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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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wie bei einer archäologischen Ausgrabung«, sagte er. »Wir graben ungefähr einen Meter tief quer durch einen Graben. Cind! Ich möchte, daß du alles aufnimmst.
    Der Film muß zeigen, daß der Boden hier seit einiger Zeit nicht mehr angerührt wurde. Da wachsen schon kleine Pflanzen auf-«
    »Flechten«, sagte Alex.
    »Dann eben Flechten. Keine Fußspuren, bis auf die, die wir hinterlassen, wenn wir uns den ...« Seine Stimme verebbte.
    »Sir, die Soldaten können doch graben«, gab Otho zu bedenken.
    Sten schüttelte den Kopf und nickte dann Cind zu. Sie schaltete den Recorder ein. Dann ging er auf den nächstbesten Graben zu und markierte die Umrisse des geplanten Einschnitts mit dem Schaufelblatt. Vorsichtig fing er an zu graben. Der sandige Lehm bereitete ihm keine großen Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite der Furche grub Alex mit der gleichen Sorgfalt.
    Sten war noch keinen Meter tief gekommen, als er plötzlich innehielt. »Otho, in der Kiste liegt eine Kelle.« Er kniete nieder und grub jetzt noch vorsichtiger mit dem neuen Werkzeug. Er stöhnte auf. Dann hustete er heftig und übergab sich seitlich auf den Grabenrand.
    Otho reichte ihm eine Feldflasche und eine Atemmaske.
    Auch Alex erhielt eine Maske. »An diesen Geruch gewöhnt man sich nie.«
    Sten spülte sich den Mund aus und setzte die Maske auf. Er war froh, daß er sein Gesicht dahinter verbergen konnte.
    »Zwei... vielleicht auch drei Monate?«
    »Das dürfte ungefähr die richtige Zeit sein, Boß. Cind?
    Mach mal 'ne schöne Aufnahme, direkt hier in die Gruft hinein.«
    Cind kam näher.
    Durch den Sucher sah sie den Rücken einer Frau. Die Hände waren mit Kunststoff-Handschellen zusammengebunden.
    Daneben das Gesicht eines Mannes. Die Reste seiner Augen waren weit aufgerissen, auch sein Mund stand offen; der Schrei war mit Erde erstickt worden.
    Cind wies ihre Augen an, nichts mehr aufzunehmen - diese Aufgabe mußte die Maschine übernehmen. Doch die Augen gehorchten ihr nicht.
    »Warum hat Iskra die Leichen nicht ins Meer geworfen?«
    wunderte sich Otho. »Oder mit seinem Feuer verbrannt?«
    »Lebendig begraben zu werden ist hier auf Jochi ein ehrenhafter Tod«, sagte Sten.
    »Wie kann denn Mord jemals ehrenhaft sein?« grummelte Otho.
    Sten half Alex aus dem Grab heraus.
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Boß. Was nutzt uns die Entdeckung dieser Abscheulichkeit? Ich kann nicht behaupten, daß ich es für eine gute Idee halte, die Sensationsreporter herbeizurufen und die Tat überall im Cluster verbreiten zu lassen. Damit gießen wir nur noch mehr Öl ins Feuer.«
    »Du hast recht. Wir machen das Loch wieder zu. Zunächst tun wir nicht mehr, als eine Kopie von Cinds Aufnahmen zur Erstwelt zu schicken.«
    »Als Geheimsache für den Imp? Sten, das hier ist nicht die erste schlimme Sache, die wir dem Boß berichten; nur die schlimmste bis jetzt. Wieso glaubst du, er könnte diesem Bericht mehr Aufmerksamkeit widmen; ich denke, er hat im Laufe der Zeitalter schon Schlimmeres mitansehen müssen.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Sten. »Aber er müßte doch verdammt noch mal jetzt endlich begreifen ... Du hattest vollkommen recht damit, daß sich hier eine Feuersbrunst zusammenbraut. Und wir stecken mittendrin.«
    Dann verstummten sie alle.
    Es war nichts mehr zu hören, bis auf das Scharren der Schaufeln, die die Erde in das Massengrab zurückkratzten ...
    und das Heulen des Windes, der hoch über ihnen immer heftiger wurde.

Kapitel 28
    Die Frage, ob die Entdeckung am Ort des Rauchs den Kurs des Imperators verändern würde, sollte nicht beantwortet werden.
    Ihre Familie war weder reich noch arm. Jedenfalls nicht das, was die Bewohner von Rurik als arm bezeichnet hätten; auf vielen anderen Planeten hätte man sie als Slumbewohnerin angesehen. Aber sie kannte sowohl ihre Mutter als auch ihren Vater, und nur zwei ihrer Brüder waren als Kleinkinder gestorben. Sie hatte immer mindestens eine Mahlzeit am Tag erhalten, und ihre Kleider waren sauber, wenn auch mehrmals abgeändert und teilweise schon von ihrer älteren Schwester getragen.
    Sie war Jochianerin. Sie erinnerte sich nicht mehr daran, daß sie als Kind - mit sechzehn E-Jahren betrachtete sie sich selbstverständlich bereits als Erwachsene - einen besonderen Haß gegen die Suzdal oder die Bogazi verspürt hätte, obwohl sie in ihrem Wohnsektor nur selten Vertreter dieser beiden nichtmenschlichen Spezies zu Gesicht bekam. Auch für die wenigen Torkfamilien, mit denen sie

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