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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bis auf eins unbrauchbar zu machen. Und das Buch hörte sich gut an. Das war das wirklich Fürchterliche daran. Das Buch hörte sich tatsächlich sehr gut an. Es hörte sich an, als könnte es eine ebenso große Sache wie Machine's Way werden - vielleicht eine noch größere.
    »Ich muß auf die Toilette«, sagte sie, als sie alles drinnen hatten, und unterbrach damit seinen Redefluß.
    »In Ordnung«, sagte er ruhig und drehte sich zu ihr um. Sobald sie angekommen waren, hatte er die Sonnenbrille abgesetzt, und jetzt mußte sie den Kopf abwenden. Dieser stechende, faulige Blick war mehr, als sie ertragen konnte.
    »Ich komme mit.«
    »Ich würde aber lieber allein sein, wenn ich mich dort aufhalte«, sagte Liz bissig. »Du etwa nicht?«
    »Das ist mir ziemlich egal«, sagte Stark mit heiterer Gelassenheit. Es war eine Stimmung, in der er sich befand, seit sie bei Gates Falls die Schnellstraße verlassen hatten - er hatte die unverkennbare Aura eines Mannes, der weiß, daß alles ins Lot kommen wird.
    »Aber mir ist es nicht egal«, sagte sie, als redete sie mit einem ganz besonders beschränkten Kind. Sie spürte, wie ihre Finger sich zu Krallen krümmten. In Gedanken riß sie plötzlich diese stechenden Augäpfel aus ihren schlaffen Höhlen - und als sie einen Blick auf ihn riskierte und sein belustigtes Gesicht sah, wußte sie, daß er wußte, was sie dachte und fühlte.
    »Ich bleibe an der Tür stehen«, sagte er mit gespielter Demut. »Ich werde ein braver Junge sein und woanders hinsehen.«
    Die Kinder krabbelten auf dem Wohnzimmerteppich herum. Sie waren vergnügt und munter und plapperten eifrig. Sie genossen es, hier zu sein, wo sie bisher nur einmal, an einem langen Winterwochenende gewesen waren.
    »Sie können nicht allein hier bleiben«, sagte Liz. »Das Badezimmer liegt hinter unserem Schlafzimmer. Wenn sie allein hier bleiben, stellen sie etwas an.«
    »Kein Problem, Beth«, sagte Stark und nahm sie mühelos hoch, ein Kind auf jeden Arm. Noch heute morgen war sie überzeugt gewesen, daß William und Wendy aus Leibeskräften gebrüllt hätten, wenn jemand anders als sie oder Thad so etwas versucht hätten. Aber als Stark es tat, kicherten sie fröhlich, als wäre das die lustigste Sache von der Welt. »Ich bringe sie ins Schlafzimmer, und ich werde sie im Auge behalten, nicht dich.«

    Er drehte sich um und bedachte sie mit einem plötzlich eiskalten Blick. »Ich werde genau aufpassen. Ich möchte nicht, daß ihnen etwas passiert, Beth. Ich mag sie. Wenn ihnen etwas passiert, dann ist es nicht meine Schuld.«
    Sie ging ins Badezimmer, und er stand auf der Schwelle, wendete ihr, wie er es versprochen hatte, den Rücken zu und beobachtete die Zwillinge. Als sie den Rock hob und die Strumpfhose herunterzog, hoffte sie, daß er ein Mann war, der zu seinem Wort stand. Sie würde nicht sterben, wenn er sich umdrehte und sie auf der Toilette sitzen sah—aber wenn er die Schere in ihrer Unterwäsche sah, dann konnte das durchaus tödlich sein.
    Und wie gewöhnlich, wenn sie es eilig hatte, verkrampfte sich ihre Blase. Komm schon, komm schon, dachte sie mit einer Mischung aus Angst und Nervosität. Was ist los - willst du etwa Zinsen auf das Zeug kassieren?
    Endlich. Erleichterung.
    »Aber wenn sie versuchen, aus der Scheune herauszukommen«, sagte Stark, »steckt Machine das Benzin in Brand, das sie in der Nacht in den Graben darum geschüttet haben, verstehst du, was ich meine? Da steckt ein Film drin, Beth - die Typen, die Filme drehen, sind ganz wild auf Feuer.«
    Sie benutzte das Toilettenpapier, zog behutsam ihre Strumpfhose hoch. Sie ließ Stark nicht aus den Augen, hoffte, daß er sich nicht umdrehen würde. Er tat es nicht. Er war ganz in seine Story versunken.
    »Also flüchten Westerman und Jack Rangely wieder hinein, sie wollen den Wagen nehmen und durch das Feuer hindurchbrausen. Aber Ellington gerät in Panik, und. . .«
    Er brach plötzlich ab, neigte den Kopf zur Seite. Dann drehte er sich zu ihr um, als sie gerade ihren Rock glattstrich.
    »Raus«, sagte er unvermittelt, und die gute Laune war plötzlich aus seiner Stimme verschwunden.
    »Was . . .«
    Er packte sie mit roher Gewalt beim Arm und zerrte sie ins Schlafzimmer. Dann ging er ins Badezimmer und öffnete den Medikamentenschrank. »Wir kriegen Besuch, und für Thad ist es noch zu früh.«
    »Ich habe nichts . . .«
    »Ein Wagen«, sagte er knapp. »Starker Motor. Könnte ein Streifenwagen sein. Hörst du ihn?«
    Er schlug die Tür des

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