Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half
zusammen .
Er holte tief Luft, rappelte sich zusammen und sagte: »Castle City.« Herr im Himmel . Er schloß die Augen. Und mit geschlossenen Augen sagte er langsam und deutlich: »Entschuldigen Sie. Castle Rock. Ich hätte gern die Nummer vom Büro des Sheriffs.«
Es folgte eine kurze Pause, und dann begann ein Roboter die Nummer zu rezitieren. Thad wurde bewußt, daß er keinen
Stift zur Hand hatte. Der Roboter wiederholte die Nummer. Thad versuchte angestrengt, sich die Nummer zu merken, doch die Zahlen fegten durch seinen Verstand und verschwanden wieder im Dunkeln, ohne auch nur eine Spur von Nachleuchten zu hinterlassen.
»Wenn Sie weitere Auskünfte benötigen«, fuhr die Roboterstimme fort, »bleiben Sie in der Leitung, und die Vermittlung...«
»Liz«, flehte er. »Etwas zum Schreiben.«
An ihrem Adreßbuch steckte ein kleiner Kugelschreiber. Er nahm ihn, und als sich das Mädchen wieder meldete, erklärte Thad ihr, er hätte die Nummer noch nicht notiert. Das Mädchen schaltete wieder den Roboter ein, der abermals mit seiner abgehackten, irgendwie weiblich klingenden Stimme rezitierte. Thad notierte die Nummer auf dem Umschlag eines Buches, hätte fast aufgelegt, beschloß dann, sie noch einmal zu überprüfen. Bei der Wiederholung stellte er fest, daß er zwei Ziffern vertauscht hatte. Oh ja, er bekam seine Panik bestens in den Griff, das war klar wie Kristall.
Er drückte die Unterbrechertaste. An seinem ganzen Körper war ein leichter Schweiß ausgebrochen.
»Immer mit der Ruhe, Thad.«
»Du hast sie nicht gehört«, sagte er und wählte die Nummer.
Es läutete viermal, bevor sich eine gelangweilte Stimme meldete: »Büro des Sheriffs von Castle County, Deputy Ridgewick am Apparat, was kann ich für Sie tun?«
»Hier spricht Thad Beaumont. Ich rufe von Ludlow aus an.«
»Ja?« Der Name sagte ihm nichts. Überhaupt nichts. Und das bedeutete weitere Erklärungen. Weitere Spinnwebfäden. Der Name Ridgewick ließ eine leise Glocke ertönen. Natürlich - der Beamte, der mit Mrs. Arsenault gesprochen und Homer Gamaches Leiche gefunden hatte. Herr im Himmel, wie war es möglich, daß er den alten Mann gefunden hatte, den Thad ermordet haben sollte, und trotzdem nicht wußte, wer er war?
»Sheriff Pangborn war hier, um - um mit mir über den Mord an Homer Gamache zu sprechen, Deputy Ridgewick.
Ich habe neue Informationen, und ich muß ihn unbedingt sprechen.«
»Der Sheriff ist nicht da«, sagte Ridgewick, offenbar völlig unbeeindruckt von der Dringlichkeit in Thads Stimme.
»Und wo ist er?«
»Zu Hause.«
»Dann geben Sie mir bitte seine Nummer.«
Und, kaum zu glauben: »Oh, ich weiß nicht, ob ihm das recht wäre, Mr. Bowman. Der Sheriff - Alan, meine ich - hatte in letzter Zeit sehr viel um die Ohren, und seine Frau fühlt sich nicht recht wohl. Sie hat oft Kopfschmerzen.«
»Ich muß mit ihm sprechen!«
»Nun«, erklärte Ridgewick gemütlich, »immerhin scheinen Sie zu glauben, daß Sie es müßten. Vielleicht müssen Sie es sogar wirklich. Wie wäre es, wenn Sie mir sagten, um was es sich handelt, Mr. Bowman, und dann die Entscheidung mir...«
»Er war hier, um mich wegen des Mordes an Homer Gamache zu verhaften, Deputy, und jetzt ist noch etwas passiert, und wenn Sie mir nicht auf der Stelle seine Nummer geben...«
»Heiliger Strohsack!« rief Ridgewick. Thad hörte ein leises Plumpsen und konnte sich vorstellen, wie Ridgewicks Füße von seinem Schreibtisch - oder, wahrscheinlicher, Pangborns Schreibtisch - herunterkamen und auf dem Boden landeten, während er auf dem Stuhl hochfuhr. »Beaumont, nicht Bowman!«
»Ja, und...«
»Himmel! Herr im Himmel! Der Sheriff - Alan - hat gesagt, wenn Sie anrufen, soll ich zusehen, daß Sie sofort mit ihm sprechen können.«
»Gut. Und nun...«
»Herr im Himmel, was bin ich doch für ein Riesenroß!«
Thad, der voll und ganz derselben Ansicht war, sagte: »Bitte, geben Sie mir seine Nummer.« Indem er auf Reserven zurückgriff, von denen er nicht wußte, daß er sie besaß, gelang es ihm irgendwie, nicht zu schreien.
»Natürlich. Einen Moment...« Es folgte eine nervenaufreibende Pause. Natürlich dauerte sie nur Sekunden, aber Thad
kam es vor, als hätten in ihr die Pyramiden erbaut werden können. Erbaut und wieder abgerissen. Und in der Zwischenzeit konnte Miriam fünfhundert Meilen entfernt auf dem Teppich in ihrem Wohnzimmer verbluten. Vielleicht habe ich sie auf dem Gewissen, dachte er, nur indem ich mich entschloß, Pangborn
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