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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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und ihre Augen sogen den Augenblick auf.
    Dann lenkte Sten die Unterhaltung wieder in einigermaßen geordnete Bahnen. »Otho, du hast gesagt, daß deine Anwesenheit hier etwas damit zu tun hat, daß du zivilisiert wirst.«
    »Beim eisigen Arsch meines Vaters, allerdings. Sogar nach menschlichem Standard gemessen. Wenn ich zivilisiert bin...
    und ein großer Anführer - wenn man bedenkt, daß mein Bart noch ungeschnitten ist, kann das durchaus sein -, dann verbringe ich jetzt meine wilden Jahre. Und die muß man, soweit ich das verstanden habe, unter primitiven Wesen verbringen.
    Vor kurzem habe ich ein Fiche gefunden, offenbar die Biographie eines großen Wesens der Menschheit. Sein Name war Illchurch oder so ähnlich. Jetzt ratet mal, wo er seine wilden Jahre verbrachte, nachdem er sich die ersten Sporen als Anführer verdient hatte?«
    Otho fuchtelte mit seinem Glas herum, aus dem es bereits herausschwappte. »Ich will es euch verraten. Bei den Eingeborenen eines primitiven Stammes auf der Erde, die sich Amerikaner nannten. Da ich keine Überreste dieses Stammes mehr finden konnte, muß ich mich mit den Wilden zweiter Wahl begnügen...« Otho hob das Glas zu einem Toast. »Auf die menschliche Rasse!«

Kapitel 5
    »Ich ersuche Sie hiermit, mir heute abend die Ehre Ihrer Gesellschaft zu erweisen«, sagte Sten förmlich.
    »Die Ehre ist ganz meinerseits, Sir. Wie viele Truppen soll ich zur Verstärkung mitbringen?«
    »Zum letzten Mal: Darf ich Sie zum Essen einladen, meine Dame?«
    »Oh. Einen Moment, ich muß erst einmal meine Termine überprüfen ... jawohl. Es wäre mir eine große Freude, Sten.
    Wie offiziell geht es dabei zu?«
    »Pistolen dürften nichts schaden, aber bitte farblich abgestimmt. Um... neunzehndreißig?«
    »Also um halb acht«, sagte Cind und unterbrach die Verbindung.
    »Heute abend sehen wir aber blendend aus, alter Knabe.
    Willst du Eindruck schinden oder abschrecken?«
    »Ein bißchen von beidem.«
    »Ach so.« Alex bürstete unsichtbare Fussel von Stens Anzugjacke aus Rohseide. »Jedenfalls hast du, glaube ich, deinen Anzug falsch herum an. Soll ich einen chirurgischen Eingriff einleiten, oder möchtest du lieber so bleiben?«
    »Meine Güte«, sagte Sten. »Mir ist noch nie bewußt geworden, welche Vorteile es doch hat, ein Waisenkind zu sein. Mutter Kilgour, ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob ich irgendwo über Nacht bleibe, ob ich überhaupt geküßt werde, und außerdem: Was geht dich das überhaupt an?«
    »Ich erinnere dich nur daran, daß du morgen um elffünfzehn mit dem Imp verabredet bist, um dir die letzten Anweisungen abzuholen.«
    »Ich werde dort sein. Sonst noch etwas?«
    »Nein ... ja. Dein Schal ist völlig zerknittert.« Kilgour rückte ihn zurecht. »Und wie meine Mama mir immer sagte: Tu nichts, was du nicht in der Kirche dem Dekan erzählen kannst.«
    »Das hat sie wirklich gesagt?«
    »Jawohl; Und jetzt weißt du auch, warum wir Kilgours noch nie die eifrigsten Kirchgänger gewesen sind.«
    Kilgour verschwand nach draußen. Sten warf noch einen letzten Blick auf seine Erscheinung - >verdammt, in letzter Zeit verbringe ich ziemlich viel Zeit vor dem Spiegel< -, dann war er soweit. Er schob eine Willygun in ein hirschledernes Knöchelholster, krümmte zweimal die Finger - das Messer rutschte problemlos aus der Armscheide -, und jetzt war er wirklich ausgehbereit.
    Es klopfte an der Tür.
    »Ist offen.« Er fragte sich, mit welcher neuen Nerverei Kilgour wohl jetzt in letzter Minute noch ankam. Es trat jedoch niemand ein. Statt dessen klopfte es erneut.
    Sten verzog mürrisch das Gesicht, ging zur Tür hinüber und öffnete sie.
    Drei kleine muskulöse junge Männer standen davor. Sie trugen Zivilkleidung, doch ihre Anzüge sahen so aus, als wären sie ihnen von einer Zentralbehörde ausgegeben worden.
    Es waren Gurkhas. Sie standen stramm und salutierten. Sten wollte den Gruß schon erwidern, riß sich aber doch zusammen.
    »Verzeihung, ehrenwerte Soldaten, aber ich bin kein Soldat mehr.«
    »Sie sind immer noch Soldat. Sie sind Sten. Sie sind immer noch Subadar.«
    »Ich danke Ihnen noch einmal«, sagte Sten. »Möchten Sie hereinkommen? Ich brauche noch einen Moment.«
    Sten winkte sie herein. Die drei stellten sich neben die Tür und scherten sich nicht um das peinliche Schweigen.
    »Soll ich Tee bringen lassen?« erkundigte sich Sten. »Oder Whiskey, wenn Sie außer Dienst sind? Ich muß mich für mein schlechtes Ghurkali entschuldigen, aber meine Zunge ist

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