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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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zu arbeiten?“ En dlich ging es zur Sache.
    „Das war, bevor ich von Ihrem Vater erfuhr, dass Ihre Firma an die Amerikaner ve rkauft werden soll.“
    Er schaute verdutzt. „Hat er das so g esagt?“
    „Für mich lief es darauf hinaus. Er sagte mir, dass sich bereits ein Berater hier umgesehen hat.“  Es war an der Zeit, ihm ein Zuckerstückchen zuzuwerfen. „Ich will natürlich wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn ich eng mit einem Lieferanten z usammen arbeite. Die Fabrik hat mir gut gefallen“, log Vincent, „aber ohne Sie und Ihren Vater wird es nicht mehr das Gleiche sein.“
    „Wir bleiben im Geschäft!“ Er holte einen Aktenordner aus der Schublade und deutete durch das Fenster in Richtung Landstrasse. „Das Grundstück gehört meinem Vater und mir. Hier entsteht der größte Baustoffhandel Polens, dazu eine Biege für Ba ustahl und ein Einkaufskontor für andere Firmen. Aber die Glasfabrik arbeitet weiter.“
    So weit, so dumm. Vincent fragte sich, ob sie später an der Landstrasse ein Schild „Geldwäscherei“ aufstellen wollten. D er Trick mit dem Einkaufskontor galt in Ungarn schon in den Siebzigern als veraltet. Zwanzig Prozent des Profits blieben damals als Provision bei Politikern hängen, der Rest ging schwarz in den Westen.
    Offen bar hielt ihn der junge Primnik für einen ausgemachten Trottel, also tat ert ihm den Gefallen. „Ein Riesenprojekt planen sie da. Das geht sicher ins Geld.“
    „Achtzehn Millionen Zloty.“ Alex jr. hatte die Stimme gesenkt und schaute ihn stolz an. Vincent stieß einen Pfiff aus, das mindeste, was man jetzt von ihm erwartete.
    „Wann fangen Sie an?“ fragte er. Das dämpfte den Jungen wieder.
    „Am liebsten morgen. Wir klären noch einige Vertrag sfragen.“
    „Sie haben noch keinen unterschriebenen Vertrag?“
    Junior wurde nervös, die Finger fuhren über den Ordner. „Im Prinzip schon. Unser Anwalt hat alles abgesegnet. Da sind noch Kleinigkeiten, die man in Brüssel klärt. Dann reisen die Amerikaner an, wir unterzeichnen und setzen den ersten Spatenstich.“
    Vincent schwieg und schaute ihm in die Augen. Ein leichtes Motorrad fuhr kna tternd auf den Hof. Junior machte sich selbst Mut. „Die Beratungsfirma in Brüssel hat einen tadellosen Ruf. Graham, der Mann, der uns betreut, ist einer der Chefs. In zwei Tagen ist er wieder hier. Dann kommt alles unter Dach und Fach.“
    Vincent dachte plötzlich an Katja, ihren Mund an seinem Ohr. Verdun, wie la nge lag das schon zurück. Er sah wieder das dunkle Steinpflaster des Hauses in Waterloo und Katjas schmale Schönheit, als sie in der Tür stand und ihm nachwinkte. Er roch das trockene Sommergras am Seddiner See und ihre feuchte Haut, wenn sie abends nach dem Schwimmen beieinander lagen. Er spürte ihren spöttischen Abschiedsblick, als er endgültig in den Westen ging und ihr versprach, sie nie und nimmer zu vergessen. Der Schwätzer ihm gegenüber palaverte weiter, aber er hörte nicht mehr zu.
    Draußen drehte das Motorrad kreischend auf und entfernte sich schnell. Vom Hof her gab es einen dumpfen Knall. Das Glas des Bürofensters zersplitterte und fiel klirrend ins Zimmer. Eine Männerstimme schrie aufgeregt. Junior war mit einem Satz aus der Tür hinaus und rannte den Gang entlang. Vincent ging um den Schreibtisch he rum und klappte den Aktenordner auf, an dem der Junge herum gefingert hatte.
    Obenauf lag ein Schreiben, in dem Graham seinen Besuch für diese Woche a nkündigte. Dann folgte ein dicker Packen mit Kalkulationen und Bauplänen, dazwischen weitere Schreiben von Graham. Endlich ein Brief aus Fort Lauderdale:  „....CGB plant  Errichtung eines internationalen Baustoffzentrums......enge Partnerschaft mit Prim Glass....CGB erteilt Graham die Vollmacht, alle notwendigen Verfügungen zu treffen...“ . Darunter zwei unleserliche Unterschriften, das war alles. Vincent schloss die Akte und ging auf den Hof hinaus.
    Junior stand fassungslos vor dem Jaguar, der nur noch ein qualmender Haufen Blech war. Neben dem Pförtnerhaus beugte sich ein Gruppe von Arbeitern um eine auf dem Boden liegende Gestalt. Vincent ging näher heran. Die Gruppe teilte sich und machte den Weg für den alten Primnik frei. Sein Gesicht und der Oberkörper waren blutverschmiert, offenbar hatte er eine Ladung Glassplitter abbekommen. Aber seine Augen blickten klar, er stand nicht unter Schock.
    „Was ist passiert?“
    Er spuckte aus und zuckte die Schultern. „Dieser Motorradfahrer kam auf den Hof. Hat eine Runde

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