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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wahrscheinlichste Vorwand war, daß er sagte, er müßte pinkeln, Und dann, als der Wagen stand, hatte er den alten Mann k.o. geschlagen, ihn herausgezerrt und...
    Ja, und da war es schlimm geworden. Verdammt schlimm.
    Pangborn warf noch einen letzten Blick in den Straßengraben, dorthin, wo Ridgewick neben dem blutüberströmten Stück Fleisch hockte, das einmal ein Mensch gewesen war, und von dem, was Homers Gesicht gewesen war, mit seinem Clipboard geduldig die Fliegen verscheuchte - und dabei spürte, wie sich ihm wieder der Magen umdrehte.
    Er war nur ein alter Mann, du Dreckskerl - ein alter Mann, der einen über den Durst getrunken hatte und überdies nur noch einen richtigen Arm hatte, ein alter Mann, dessen einziges Vergnügen sein allwöchentlicher Kegelabend war. Also warum hast du ihn nicht einfach in der Kabine seines Wagens k.o. geschlagen und es dabei belassen? Es war eine warme Nacht, und selbst wenn es ein bißchen kühl gewesen wäre, so hätte ihm das wahrscheinlich nicht viel ausgemacht. Ich wette meine Uhr darauf, daß wir eine Menge alkoholischer Frostschutzmittel in seinem Körper finden werden. Und die Zulassungsnummer seines Pickup geht ohnehin in die Fahndung. Also warum dies? Mann, ich hoffe, ich bekomme Gelegenheit, dich das zu fragen.
    Aber spielte der Grund eine Rolle? Das einzige, was Pangbom wußte, war, daß es für Homer Gamache keine Rolle mehr spielte. Für Homer Gamache würde nie mehr etwas eine Rolle spielen. Denn nachdem er ihm diesen ersten Schlag versetzt hatte, hatte der Anhalter ihn aus der Kabine
und in den Graben gezerrt, wahrscheinlich, indem er ihn unter den Achselhöhlen packte. Um die Spuren deuten zu können, war Pangborn nicht auf die Leute vom Dezernat für Kapitalverbrechen angewiesen. Irgendwann hatte der Anhalter Homers Behinderung entdeckt. Und auf dem Grund des Grabens hatte er dem alten Mann die Armprothese vom Körper gerissen und ihn damit zu Tode geknüppelt.

FÜNFTES KAPITEL
    96529 Q
    »Moment. Moment mal«, sagte Connecticut State Trooper Warren Hamilton laut, obwohl er ganz allein in seinem Streifenwagen saß. Es war der Abend des 2. Juni, rund dreißig Stunden nach der Entdeckung von Homer Gamaches Leiche in einer kleinen Stadt in Maine, deren Namen Hamilton noch nie gehört hatte.
    Er befand sich auf dem Parkplatz von MacDonald’s an der südwärts führenden Spur der 1-95 in Westport. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, die Imbiß- und Tankstellenparkplätze zu kontrollieren, wenn er auf der Interstate Streife fuhr; wenn man nachts an der letzten Reihe der geparkten Fahrzeuge entlangkroch, machte man manchmal einen guten Fang. Besser als gut. Beeindruckend. Wenn er das Gefühl hatte, auf etwas gestoßen zu sein, führte er oft Selbstgespräche. Sie begannen häufig mit Moment. Moment mal, und dann kam so etwas wie Das sollten wir uns doch ein bißchen genauer ansehen oder Frag Mama, ob so was möglich ist.
    »Was haben wir denn hier?« murmelte er in diesem Fall und wendete den Streifenwagen. An einem Camaro vorbei. An einem Toyota vorbei, der im Licht der starken Natriumdampflampen aussah wie ein betagtes Stück Scheiße. Und - jawohl! Ein alter GMC Pickup, der im gleißenden Licht orangefarben aussah, was bedeutete, daß er weiß oder hellgrau war.
    Er griff nach seiner Taschenlampe und richtete ihren Strahl auf das Nummernschild. Die Nummernschilder wurden, nach Trooper Hamiltons bescheidener Ansicht, allmählich besser. Ein Staat nach dem anderen setzte ein kleines Bild darauf. Dadurch ließen sie sich nachts besser identifizieren,
wenn die tatsächlichen Farben je nach Beleuchtung die unmöglichsten Töne annahmen. Und die schlimmste Beleuchtung, die man sich zum Identifizieren von Nummernschildern überhaupt vorstellen konnte, waren diese verdammten Natriumdampflampen mit ihrem orangegelben Licht. Er wußte nicht, ob sie Vergewaltigungen und Überfälle vereitelten, wozu sie eigentlich installiert worden waren, aber er war sich ganz sicher, daß sie schuld daran waren, daß sich schwer arbeitende Cops wie er bei der Identifizierung gestohlener oder flüchtiger Wagen unzählige Male geirrt hatten.
    Die kleinen Bilder trugen sehr viel dazu bei, daß derartige Irrtümer seltener wurden. Eine Freiheitsstatue war sowohl in hellem Sonnenlicht als auch im orangegelben Gleißen dieser verdammten Lampen eine Freiheitsstatue. Und das bedeutete New York.
    Genau so, wie dieses blöde Krabbeltier, auf das er jetzt den Strahl seiner Taschenlampe

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