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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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dürfte?«
    Merrick fuhr sich durchs Haar und wünschte, er wüsste, was zu tun war. Einerseits hatte er ein Schweigegelübde abgelegt. Andrerseits musste Caroline wissen, was sie erwarten konnte. Sie gehörte jetzt zu seinem Haushalt und man hatte sie schon einmal verletzt.
    »Die Ritter der Tafelrunde sind der älteste Orden in England«, fing er an. »Er ist kein Mythos, wie die meisten Leute glauben, sondern eine wirkliche Organisation, gegründet vom römisch-britischen Häuptling Artorius und seinem Druidenfreund Merlin. Von Anbeginn an sammelten sie Krieger mit speziellen Begabungen, Fähigkeiten, die ihnen halfen, sowohl menschliche als auch andere Feinde zu bekämpfen. Der Orden existiert noch heute und die Mitglieder setzen sich zum größten Teil aus Nachfahren von Artus’ ursprünglicher Tafelrunde zusammen.«
    »Sir Merrick«, sann Caroline, ihre Stirn nachdenklich in Falten gelegt. »Sir William MacKay – MacKay, Sohn des Kay. Mr. Berry – von Bleoberis? Ich vermute, sein Vater oder ein älterer Bruder ist Baronet?«
    »Du kennst dich aus mit der Artuslegende.« Merrick neigte anerkennend den Kopf. »Bleoberis ist keiner der bekannten Ritter in der modernen Fassung der Geschichte. Und ja, er war ein Vorfahre von Edwin, dessen Neffe, nebenbei bemerkt, gegenwärtig der Großritter des Ordens ist, während Edwins älterer Bruder den Baronet-Titel erbt.«
    »Der Familienname des Duke of Trowbridge ist Lake«, murmelte Caroline. »Du Lac? Kein Wunder, dass er deinem Orden vorsteht. Er ist ein Nachfahre von Sir Lanzelot.«
    »Und von Artus’ Enkelin, die einen von Galahads Söhnen heiratete. Mordred war Artus einziger Sohn, aber mit Guinevere hatte er eine Tochter.«
    »Gavin – für Gawain?« Ach richtig, sie hatte den Sekretär von Trowbridge im Haus von Gideon getroffen.
    »Selbstverständlich.« Merrick war beeindruckt, wie schnell sie kombinierte.
    »Und Hadrian? Das passt zu keinem der mir bekannten Ritter, obwohl Kaiser Hadrian seinen Wall ungefähr um die Zeit der Artusritter gebaut haben dürfte.«
    Dass sie so schnell begriff und seine Geschichte ohne Entsetzen oder Skepsis aufnahm, erfüllte ihn mit Stolz. Seine Tante hatte gut gewählt – dies war eine Verbündete, die er gern an seiner Seite hätte. »Mein Urahne war ein unehelicher Sohn besagten Kaisers, der Northumberland im zweiten Jahrhundert besuchte. Seine Mutter war Druidenpriesterin – und Tochter eines Ritters, der keine Söhne hatte. Als sich Sir Tristan zur Ruhe setzen wollte und keinen direkten männlichen Nachkommen hatte, beschloss er offensichtlich, seinen halbrömischen Enkel in den Orden einzuführen und meine Herkunftslinie in der Organisation zu etablieren.«
    »Was du nicht sagst.« Ihr faszinierter Blick relativierte ihre Bemerkung. »Und wie hängt all das mit dem gegenwärtigen Vampirproblem zusammen?«
    Zu Merricks eigener Überraschung erzählte er es ihr. Alles. Vom Tod seines Vaters, seiner Aufnahme in den Orden im Alter von zweiundzwanzig und von den Lehrjahren unter Sir William. Selbst von den entwendeten Lochkarten für die Rechenmaschine und seiner Suche nach einem Verräter in den Reihen des Ordens. Caroline hörte schweigend zu und ihre strahlend grünen Augen weiteten sich vor Schrecken.
    »Gibt es eine Möglichkeit, wie ich helfen kann?« Irgendwie hatte Merrick geahnt, dass dies ihre erste Reaktion sein würde.
    Er schüttelte den Kopf. »Pass einfach auf die Kinder auf. Das ist mehr als genug – mehr als ich eigentlich von dir verlangen kann.«
    Sie schob trotzig das Kinn vor und starrte ihn an. »Merrick, ich habe die Menschen von ihren schlimmsten Seiten kennengelernt. Ich würde niemals freiwillig ein Kind im Stich lassen, nicht einmal eines, das mir in mancher Hinsicht überlegen ist – um sich einem solchen Übel allein zu stellen.«
    Er gab einem Impuls nach und berührte ihre unverletzte Hand. »Ich habe dir meine Geschichte erzählt, Caro. Jetzt würde ich gern deine hören, abgesehen davon, dass du aus Somerset kommst und das uneheliche Kind eines Vaters mit Sidhe-Blut bist. Wie wurde die Dame aus adeligem Haus zur Gouvernante?«
    Caroline zuckte die Schultern. »Wie gesagt, es ist keine ungewöhnliche Geschichte. Meine Mutter war die Tochter eines Peers. Ihr Vater liebte sie innig und enterbte sie nicht, als sie schwanger wurde und keinen Gatten vorweisen konnte. Sie führte auch weiterhin seinen Haushalt und er war uns von Herzen zugetan, bis er eines Tages starb. Bedauerlicherweise hatte

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