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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Seine zitternden Finger stolperten bei der zweiten Ziffer, drückten die Taste zweimal. Du bist genau der Richtige, anderen zu sagen, sie sollten sich zusammennehmen. Er holte tief Atem, hielt die Luft an, drückte die Unterbrechertaste und begann von neuem, zwang sich zu langsamerem Vorgehen. Er drückte die letzte Taste und hörte das mehrmalige Klicken, mit dem die Verbindung zustande kam.
    Lieber Gott, laß sie heil und gesund sein, und wenn sie nicht ganz heil ist, und wenn Du das nicht bewerkstelligen kannst, dann laß sie wenigstens in einem Zustand sein, in dem sie den Hörer abnehmen kann. Bitte.
    Aber das Telefon läutete nicht. Es kam nur das monotone Besetztzeichen. Vielleicht war die Leitung tatsächlich besetzt; vielleicht rief sie Rick an oder das Krankenhaus. Vielleicht lag der Hörer neben dem Apparat.

    Es gab noch eine andere Möglichkeit, dachte er, als er wieder auf die Unterbrechertaste drückte. Vielleicht hatte Stark das Kabel aus der Wand gerissen. Oder vielleicht ( der böse Mann soll mich nicht wieder schneiden ) hatte er es zerschnitten.
    Wie er Miriam zerschnitten hatte.
    Rasiermesser , dachte Thad, und ein Schauder überlief ihn. Auch dieses Wort hatte er auf den Zettel geschrieben. Rasiermesser.

2
    Die nächste halbe Stunde war eine Rückkehr zu dem seltsamen Gefühl der Unwirklichkeit, das ihn befallen hatte, als Pangborn und die beiden Staatspolizisten in seinem Haus erschienen waren, um ihn wegen eines Mordes zu verhaften, von dem er nicht einmal wußte. Es fehlte das Empfinden persönlichen Bedrohtseins - zumindest unmittelbaren Bedrohtseins -, aber er hatte nach wie vor das Gefühl, als ginge er durch einen dunklen Raum voller zarter Spinnwebfäden, die ihm übers Gesicht wischten, ihn zuerst kitzelten und schließlich wahnsinnig machten, Fäden, die nicht hafteten, sondern davon wisperten, bevor er sie ergreifen konnte.
    Er wählte Miriams Nummer noch einmal, und weil die Leitung immer noch besetzt war, drückte er abermals die Unterbrechertaste und zögerte einen Augenblick, unentschlossen, ob er Pangborn oder eine Vermittlung in New York anrufen sollte, damit sie Miriams Anschluß überprüften. Gab es eine Möglichkeit, zu unterscheiden, ob gerade ein Gespräch geführt wurde, ob der Hörer neben der Gabel lag oder ob der Apparat sonst irgendwie unbrauchbar gemacht worden war? Er war sich ziemlich sicher, daß dies der Fall war, aber das Entscheidende war, daß die Verbindung zwischen Miriam und ihm plötzlich abgebrochen und sie nicht mehr erreichbar war. Immerhin konnten sie feststellen - Liz konnte es feststellen -, ob sie zwei Anschlüsse hatte und nicht nur einen. Warum hatte sie keine zwei Anschlüsse? Es war töricht , keine zwei Anschlüsse zu haben.
    Obwohl ihm diese Gedanken im Laufe von vielleicht zwei Sekunden durch den Kopf schossen, kam ihm die Zeit viel länger vor, und er warf sich vor, den Hamlet zu spielen, während Miriam Cowley womöglich in ihrer Wohnung verblutete. Figuren in Büchern - zumindest in Starks Büchern - vergeudeten nie ihre Zeit damit, über irgendwelchen Unsinn nachzudenken, zum Beispiel darüber, warum sie für einen Fall wie den, daß eine Frau in einem anderen Staat vielleicht verblutete, keinen zweiten Telefonanschluß hatten einrichten lassen. Leute in Büchern mußten nie im unpassenden Moment die Toilette aufsuchen; in solche Verlegenheiten gerieten sie einfach nicht.
    In der Welt ginge es wesentlich reibungsloser zu, wenn alle Menschen Figuren aus Unterhaltungsromanen wären, dachte er. Figuren in Unterhaltungsromanen schaffen es immer, die Spur ihrer Gedanken einzuhalten und sich reibungslos von Kapitel zu Kapitel zu bewegen.
    Er wählte die Auskunft von Maine, und als das diensttuende Mädchen fragte: »Welche Stadt bitte?«, geriet er einen Moment lang ins Schwimmen, weil Castle Rock keine richtige Stadt war, sondern nur ein relativ kleines Nest, und dachte Das ist Panik, Thad, totale Panik. Du mußt dich in den Griff bekommen. Du darfst Miriam nicht sterben lassen, nur weil du in Panik geraten bist . Und wie es schien, hatte er sogar genügend Zeit, um sich zu fragen, warum er das nicht zulassen durfte: er war die einzige wirkliche Person, die er in den Griff bekommen konnte, und Panik paßte einfach nicht in das Bild, das er sich von dieser Person machte.
    Hier unten nennen wir das ausgemachten Blödsinn, Thad. Hier unten nennen wir das Metzger...
    »Sir?« drängte das Mädchen. »Welche Stadt bitte?«
    Okay. Nimm dich

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