Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)
Gerade wird in Chiang Mai ein Impfstoff gegen Dengue entwickelt.
Das Virus wird durch die tagaktive
Aedes aegypti-Mücke
übertragen, die an ihren schwarzweiß gebänderten Beinen zu erkennen ist. Nach der Inkubationszeit von bis zu einer Woche kommt es zu plötzlichen Fieberanfällen, Kopf- und Muskelschmerzen, totaler Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Beim Abklingen der Krankheit nach etwa drei bis fünf Tagen kann ein Hautausschlag am ganzen Körper auftreten. Bei dieser Erstinfektion klingen die Krankheitssymptome in der Regel nach ein bis zwei Wochen ab. Gefährlich kann die Krankheit bei einer Zweitinfektion werden. Dann kann es zu inneren und äußeren Blutungen kommen.
Wie bei der Malaria ist der Schutz vor Mückenstichen die beste Vorsorge. Es gibt keine Impfung oder spezielle Behandlung. Schmerztabletten, fiebersenkende Mittel und kalte Wadenwickel lindern die Symptome. Wegen ihrer gerinnungshemmenden Wirkung sollten keinesfalls ASS, Aspirin oder andere acetylsalicylsäurehaltige Medikamente genommen werden, da diese einen lebensgefährlichen hämorrhagischen Verlauf hervorrufen können. Wer befürchtet an Dengue erkrankt zu sein, sollte auf jeden Fall zum Arzt, besser noch ins Krankenhaus. Die Erreger sind nicht immer sofort nachweisbar. Um andere nicht zu gefährden, sollte man sich isolieren (z. B. im Krankenhaus oder unter dem Moskitonetz), um die weitere Übertragung durch Mücken zu verhindern. Erkrankte sollten zudem dafür sorgen, dass das Ansteckungsgebiet professionell ausgeräuchert wird.
Durchfälle
Verdorbene Lebensmittel, nicht kontinuierlich gekühlte Meeresfrüchte, zu kurz gegartes Rindfleisch, ungeschältes oder schon länger aufgeschnittenes Obst, Salate, kalte Getränke oder schlecht gekühlte Eiscreme sind häufig die Verursacher von Durchfällen. Vorsicht also am Buffet! Da auch Mikroorganismen im Wasser durchschlagende Wirkung zeigen können, sollte man nur abgefülltes Wasser aus Flaschen oder Wasserspendern trinken. Eis ist normalerweise hygienisch einwandfrei, solange es sich nicht um zerstoßenes Stangeneis handelt, das eigentlich nur zum Kühlen dient.
Eine Elektrolyt-Lösung, die verlorene Flüssigkeit und Salze ergänzt, reicht bei den meist harmlosen Durchfällen aus und wird auch in Thailand verkauft. Man kann sich selbst eine Lösung herstellen aus 4 gehäuften Teelöffeln Zucker oder Honig, 1/2 Teelöffel Salz und 1 I Orangensaft oder abgekochtem Wasser. Zur Not, z. B. vor langen Fahrten, kann auf Imodium, das die Darmtätigkeit ruhig legt, zurückgegriffen werden (aber nur in geringen Dosen, da die Ausscheidung von Krankheitserregern verzögert wird!). Wer Durchfälle mit Kräutertees lindern möchte, sollte sich einen Vorrat mitnehmen. Bei länger anhaltenden Erkrankungen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen – es könnte auch eine bakterielle oder eine Amöben-Ruhr (Dysenterie) sein.
Geschlechtskrankheiten (Veneral Diseases)
Gonorrhöe und die gefährlichere Syphilis sind in Asien weit verbreitete Infektionskrankheiten, vor allem bei Prostituierten. Bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung (Ausfluss/Geschwüre) unbedingt ein Krankenhaus aufsuchen.
Hauterkrankungen
Bereits vom Schwitzen kann man sich unangenehm juckende Hautpilze holen. Gegen zu starkes Schwitzen hilft Körperpuder. Für andere Erkrankungen sind häufig Kopf-, Kleider-, Filzläuse, Flöhe, Milben oder Wanzen verantwortlich, s. Insektenstiche und -bisse. Hitzepickel kann man mit Prickly Heat Powder behandeln. Gegen Kopfläuse hilft Organoderm, oder, falls man wieder in Deutschland ist, Nyda L.
Hepatitis
Hepatitis ist eine Infektion der Leber, die von verschiedenen Virus-Typen verursacht wird. Inzwischen sind Typen A–G bekannt. Für Reisende spielen vor allem die ersten beiden eine Rolle.
Die Hepatitis A wird durch verunreinigtes Wasser, Eis und Lebensmittel oral übertragen. Die Symptome ähneln am Anfang denen einer Grippe. Später kommt es zu einer Gelbfärbung der Haut, der Stuhl wird heller und der Urin dunkler. Einen guten Schutz bieten die Impfstoffe Havrix und Vaqta. Ob die Impfung notwendig ist, zeigt ein Antikörpertest.
Die schwere Hepatitis B wird vor allem durch Intimkontakt und Blut (ungenügend sterilisierte Nadeln bei Bluttransfusionen, Tätowierung, Piercen, Akupunktur) übertragen. Sie kann chronisch werden. Eine vorbeugende Impfung, z. B. mit Gen H-B-Vax, Engerix oder Twinrix (Kombi-Impfung), ist bei längeren Aufenthalten zu empfehlen.
HIV / Aids
In Thailand sind etwa
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