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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die Rübe ab.< Dann sagte sie, sie wäre Miriam, und flehte...« Er schluckte wieder. »Sie flehte, ich sollte nicht zulassen, daß der böse Mann das täte. Sie wieder schnitte.«
    Liz, die ihm gegenüber saß, wurde zusehends blasser. Laß sie nicht ohnmächtig werden , wünschte oder betete Thad. Bitte, laß sie jetzt nicht ohnmächtig werden .
    »Sie hat geschrien. Dann war die Leitung tot. Ich nehme an, er hat das Kabel durchgeschnitten oder aus der Wand gerissen.« Aber das war Unfug. Er nahm überhaupt nichts an. Er wußte es. Das Kabel war durchgeschnitten worden. Mit einem Rasiermesser. »Ich habe versucht, zurückzurufen, aber...«
    »Wie ist ihre Adresse?«
    Pangborns Stimme war nach wie vor gelassen, nach wie vor umgänglich. Wäre da nicht der Unterton von befehlsgewohnter Sicherheit gewesen, der in ihr mitschwang, hätte er einfach ein Schwätzchen mit einem guten Freund halten können. Es war richtig, ihn anzurufen, dachte Thad. Gott sei Dank, daß es Leute gibt, die wissen, was sie zu tun haben, oder sich zumindest so verhalten, als wüßten sie es. Gott sei Dank für Leute, die sich verhalten wie Personen in Unterhaltungsromanen. Wenn ich es mit jemandem aus einem Roman von Saul Bellow zu tun hätte, würde ich wahnsinnig werden.
    Thad warf einen Blick auf die Zeile unter Miriams Namen in Liz’ Buch. »Ist das eine Drei oder eine Acht?«
    »Eine Acht«, sagte sie mit abwesender Stimme.

    »Gut. Setz dich wieder hin. Leg den Kopf in den Schoß.«
    »Mr. Beaumont? Thad?«
    »Entschuldigung. Meine Frau ist sehr mitgenommen.«
    »Das überrascht mich nicht. Sie sind beide sehr mitgenommen, und das ist schließlich kein Wunder. Aber Sie halten sich gut. Machen Sie weiter, Thad.«
    »Ja.« Ihm kam der bestürzende Gedanke, daß er Liz, wenn sie ohnmächtig würde, einfach liegenlassen und weiterreden mußte, bis Pangborn genügend Informationen besaß, um etwas unternehmen zu können. Bitte, werde nicht ohnmächtig, dachte er abermals und richtete den Blick wieder auf Liz’ Buch. Die Adresse ist 109 West 84. Straße.«
    »Telefonnummer?«
    »Ich sagte Ihnen doch - ihr Telefon ist außer...«
    »Ich brauche die Nummer trotzdem, Thad.«
    »Ja. Natürlich brauchen Sie die.« Obwohl er nicht die leiseste Ahnung hatte, wozu. »Entschuldigung.« Er las die Nummer ab.
    »Wie lange liegt dieser Anruf zurück?«
    Stunden , dachte er und warf einen Blick auf die Uhr über dem Kaminsims. Sein erster Gedanke war, daß sie stehengeblieben war. Sie mußte stehengeblieben sein.
    »Thad?«
    »Ich bin noch da«, sagte er mit einer Stimme, die einem anderen zu gehören schien. »Es ist ungefähr sechs Minuten her, seit das Gespräch unterbrochen wurde.«
    »Okay, dann haben wir nicht viel Zeit verloren. Wenn Sie die New Yorker Polizei angerufen hätten, hätte es vielleicht dreimal so lange gedauert. Ich melde mich wieder bei Ihnen, so schnell ich kann, Thad.«
    »Rick«, sagte er. »Wenn Sie mit den Leuten in New York reden, sagen Sie ihnen, daß Rick es noch nicht wissen kann. Wenn er - wenn er Miriam etwas angetan hat, dann ist Rick der nächste auf seiner Liste.«
    »Sie sind sich ziemlich sicher, daß es derselbe Kerl ist, der Homer und Clawson ermordet hat?«
    »Ganz sicher.« Und die Worte waren heraus und flogen durch den Draht, bevor er recht wußte, ob er sie überhaupt hatte sprechen wollen: »Ich glaube, ich weiß, wer es ist.«

    Pangborn zögerte einen ganz kurzen Moment, dann sagte er: »Okay. Bleiben Sie in der Nähe des Telefons. Wir müssen darüber sprechen, sobald wir Zeit dazu haben.« Er hatte aufgelegt.
    Thad schaute hinüber zu Liz und sah, daß sie in ihrem Sessel zur Seite gesackt war. Ihre Augen waren groß und glasig. Er stand auf, ging schnell zu ihr, richtete sie auf und klopfte ihr leicht auf die Wangen.
    »Wer von ihnen ist es?« fragte sie mit schwerer Zunge aus der grauen Weit halber Bewußtlosigkeit heraus. »Ist es Stark oder Alexis Machine? Welcher von ihnen, Thad?«
    Und eine ganze Weile später sagte er: »Ich glaube nicht, daß da ein Unterschied besteht. Ich mache uns Tee, Liz.«

3
    Er war sicher, daß sie darüber sprechen würden. Wie wäre es möglich gewesen, nicht darüber zu sprechen?
    Aber sie taten es nicht. Sie saßen nur da, sahen einander über den Rand ihrer Teebecher hinweg an und warteten darauf, daß Alan zurückrief. Und während sich die Minuten dahinschleppten, begriff Thad, daß es richtig war, nicht miteinander zu reden - nicht bevor Alan zurückgerufen und

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