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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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erinnerte sich niedergeschlagen, dass Matteos Verhalten am Tag zuvor eher brüderlich als leidenschaftlich gewesen war.
    Warum musste aber auch alles so kompliziert sein? Lili seufzte hoffnungslos. Dabei fiel ihr Blick auf ihr Handy, das vor ihr auf dem Tisch lag. Sie hatte es dort liegen gelassen, da sie während der Arbeit nicht telefonieren durfte. Das Display zeigte drei unbeantwortete Anrufe an. Mit zittrigen Fingern nahm sie es in die Hand und drückte hastig einige Tasten.
    Lili erkannte die Nummer ihrer Mutter sofort. Alle drei Anrufe waren von ihr gew esen.
    Ihr Herz begann , unaufhaltsam zu rasen. Die Kontaktversuche ihrer Mutter ließen nur einen Schluss zu: Sie hatte Lilis E-Mail erhalten und wollte mit ihr darüber reden.
    Lili konn te und wollte nicht länger warten. Sie musste wissen, was ihre Mutter zu sagen hatte. Mit feuchten Fingern wählte sie ihre Nummer und vertippte sich dabei zweimal, sodass sie von vorne beginnen musste. Schließlich zwang sie sich zur Ruhe, und beim dritten Versuch klappte es endlich.
    Als es am anderen Ende der Leitung klingelte, hö rte Lili vor Nervosität das Blut in ihren Ohren rauschen, was es ihr schwer machte, sich zu konzentrieren. Dennoch bemühte sie sich, das Wesentliche zu fokussieren, es nicht aus den Augen zu verlieren und die Nerven zu bewahren. Als Ann nach dem vierten Klingeln endlich den Hörer abnahm und Lili ihre vertraute Begrüßung hörte, stieg ihre Spannung ins Bodenlose. Gleichzeitig weckte die Stimme ihrer Mutter das Vertrauen in ihr, dass alles gut werden würde.
    » Hi, Mom!«, sagte Lili gepresst und versuchte, sich ihren inneren Sturm nicht anmerken zu lassen.
    » Lili, meine Süße, wie geht es dir?«, fragte Ann, und Lili spürte, wie die Ungeduld in ihr wuchs.
    » Gut, Mom, bei mir ist alles in Ordnung.« Sie machte eine kurze Pause. Sollte sie gleich mit der Tür ins Haus fallen, oder darauf hoffen, dass ihre Mutter das drängende Thema zur Sprache brachte? Doch dann erkannte Lili, dass sie einfach nicht mehr warten konnte.
    » Hast du meine E-Mail bekommen, Mom?«, fragte sie atemlos, als hätte sie soeben einen langen Monolog gehalten.
    » Das habe ich, meine Süße.«
    Lili konnte das Lächeln in der Stimme ihrer Mutter h ören, als würde sie sich für ihre Tochter freuen. Sie hatte ja gar keine Ahnung, wie quälend es für sie war, weiter im Ungewissen gelassen zu werden.
    » Dann ist er also auf dem Bild zu sehen, Mom? Der Mann, mit dem du eine Affäre hattest, der Mann, der mein Vater ist?« Lili konnte den Vorwurf in ihrer Stimme nicht verbergen, doch das war ihr im Augenblick egal. Wichtig waren nur die Worte ihrer Mutter, die darauf folgten.
    Bedächtig, beinahe sehnsüchtig sagte diese: »Ja, das ist er, meine Süße. Dein Vater ist auf diesem Foto zu sehen. Ich habe ihn nach all den Jahren sofort erkannt.« Und bei ihren weiteren Worten hörte Lili ihr sehr aufmerksam zu.
    Als Lili und ihre Mutter einige Zeit später das T elefonat beendeten, fühlte sie sich seltsam hohl. Obwohl sie nun wusste , wer ihr Vater war, erfüllte es sie irgendwie mit Traurigkeit. Die emotionale Belastung der letzten Wochen fiel endlich von ihr ab, doch nun war es die Wahrheit, mit der sie leben musste.
     
    E s war schon spät, als Lili noch am selben Abend vor Matteos Haus stand. Die in romantisches Licht getauchte Dunkelheit der Nacht hatte sie umschlossen, doch die Laternen auf der Straße und die Sterne am Himmel hatten sie auf ihrem Weg begleitet.
    Das Gespräch mit ihrer M utter hatte Lili endlich die verzweifelt benötigte Klarheit gebracht. Nun konnte und wollte sie damit nicht alleine bleiben. Matteo hatte ebenfalls ein Recht auf die Wahrheit. Seine Abwesenheit in den vergangenen Stunden machte Lili deutlich, dass sie für ihn keine bedeutende Rolle mehr spielte. Er hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Ihn schien es nicht zu interessieren, wie es ihr ging und wie es für sie weitergehen sollte. Sein plötzliches Desinteresse kündigte vermutlich lediglich das Ende einer niemals existierenden Beziehung an. Ihre emotionale Bindung, ganz gleich der Umstände, war vergänglich gewesen, das wusste Lili nun. Und dennoch wollte sie, dass Matteo die Wahrheit kannte.
    Zu ihrer Überraschung fand sie seine Haustür o ffen vor, als sie gerade den Türklopfer betätigen wollte. Ohne weiter darüber nachzudenken, trat sie unbemerkt in sein Haus. Es war still, kein Geräusch drang aus einem der Räume, doch im Wohnzimmer brannte Licht. Lili schloss die

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