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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Absichten begründet.
    "Ich schlage vor, daß Sr. Lagguth und ich unsere Kräfte vereinen", fuhr Kyes fort, "um sicherzugehen, daß wir unser gestecktes Ziel auch erreichen. Was halten Sie davon? Ich bin für jeden anderen Vorschlag durchaus offen."
    Es gab keine anderen Vorschläge. Die Sache war beschlossen.
    Was die anderen Maßnahmen anging - die
    fehlgeschlagene Mantis-Aktion zur Festnahme des Admirals, die schrecklichen Zustände, die Kyes auf den Straßen der Erstwelt festgestellt hatte -, so blieben sie vorerst unberührt. Kyes hatte erreicht, was er wollte.
    Nur noch eine einzige andere Sache wurde angesprochen, und das auch nur wie nebenbei.
    "Dieses verdammte Geschichte mit den Vorräten und den zwei Jahren", sagte die dünne Kraa.
    "Ja?"
    "Meine Schwester und ich finden, wir sollten die Spanne etwas verlängern."
    "Noch mehr rationieren?" fragte Lovett. "Ich finde, wir sind jetzt schon -"
    "Stop. Dreh mir nicht das Wort im Munde herum, verdammt noch mal."
    "Was dann?"
    "Wir nehmen es uns."
    "Von wem denn?" Kyes ließ sich unweigerlich in diese faszinierende Diskussion hineinziehen.
    "Egal von wem", knurrte die fette Kraa. "Von all jenen, die jede Menge davon haben, ist doch klar. So viele kann es davon ja nicht mehr geben."
    "Du meinst... es stehlen ?" fragte Malperin, nicht weniger fasziniert. "Einfach so?"
    "Warum denn nicht?" erwiderte die dünne Kraa.
    Richtig. Sie stimmten ihr alle zu. Warum auch nicht?

Kapitel 6
    Nachdem Sten Smallbridge hinter sich gelassen hatte, mußte er als erstes wieder in Deckung gehen.
    Mahoney hatte ein Versteck vorbereitet, doch Sten lehnte ab. Er verließ sich lieber auf seinen eigenen sicheren Unterschlupf, in dem sich, so hoffte er jedenfalls, auch Kilgour einfinden würde, falls ihn die Warnung rechtzeitig erreicht hatte.
    Das Versteck nannte sich Farwestern. Dort erlebte Sten zum ersten Mal aus erster Hand, wie sich die Verknappung des AM2 und die Unfähigkeit des Kabinetts, mit den verbliebenen Ressourcen zu wirtschaften, vor Ort auswirkte.
    Farwestern war einst - und war es zu einem gewissen Grad immer noch -
    ein
    Güterumschlagplatz in der Nähe des Zentrums der Galaxis gewesen. Damals hatte es alles zu bieten gehabt, was sich ein Raumführer nur träumen lassen konnte: von Werften zu Geschäftsmeilen, von Erholungswelten zu Lagermöglichkeiten, von Hotels zu ärztlichen und sonstigen Notdiensten, und das alles in einer systemumspannenden Ansammlung von Containern auf engstem Raum versammelt.
    Dabei war "Container" nur die Beschreibung, die am dichtesten herankam, denn die Unternehmer, die sich rings um Farwestern angesiedelt hatten, benutzten alles, was ihnen geeignet schien - von kleinen Asteroiden bis hin zu ausrangierten Imperialen Schlachtschiffen -, ihre Dienste anzubieten. Rund um Farwestern gab es für gute Credits so gut wie alles, was legal war, und mit Sicherheit alles, was illegal war; auch garantierte Anonymität war eine Ware, die hier ihre Abnehmer fand.
    Vor einigen Jahren waren Sten und Alex bei einem ihrer Einsätze mit einem Mantis-Team nach Farwestern gekommen und hatten sich inmitten dieser fröhlichen Anarchie sofort wie zu Hause gefühlt. Ganz besonders hatte es ihnen ein kleiner Planetoid namens Poppajoe angetan. Poppajoe gehörte zu gleichen Teilen einem Gaunerduo namens Moretti und Manetti. Nachdem sie woanders unter höchstwahrscheinlich nicht ganz sauberen Umständen ein kleines Vermögen
    zusammengetragen hatten, waren die beiden nach Farwestern gekommen und sich rasch darüber einig gewesen, daß sie hier leben wollten. Die Frage läutete nur: welche Art von Dienstleistung konnten sie anbieten, die es noch nicht gab? Die Antwort lautete: Luxus in Kombination mit Unsichtbarkeit.
    Sie gingen davon aus, daß es nicht wenige Wesen gab, die hier vorbeikamen und gut untergebracht sein wollten, ohne daß sofort jeder über ihre Anwesenheit Bescheid wußte. Das traf sowohl auf Kriminelle als auch auf durchreisende Manager zu, die gut daran taten, ihre Börsenmanipulationen geheimzuhalten, bis die neuen Verträge
    abgeschlossen waren.
    In der Zeit des Friedens war es Moretti und Manetti nicht schlecht gegangen. Im letzten Krieg hatten sie ihr Vermögen verdoppelt. Inzwischen wehte ein rauherer Wind. Nicht so rauh, daß ihre Existenz ernsthaft bedroht war, aber es war doch heikel. Sie überlebten, weil ihnen viele Leute etwas schuldig waren, von den reichsten Magnaten bis zu Trampfrachterkapitänen.
    Außerdem gab es auch jetzt noch genug

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