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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Pangborn.
    »Polizeiangelegenheiten, Mrs. Beaumont«, sagte er. »Können wir ihn bitte sprechen?«

2
    Thad Beaumont führte nicht regelmäßig Tagebuch, aber manchmal notierte er Ereignisse in seinem Leben, die ihn interessierten, belustigten oder ängstigten. Er hielt derartige Dinge in einer gebundenen Kladde fest, und seiner Frau war, obwohl sie es nie ausgesprochen hatte, beim Gedanken
an diese Notizen immer etwas unbehaglich zumute. Die meisten von ihnen waren seltsam leidenschaftslos und erweckten fast den Eindruck, als stünde ein Teil von ihm abseits und kommentierte sein Leben so, wie es sich seinem eigenen, fast gleichgültigen Blick darbot. Nach dem Besuch der Polizei am Vormittag des 4. Juni schrieb er eine längere Passage mit einer starken und recht ungewöhnlichen Unterströmung von Gefühlen.
    »Jetzt verstehe ich Kafkas Prozeß und Orwells 1984 ein wenig besser. Es ist ein grober Fehler, sie ausschließlich als politische Romane zu verstehen. Ich vermute, die Depression, in die ich verfallen bin, nachdem ich The Sudden Dancers beendet und festgestellt hatte, daß ich nichts mehr schreiben konnte, war - von Liz’ Fehlgeburt abgesehen - die schwerwiegendste emotionelle Erfahrung, die ich in meinem Leben durchmachen mußte; aber das, was heute passiert ist, kommt mir schlimmer vor. Vielleicht, rede ich mir ein, liegt es daran, daß die Erinnerung noch ganz frisch ist, aber es steckt doch wesentlich mehr dahinter. Ich glaube, wenn diese dunkle Zeit und der Verlust meiner ersten Zwillinge im vierten Schwangerschaftsmonat verheilte Wunden sind, von denen nur Narben zurückblieben, dann kann ich davon ausgehen, daß auch diese Wunde verheilen wird, aber ich glaube nicht, daß die Zeit imstande ist, sie wieder vollständig zu glätten. Auch dies wird eine Narbe hinterlassen, die zwar kürzer, aber auch tiefer ist - wie die Hinterlassenschaft eines plötzlichen Messerhiebs.
    Ich bin sicher, daß sich die Polizisten so benahmen, wie es ihr Eid verlangt (wenn sie überhaupt einen ablegen müssen, was vermutlich der Fall ist). Dennoch hatte ich das Gefühl und habe es noch, daß ich Gefahr lief, in eine gesichtslose bürokratische Maschine hineingezerrt zu werden, eine Maschine, die ganz methodisch zu Werke gehen und mich in Fetzen reißen würde, weil diese Maschine dazu da ist, Menschen in Fetzen zu reißen. Mein Aufschrei würde die Reaktion der Maschine weder beschleunigen noch verlangsamen.
    Ich spürte, daß Liz nervös war, als sie nach oben kam und mir sagte, die Polizei wollte mich wegen irgend etwas sprechen, sich aber weigerte zu sagen, um was es sich handelte.
Sie sagte, einer der Polizisten wäre Alan Pangborn, der Sheriff von Castle County. Ich bin ihm vielleicht ein- oder zweimal begegnet, aber wiedererkannt habe ich ihn nur, weil der Castle Rock Call von Zeit zu Zeit sein Foto gebracht hat.
    Ich war neugierig und dankbar, eine Pause einlegen und meine Schreibmaschine verlassen zu können, wo meine Romanhelden die ganze letzte Woche darauf bestanden haben, Dinge zu tun, die sie nicht tun sollten. Wenn ich überhaupt etwas dachte, dann vielleicht, daß es sich um Frederick Clawson handeln könnte oder um irgend etwas anderes im Zusammenhang mit dem People-Artikel. Und so war es auch, allerdings nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, die Atmosphäre der Begegnung, die dann erfolgte, richtig darzustellen. Ich weiß nicht einmal, ob es eine Rolle spielt, aber es erscheint mir wichtig, daß ich es versuche. Sie standen in der Diele, nicht weit von der Treppe entfernt, drei große Männer (kein Wunder, daß manche Leute sie Bullen nennen), und von ihren Regenmänteln tropfte das Wasser auf den Teppich.
    >Sind Sie Thaddeus Beaumont?< fragte einer von ihnen - es war Sheriff Pangborn, und das war der Augenblick, in dem der emotionale Umschwung einsetzte, den ich zu beschreiben (oder zumindest anzudeuten) versuche. In die Neugier und die Freude, von der Schreibmaschine erlöst zu sein, und sei es auch nur für kurze Zeit, mischte sich Verwunderung. Und ein bißchen Unbehagen. Mein voller Name, aber kein >Mister<. Wie ein Richter, der einem Angeklagten sein Urteil verkünden will.
    >Ja, der bin ich<, sagte ich, >und Sie sind Sheriff Pangborn. Das weiß ich, weil wir ein Haus am Castle Lake haben.< Dann streckte ich, wie jeder wohlerzogene Amerikaner es getan hätte, die Hand aus.
    Er sah sie nur an, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck, als hätte er

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