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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Situation, so gut er es vermochte - was man kaum als vollkommen bezeichnen konnte, wie er im übrigen selbst zugab. Planeten, Sonnensysteme, ganze Sternhaufen, sogar einige Galaxien waren dem Imperium einfach entglitten, es bestand kein Kontakt mehr zu ihnen. Absichtlich? Aus Ablehnung der hirnrissigen Politik des Kabinetts gegenüber? Etwa durch Krieg? Oder - was kaum vorstellbar war aufgrund von Seuchen?
    Wie Sten nur zu gut wußte, war AM2 der Stoff, der das Imperium zusammenhielt. Ohne den unglaublichen Energieausstoß von Antimaterie Zwei war es fast unmöglich, per Stardrive zu reisen. Da AM2 durch die Preispolitik des Imperators sehr billig und nach seinem ausdrücklichen Willen überall erhältlich war, hatte man fast überall den Weg des geringsten Widerstands gewählt und alles und jedes mit dieser Wundersubstanz betrieben: interstellare Kommunikation, Waffen, Fabriken, Betriebe... die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
    Nach der Ermordung des Imperators versiegte der Nachschub an AM2. Sten wollte es kaum glauben, als Mahoney es ihm zum ersten Mal sagte, und auch jetzt tat er sich schwer damit, dieses Phänomen zu verstehen. Auf Smallbridge hatte er vermutet, daß das Privatkabinett die Grundversorgung sowohl aus Gründen der persönlichen Bereicherung als auch aufgrund grober Inkompetenz gedrosselt habe.
    "Stimmt nicht", widersprach ihm Mahoney. "Sie haben nicht mal einen Schimmer, wo der Schatz vergraben liegt. Deshalb wollte dich das Kabinett sprechen; dich und jeden anderen, der vielleicht schon mal im trauten Kreise mit dem Imperator ein Bierchen getrunken hat. Dann hätten sie dir in aller Freundlichkeit die Zehennägel gelockert, bis du ihnen das Geheimnis verraten hättest."
    "Sind die total durchgedreht?"
    "Allerdings. Wenn du meine Meinung hören willst: das gesamte Universum ist durchgedreht", sagte Mahoney. "Abgesehen von mir und dir. Und auch ich gleite allmählich auf die andere Seite, hi, hi, hi, wenn du nicht rasch eine Flasche findest und ihr den Hals abschlägst."
    Sten befolgte den Befehl. Bevor er die Flasche an Ian weiterreichte, nahm er selbst einen kräftigen Schluck.
    "Laß gleich noch eine zweite heraufkommen. Es wird alles noch viel, viel schlimmer werden."
    Auch diesen Befehl befolgte Sten.
    "Na schön, Mahoney. Jetzt stehen wir also auf der Seite der Verlierer."
    Es klopfte an der Tür. "Ihre Bestellung, Sir."
    Mahoney war schon auf den Beinen. Eine Pistole glitt aus seinem Ärmel. "Das kam ein bißchen zu rasch", flüsterte er und ging zur Tür.
    "Ruhig Blut, Flottenmarschall", sagte Sten trocken. "Es ist offen, Mr. Kilgour!"
    Nach einem kurzen Moment ging die Tür auf, und Alex schob sich mit einem Tablett und einem enttäuschten Gesichtsausdruck herein.
    "Hab ich euch nich' wenigstens für eine Sekunde drangekriegt?" fragte er hoffnungsvoll.
    "Du mußt dir endlich mal was mit deiner Art zu reden überlegen, Mann."
    "Es gibt Leute, die finden sie sehr charmant", sagte Alex in gespielter Verletztheit.
    Sten und Alex blickten einander an.
    "Wie dicht sind sie dir auf die Pelle gerückt?"
    fragte Sten.
    Kilgour berichtete über den fast gelungenen Hinterhalt und die Schlacht in den vereisten Straßen.
    "Da die Warnung im allgemeinen Code gehalten war, und nich' in dem, den ich mir mit Sten ausgedacht habe", fügte er hinzu, "gehe ich davon aus, daß ich Ihnen den kleinen Tip zu verdanken habe."
    "Stimmt", sagte Mahoney.
    "Des weiteren gehe ich davon aus, daß es noch triftigere Gründe dafür gibt, abgesehen davon, daß Sie sich nach meinen kräftigen Jungmädchenbeinen und meinem perlenden Lachen sehnten. Wen sollen wir umlegen?"
    "Gut gedacht, Mr. Kilgour. Aber nehmen Sie zuerst einmal Platz. Sie auch, Admiral. Die Einsatzbesprechung und die Erläuterung des Plans werden eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
    Während ich berichte, wird Ihnen die Stoßrichtung, besser gesagt, die Stoßrichtungen, selbst klar werden. Solange möchte ich die Spannung, so gut es geht, aufrechterhalten."
    Mahoney setzte am Tag der Beerdigung des Imperators an. Als er die fünf Mitglieder des Kabinetts dort auf dem grasbewachsenen Hügel, dem Grab des Imperators stehen sah, wußte er, daß er fünf Attentäter vor sich hatte.
    Nach einem Moment des Zögerns erzählte er ihnen auch den unmöglichen Teil der Geschichte.
    Direkt im Anschluß an die Beerdigung hatte er das Arbeitszimmer des Imperators aufgesucht, eine Flasche des wüsten Destillats, das der Imperator Scotch zu nennen pflegte,

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