Fragen - viel zu viele.
    Thad und seine Familie standen unter dem Schutz der Staatspolizei von Maine. Wenn sie sich entschlossen hätten, ihre Koffer zu packen und übers Wochenende hierher zu kommen, dann hätten die Jungs ihn angerufen - teils, um ihn zu warnen, teils aus purer Höflichkeit. Auf jeden Fall hätten sie versucht, Thad von einem solchen Ausflug abzuraten, nachdem sie bei der Überwachung in Ludlow eine gewisse Routine entwickelt hatten. Und wenn der Ausflug auf einem spontanen Entschluß beruhte, wären ihre Bemühungen, ihn von diesem Entschluß abzubringen, noch intensiver gewesen.
    Und dann war da das, was Fuzzy nicht gesehen hatte - nämlich der Wagen oder die Wagen, die den Beaumonts auf jeden Fall gefolgt wären, wenn sie sich entschlossen hätten, die Reiseschuhe anzuziehen - was sie ohne weiteres hätten tun können; schließlich waren sie keine Häftlinge.
    Leute mit einem Gehirntumor tun oft die ausgefallensten Dinge.
    Wenn es Thads Toronado gewesen war, und wenn er bei Fuzzy gewesen war, um ihn zu holen, und wenn er allein gewesen war, dann führte das zu einem Schluß, der Alan ganz und gar nicht gefiel, denn er mochte Thad. Dieser Schluß war, daß Thad sowohl seiner Familie als auch seinen Beschützern absichtlich entwischt war.
    Wenn das der Fall war, hätten die Jungs von der Staatspolizei mich gleichfalls anrufen müssen. Sie hätten eine Fahndung veranlaßt, und sie wissen verdammt gut, daß Castle Rock einer der Orte ist, an denen er auftauchen könnte.
    Er wählte die Nummer der Beaumonts. Der Hörer wurde beim ersten Läuten abgenommen. Es meldete sich eine Stimme, die er nicht kannte. Was nur besagte, daß er der Stimme
keinen Namen geben konnte. Daß er mit einem Polizisten verbunden war, hatte er bereits nach der ersten Silbe begriffen.
    »Hallo? Hier bei Beaumont.«
    Auf der Hut. Bereit, einen Keil von Fragen in die nächste Lücke zu treiben, falls die Stimme zufällig die richtige war - oder die falsche.
    Was ist passiert? fragte sich Alan, und sein nächster Gedanke war: Sie sind tot. Wer immer es sein mag, er hat die ganze Familie umgebracht, so schnell und leicht und erbarmungslos, wie er auch die anderen umgebracht hat. Die Überwachung, die Verhöre, die Fangschaltung - es war alles umsonst.
    Als er antwortete, war seiner Stimme nicht einmal ein Anhauch dieser Gedanken zu entnehmen.
    »Hier ist Alan Pangborn«, sagte er knapp. »Sheriff von Castle County. Ich wollte mit Thad Beaumont sprechen. Wer ist am Apparat?«
    Es folgte eine kurze Pause, dann erwiderte

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