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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Lachen war völlig humorlos. »Nein, das bin ich wohl nicht.«
    »Und du läßt sie in Ruhe?« fragte Thad. »Wenn ich tue, was du verlangst - läßt du sie dann wirklich in Ruhe?«
    »Ja.«
    »Habe ich dein Wort darauf?«
    »Du hast mein Wort«, sagte Stark. »Das Wort eines Mannes aus dem Süden, das nicht leichtfertig gegeben wird.« Sein falscher, fast komischer Südstaatenakzent war völlig verschwunden. Er sprach mit simpler, beängstigender Würde. Die beiden Männer standen einander in der Spätnachmittagssonne gegenüber, die so hell und golden war, daß die Szene fast surreal wirkte.
    »Okay«, sagte Thad nach einem langen Moment des Schweigens und dachte: Er weiß es nicht. Er weiß es wirklich nicht. Die Sperlinge - er hat immer noch keine Ahnung von ihnen. Es ist mein Geheimnis. »Okay, machen wir uns an die Arbeit.«

3
    Als die beiden Männer auf dem Vorplatz standen, wurde Liz klar, daß sie eben die beste Gelegenheit gehabt hätte, Alan über das Messer unter der Couch zu informieren - und sie nicht genutzt hatte.
    Oder konnte sie es noch tun?
    Sie drehte sich zu ihm um, und in diesem Augenblick rief Thad: »Liz?«
    Seine Stimme klang scharf. Sie hatte einen befehlenden Beiklang, der bei ihm sehr selten war, und es hatte fast den Anschein, als wüßte er, was sie vorhatte - und als wollte er nicht, daß sie es tat. Das war natürlich unmöglich. Oder? Sie wußte es nicht.

    Sie schaute in seine Richtung und sah, wie Stark ihm Wendy übergab. Thad drückte das Kind fest an sich, und Wendy schlang die Arme so vertrauensvoll um den Hals ihres Vaters, wie sie sie um Starks Hals geschlungen hatte.
    Jetzt! schrie eine innere Stimme Liz zu. Sag es ihm jetzt. Sag ihm, er soll davonrennen. Jetzt gleich, solange wir die Kinder haben!
    Aber natürlich hatte Stark eine Waffe, und sie glaubte nicht, daß einer von ihnen schnell genug war, um einer Kugel zu entkommen. Und sie kannte Thad sehr genau; sie würde es nie laut aussprechen, aber ihr kam plötzlich der Gedanke, daß er es ohne weiteres fertigbrächte, über seine eigenen Füße zu stolpern.
    Und jetzt war Thad ganz nahe bei ihr, und sie konnte sich nicht einmal weismachen, daß sie die Botschaft, die seine Augen ihr mitteilten, nicht verstand.
    Halt dich da raus, Liz, sagten sie. Das ist meine Sache.
    Dann legte er seinen freien Arm um sie, und die ganze Familie stand in unbeholfener, aber inbrünstiger Umarmung da.
    »Liz,« sagte er und küßte ihre kalten Lippen. »Liz, Liz, es tut mir leid, es tut mir so leid. Ich wollte nicht, daß so etwas passiert. Ich habe es nicht gewußt. Ich dachte, es wäre - harmlos. Ein Scherz.«
    Sie zog ihn eng an sich, küßte ihn, ließ ihre Lippen von den seinen wärmen.
    »Es ist gut«, sagte sie. »Es wird doch alles gut werden, nicht wahr, Thad?«
    »Ja«, sagte er. Er löste sich von ihr, so daß er ihr in die Augen sehen konnte. »Es wird alles gut werden.«
    Er küßte sie abermals, dann wendete er sich Alan zu.
    »Hallo, Alan«, sagte er und lächelte ein wenig. »Haben Sie in jeder Beziehung Ihre Meinung geändert?«
    »Ja. In dieser und jener zumindest. Ich habe heute mit einem alten Bekannten von Ihnen gesprochen.« Er warf einen Blick auf Stark. »Von Ihnen übrigens auch.«
    Stark hob das, was von seinen Brauen noch vorhanden war. »Ich wüßte nicht, daß Thad und ich gemeinsame Bekanntschaften haben, Sheriff Alan.«

    »Oh, zu diesem Mann standen Sie in einem sehr engen Verhältnis«, sagte Alan. »Er hat Sie einmal sogar umgebracht.«
    »Wovon reden Sie?« fragte Thad scharf.
    »Ich habe mit Dr. Pritchard gesprochen. Er erinnert sich sehr gut an Sie beide. Es war nämlich eine höchst ungewöhnliche Operation. Was er aus Ihrem Kopf herausholte, war er.« Er deutete mit einem Nicken auf Stark.
    »Was reden Sie da?« fragte Liz, und beim letzten Wort brach ihre Stimme.
    Also erzählte Alan ihnen, was Pritchard ihm mitgeteilt hatte - ließ aber im letzten Augenblick die Sache mit den Sperlingen aus, die einen Sturzbomberangriff auf das Hospital unternommen hatten. Thad hatte die Sperlinge nicht erwähnt - und um hierher zu kommen, mußte er am Haus der Williams vorbeigefahren sein. Das konnte zwei Gründe haben: entweder waren die Sperlinge, als Thad ankam, wieder verschwunden gewesen, oder Thad wollte nicht, daß Stark von ihrer Anwesenheit erfuhr.
    Alan musterte Thad eindringlich. Irgend etwas steckt da drinnen. Irgendeine Idee. Gott gebe, daß es eine gute ist.
    Als Alan geendet hatte, schien Liz wie

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