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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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müssen«, sagte Pangborn. »Auf diese oder auf die andere Art.«
    »Dann muss es eben die andere sein«, sagte er, und dann löste er sich aus seiner Gedankenversunkenheit.
    »Wann ist das passiert?«
    »Mr. Beaumont«, sagte Pangborn. Er sprach langsam und sorgfältig formulierend, als wendete er sich an einen Vierjährigen, und zwar einen nicht sonderlich intelligenten. »Wir sind nicht hier, um Ihnen Informationen zu geben.«
    Liz kehrte mit den Zwillingen zurück. Aus ihrem Gesicht war alle Farbe gewichen; ihre Stirn leuchtete grellweiß.
    »Das ist Irrsinn«, sagte sie. Sie ließ den Blick von Pangborn zu den Staatspolizisten und wieder zurück zu Pangborn wandern.
    »Totaler Irrsinn. Wissen Sie das nicht?«
    »Hören Sie«, sagte Thad, trat zu Liz und legte einen Arm um sie, »ich habe Homer nicht umgebracht, Sheriff Pangborn, aber ich verstehe jetzt, warum Sie so wütend sind. Kommen Sie mit in mein Arbeitszimmer. Dort können wir uns hinsetzen und zusehen, ob wir etwas Licht in diese Angelegenheit bringen...«
    »Holen Sie Ihren Mantel«, sagte Pangborn. Dann wendete er sich an Liz. »Entschuldigen Sie die harten Worte, aber inzwischen habe ich so ziemlich allen Scheiß gehört, den ich an einem regnerischen Samstagvormittag verkraften kann. Mr. Beaumont, Sie kommen mit.«
    Thad schaute zu dem älteren der beiden Staatspolizisten. »Können Sie diesen Mann nicht zur Vernunft bringen?
    Ihm sagen, dass er sich eine Menge Ärger und Peinlichkeit ersparen kann, nur indem er mir mitteilt, wann Homer ermordet wurde. Und wo. Wenn es in Castle Rock war — und ich kann mir nicht vorstellen, was Homer hier zu suchen gehabt hätte -, so kann ich nur sagen: ich bin die letzten zweieinhalb Monate nicht aus Ludlow herausgekommen, ausgenommen meine Fahrten zur Universität.« Er sah zu Liz hinüber, die nickte.
    Der Staatspolizist dachte kurz nach, dann sagte er: »Entschuldigen Sie uns ein paar Minuten.«
    Die drei Männer durchquerten die Diele. Es hatte fast den Anschein, als würde Pangborn von den beiden Staatspolizisten geführt. Sie gingen durch die Vordertür hinaus. Sobald sie ins Schloss gefallen war, überschüttete ihn Liz mit einer Fülle fassungsloser Fragen. Thad kannte sie gut genug, um zu wissen, dass ihre Bestürzung die Form von Empörung über die Cops - sogar Wut auf sie - angenommen hatte, wenn sie nicht erfahren hätte, dass Homer Gamache ermordet worden war. Sie war den Tränen nahe.
    »Das kommt schon wieder ins Lot«, sagte er und küsste sie auf die Wange. Dann küsste er auch William und Wendy, die aussahen, als fühlten sie sich nicht wohl in ihrer Haut. »Ich glaube, die Staatspolizisten wissen bereits, dass ich die Wahrheit sage, oder sind zumindest halbwegs davon überzeugt. Pangborn - nun ja, er kannte Homer. Du hast ihn auch gekannt. Er hat einfach eine Mordswut.« Und seinem Verhalten nach zu urteilen, muss er irgendwelche unumstößlichen Beweise haben, die mich mit dem Mord in Verbindung bringen, dachte er, sprach es aber nicht aus.
    Er durchquerte die Diele und blickte wie zuvor Liz durch das kleine Seitenfenster hinaus. Unter anderen Umständen wäre das, was er da sah, komisch gewesen. Die drei Männer standen auf dem Vorplatz, fast, aber nicht ganz vor dem Regen geschützt, und diskutierten hitzig. Thad konnte zwar ihre Stimmen hören, aber nicht verstehen, was gesprochen wurde. Die beiden Staatspolizisten redeten auf Pangborn ein, der den Kopf schüttelte und eine wütende Erwiderung von sich gab.
    Thad kehrte zu Liz zurück.
    »Was machen sie?« fragte sie.

    »Ich weiß es nicht«, sagte Thad, »aber ich glaube, die beiden Staatspolizisten versuchen, Pangborn dazu zu bringen, dass er mir sagt, warum sie so sicher sind, dass ich Homer Gamache ermordet habe.
    Oder zumindest einen Teil des Warum.«
    »Armer Homer«, sagte sie. »Das Ganze kommt mir vor wie ein böser Traum.«
    Er nahm ihr William ab und sagte ihr noch einmal, sie solle sich keine Sorgen machen.

3
    Ungefähr zwei Minuten später kamen die Polizisten wieder herein. Pangborns Gesicht war eine Gewitterwolke.
    Thad vermutete, dass die Cops Pangborn gesagt hatten, was er bereits wusste, aber nicht zugeben wollte: der Schriftsteller zeigte keine Spur jener Nervosität, die auf Schuld hindeutete.
    »Also gut«, sagte Pangborn. Er versucht, Schroffheit zu vermeiden, dachte Thad, und es gelingt ihm halbwegs.
    Nicht ganz, aber immerhin halbwegs. Eine gute Leistung in Anbetracht der Tatsache, dass er seinen Hauptverdächtigen

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