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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Distanz gegen den heranstürmenden Trupp Kavallerie. Steel hörte durch den Dampf hindurch, wie die Kugeln ihre Ziele fanden. Das charakteristische Geräusch, wenn Geschosse sich ins Fleisch bohrten. Pferde wieherten, Kavalleristen schrien. Zu beiden Seiten krachten Ross und Reiter in die Reihen der Rotröcke. Noch richteten die Säbel wenig Schaden an. Denn die meisten Männer, bisweilen auch die Tiere, waren tot oder lebensgefährlich verletzt, als sie auf die vordere Infanteriereihe trafen. Doch durch die Wucht des Aufpralls und das schiere Gewicht der Pferdekörper gingen die ersten Infanteristen zu Boden.
    Wenige Schritte von Steel entfernt war ein großes schwarzes Ross in eine der Bajonettspitzen gesprungen, die sich in die Brust des Tieres bohrte. Das Pferd stürzte schwer auf die Waffe, die der Grenadier im allerletzten Moment losließ. Im selben Augenblick riss er geistesgegenwärtig seinen kurzen Infanteriesäbel aus der Scheide und stach in Richtung des Reiters, der noch im Sattel hing, und trieb dem Mann die Klinge in die Brust.
    »Gut gemacht, Morrison!«, rief Steel dem Kameraden zu. »Weitermachen!«
    Als der Pulverdampf sich verzog, wurde offenbar, dass fast alle Kugeln der ersten Salve getroffen hatten. Vor der Formation der Rotröcke lagen Männer und Pferde verstreut am Boden. Die meisten getroffenen Tiere waren jedoch noch nicht tot und lagen, von Schmerzen geplagt, auf ihren Reitern. Nur wenige Kavalleristen regten sich noch. Einer jedoch, der eine klaffende Bauchwunde hatte, versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Jenseits der Verletzten hatten die Angreifer angehalten und zogen sich zurück. Für Erste hatte Steels Formation gehalten.
    Doch seine Erleichterung währte nicht lange, als er weiter rechts eine weitere Abteilung derselben Einheit erblickte. Er beobachtete, wie eine dritte und vierte Schwadron der rot gekleideten Reiter sich unter die umherlaufenden Infanteristen mischten, die noch keinen Schutz in einer Formation gefunden hatten. Hilferufe hallten über das Feld, als einige Soldaten verzweifelt versuchten, kleine Gruppen zu bilden. Doch die Säbelklingen trafen mit tödlicher Präzision, wieder und wieder. Steel hörte die Jubelrufe der Gegner, wenn sie erneut einen der Infanteristen niedergemäht hatten.
    Einer der Rotröcke rannte blindlings über das Feld. Er hatte den rechten Arm eingebüßt, konnte aber noch laufen und hielt auf eine der rettenden Formationen zu. Die anderen ermunterten ihn und feuerten ihn an, doch es nutzte alles nichts. Im nächsten Augenblick tauchte ein hünenhafter Franzose auf einem schwarzen Pferd hinter dem Unglücksraben auf und spaltete ihm mit einem gezielten Säbelstreich den Schädel. Die Soldaten in der Formation fluchten und rissen ihre Waffen hoch, während der Gen d’Arme davonritt und sich leichtere Beute suchte.
    Verzweifelt schaute Steel zu den anderen Rechteck-Formationen hinüber und versuchte abzuschätzen, wie es dem Rest des Bataillons ergangen war. Er glaubte, Colonel Farquharson zu erkennen. Von den Fahnen keine Spur. Doch dann entdeckte er welche. Ein einzelner Fähnrich hielt die kostbaren Symbole hoch, den Stolz des Regiments. Der Bursche mochte nicht älter als sechzehn sein und klammerte sich wie besessen an die zerfetzte rote Fahne des Colonels. Das schottische Andreaskreuz hielt inzwischen einer der erfahreneren Sergeanten. Steel konnte sehen, dass der Sergeant die freie Hand auf die Schulter des zitternden jungen Fähnrichs gelegt hatte. Einige Männer aus dem Bataillon hatten sich um die beiden geschart, darunter zwei Grenadiere, wie Steel sah: Royce und einer der jungen Rekruten namens Ritchie.
    Die kleine Schar schien sich schrittweise von der Kavallerie zu entfernen, um zu den Formationen zu gelangen, aber sie hatten kaum zehn Meter geschafft, als sie entdeckt wurden. Mit Schlachtrufen auf den Lippen stürzte sich ein Trupp Kavalleristen auf die Männer. Steel beobachtete, wie die Infanteristen, nicht mehr als ein Dutzend, ihr Bestes gaben. Zwei von ihnen feuerten aufs Geratewohl, doch dann fielen die Reiter über sie her. Einer der Soldaten spießte einen Kavalleristen mit dem Bajonett auf, wurde jedoch im selben Moment vom Nebenmann des Franzosen zu Boden geschlagen.
    Der Fähnrich, den kurzen Säbel hoch über dem Kopf, schlug geschickt nach dem Oberschenkel eines Reiters und traf mit voller Wucht. Der Mann wich zurück und hielt sich das blutende Bein, doch sofort nahm ein anderer Kavallerist den Platz des

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