Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)
1,3 % der Bevölkerung mit dem HIV-Virus infiziert. Jährlich sterben über 60 000 Menschen an Aids, vor allem in den Nordprovinzen. Stichproben ergaben, dass bis zu 90 % aller Prostituierten HIV positiv waren. Ein großer Teil der thailändischen Männer macht seine ersten sexuellen Erfahrungen mit Prostituierten. Deshalb wurde von der Regierung ein National Aids Comittee eingesetzt und die
100 %-Condom Campaign
propagiert, die Prostituierte verpflichtet, Kondome zu benutzen. Es bleibt fraglich, wie weit sie das ihren alkoholisierten Kunden klarmachen können. Unvorsichtigkeit ist schlimm genug, aber wer auch noch an „Sauberkeitsbescheinigungen” oder -beteuerungen glaubt, ist naiv.
Insektenstiche und -bisse
Insekten und Fliegen sind allgegenwärtig und manchmal eine wahre Plage. Auch in der heißen Jahreszeit lassen sie sich in Scharen von Lichtquellen und Wärme anlocken, doch die meisten sind eher lästig als gefährlich. Vorsicht ist vor Moskitos geboten, da sie gewisse Arten Dengue-Fieber und Malaria übertragen.
An einigen Sandstränden treten vor allem am späten Nachmittag und Abend Sandfliegen auf, deren gemeine Bisse sich erst einige Stunden später durch juckende, extreme Hautrötungen bemerkbar machen. Kratzen erhöht die Gefahreiner Entzündung, die mitunter erst nach einem Monat abklingt und hässliche Narben hinterlässt. Da sich die kleinen Plagegeister nur in begrenzten Bereichen aufhalten, sollte man sich von diesen Stränden fern halten. Zudem hilft Skin-So-Soft von Avon.
Flöhe und Bettwanzen, deren Bisse fürchterlich jucken können, verstecken sich bevorzugt in schmutzigem Bettzeug. Wanzenbisse bilden gewöhnlich eine säuberliche Linie. Nicht kratzen, sondern ein Antihistaminikum (Salbe) gegen Entzündungen auftragen. Besonders in Billig-Unterkünften sind immer wieder Traveller von Bettwanzen überfallen worden. Mehr s. S. 87 , A–Z.
Auf dem Land sind viele Tiere von Zecken befallen, die sich in gesättigtem Zustand von ihrem Wirt fallen lassen und auf das nächste Opfer warten, dem sie ihre mit Haken besetzten Köpfe ins Fleisch bohren können. Sie sollten vorsichtig entfernt werden, damit keine Haken stecken bleiben.
Blutegel sind vor allem zur Regenzeit im Dschungel eine Plage, übertragen aber keine Krankheiten. Mehr s. S. 72 , Kasten.
Japanische Encephalitis
Diese Virusinfektion, die zu einer schweren Hirnentzündung führt, wird durch nachtaktive Moskitos in Agrarregionen übertragen. Die Symptome umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteife und Erbrechen. Die Vermeidung von Mückenstichen ist die beste Vorbeugung. Eine Impfung empfiehlt sich nur bei einem langen Aufenthalt in Reisanbaugebieten mit Schweinezucht. Sowohl in Deutschland als auch in Thailand ist ein Impfstoff erhältlich.
Malaria
Thailand gilt laut WHO als C-Land. Bis 2007 ging die Zahl der Fälle zurück, seither nehmen sie wieder zu. Die letzten Erkrankungen traten an der Grenze zu Myanmar (Mae Sot, Ko Chang, Trang) und Kambodscha (Trat, Ko Chang) sowie im Khao Sok National Park auf. Dennoch besteht für Touristen, die sich auf eingefahrenen Routen bewegen, ein sehr geringes Risiko.
Die Mücke
Anopheles,
die den Malariaerreger
Plasmodium falciparum
übertragen kann, sticht nachts zwischen Beginn der Dämmerung und Sonnenaufgang. Die beste Vorbeugung ist, nicht gestochen zu werden, im Fachjargon Expositionsprophylaxe genannt: Am Abend schützen helle Kleidung, lange Hosen, langärmlige Hemden, engmaschige lange Socken und ein Mücken abweisendes Mittel auf der Basis von DEET, das auf die Haut aufgetragen wird und die Geschmacksnerven stechender Insekten lähmt. Bewährt hat sich der Wirkstoff Permethrin, mit dem Kleidung und Moskitonetz eingesprüht werden. Er geht eine Verbindung mit dem Gewebe ein und bleibt wochenlang wirksam.
Als bestes Mückenmittel auf dem deutschen Markt gilt das österreichische No Bite, alternativ kann man auf Autan family zurückgreifen. Einige Apotheken und Bioläden bieten sanftere Mittel an, die auf Zitronella- und Nelkenöl basieren.
Ist der Schlafraum nicht mückensicher (lückenlose Mückengitter an Fenstern und Türen), sollte man unter einem Moskitonetz schlafen. Am sichersten ist ein eigenes, mit Permethrin behandeltes Netz. Löcher verschließt man am besten mit Klebeband. Bei niedrigen Temperaturen in klimatisierten Räumen sind die Mücken zwar weniger aktiv, aber keineswegs ungefährlich.
Über die beste medikamentöse Prophylaxe ist immer wieder heftig debattiert
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