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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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Tages Bettruhe verordnet und Nell durfte ihren Knöchel eine Woche lang nicht belasten. Jetzt sah sich Mr. Wallace noch Jamies gebrochenen Arm an. Bevor sie das Tablett wieder mitnahm, holte Becky bereitwillig Carolines Sachen aus der Kinderstube und ließ beide Türen offen, so dass Caroline nur zu rufen brauchte, wenn sie etwas wollte. Caroline konnte sich nicht entsinnen, dass man sie jemals so umhegt hatte.
    Aufgewärmt und gesättigt, wenn auch mit leichten Schmerzen, lehnte sie sich in die Kissen und verlor sich in den Seiten von Jane Eyre, einem ihrer liebsten Schauerromane. Doch diesmal kam Caroline nicht umhin, die Protagonistin zu rügen. So eine dumme Gouvernante, verliebte sich doch tatsächlich in ihren Dienstherrn - der auch noch verheiratet war. Dennoch, als sich Caroline Mr. Rochester vorstellte, wies er eine starke Ähnlichkeit mit einem gewissen braunäugigen Baronet auf.
    Caroline war so gefesselt von dem Roman, dass sie gar nicht hörte, wie jemand in ihr Zimmer kam. Als Merrick sich laut am Fuß ihres Bettes räusperte, schreckte Caroline auf und ließ das Buch in ihren Schoß fallen.
    »Solltest du dich nicht eigentlich ausruhen?« Eine dunkle Locke war ihm in die Stirn gefallen und sie hatte den fast unerträglichen Drang, sie zurückzustreichen.
    »Aber das tue ich doch«, versicherte sie ihm. »Ganz ehrlich, ich fühle mich kein bisschen krank. Ich liege hier nur, weil ich das Kunstwerk von Mr. Wallace nicht zerstören möchte.«
    »Gut. Wenn es dir nicht zu viel ist, möchte ich nämlich, dass du mir alles von dem Angriff erzählst – lass kein Detail aus, egal, wie unwichtig es erscheinen mag.« Merrick zwängte sich auf den kleinen Stuhl, der immer noch neben dem Bett stand.
    Caroline setzte sich gerade in den Kissen auf und wandte sich Merrick zu, so dass sie ihm ins Gesicht sah. Langsam und gewissenhaft erzählte sie die Begebenheiten von dem Zeitpunkt an, als sie den Zoo verließen, bis zu ihrer Rückkunft im Hause Hadrian.
    »Einer der Gründe, warum ich alle fünf Kinder hierhergebracht habe«, sagte er leise, »war meine Befürchtung, dass sie in Gefahr schweben könnten. Ist es möglich, dass es ein gezielter Angriff auf die Mädchen war, oder schien er eher willkürlich? Ich glaube, du hast ein verlässliches Gespür, Caro, und ich bitte dich, es einzusetzen.«
    »Ich bin von einem Zufall ausgegangen.« Sie ging die Ereignisse noch einmal in Gedanken durch. »Aber es könnte auch gezielt gewesen sein. Nachdem wir uns getrennt zum botanischen Garten aufgemacht hatten, wäre es offensichtlich gewesen, dass wir auf dem gleichen Weg zur Kutsche zurückgehen würden. In der Stunde, die wir im Garten verbrachten, hätte man in aller Ruhe den Stolperdraht spannen können.«
    »So könnte es gewesen sein.« Merrick nickte nachdenklich. Die Männer blieben im Freien, wo sie nicht so angreifbar waren. Und vielleicht sieht man in den Mädchen und George die größere Bedrohung. »Sollte ich Recht haben, dann wissen diese Schurken nur zu gut, dass zumindest Wink eine ernstzunehmende Gegnerin ist. Und George. Aber Nell und dich haben sie unterschätzt – wofür ich sehr dankbar bin.«
    »Ich hätte nie erwartet, eines Tages froh zu sein, dass ich lernen musste, mich zu verteidigen.« Ihr Lachen klang hohl, aber zumindest war ihre Stimme fest. »Ich wünschte nur, du hättest mir von der Gefahr erzählt. Wir waren fast jeden Tag draußen.«
    »Ich fürchte, von nun an werdet ihr nur noch mit bewaffneter Eskorte gehen. Aber wir können die Kinder nicht einsperren, sie würden verrückt werden.« Merrick lächelte reumütig. »Ich würde sie ja nach Hadrian Hall in Northumberland schicken, aber ich fürchte, die Probleme würden ihnen einfach folgen.«
    »Wer oder was glaubst du, steckt hinter dieser Bedrohung? Die Vampire, gegen die sie gekämpft haben, als du ihnen begegnet bist?« Es gab Dinge, über die man eigentlich nicht sprach, aber Caroline musste einfach wissen, mit was sie es zu tun hatte.
    »Ja. Bisher hatte man noch nie davon gehört, dass Vampire sich zusammentun oder gar mit Menschen kooperieren. Jetzt scheinen wir es mit einem großen Komplott zwischen einigen Männern in hohen Positionen und mehreren Untoten zu tun zu haben. Ich fürchte, meine Mündel sind in diese Sache hineingerutscht, weil ein paar der Kreaturen sie gesehen und erkannt haben.«
    »Hat das etwas mit deinem geheimnisvollen Orden zu tun? Der, von dessen Existenz ich laut Mr. Berry noch nicht einmal wissen

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