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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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anders sein, Herr?" fragte Baseeker. "Steht denn nicht m Euren Heiligen Schriften geschrieben, daß die Zahl Eurer Anbeter schon bald die der Sterne am Himmel übertreffen wird? Und daß sie Euren Namen als den des einzig wahren Gottes, unseres Gottes, preisen werden?"
    Jetzt wirkte sogar der Imperator ein wenig verlegen und hüstelte in seine Faust. "Äh ... ja.
    Wenn du es so ausdrücken willst ... Vermutlich hört es sich ganz vernünftig an."
    "Was uns zur Umsetzung dieses Programms fehlt, sind lediglich Spenden, Herr", sagte Baseeker.
    Der Imperator zog die Stirn kraus. "Ich habe bereits mehr als genug Spenden zur Verfügung gestellt, oder etwa nicht?"
    "Oh, doch, das habt Ihr, Herr", beeilte sich Baseeker zu sagen. "Und meiner Meinung nach ist das eine unfaire - fast schon blasphemische - Last gewesen. Meiner Ansicht nach sollten diejenigen, die den größten Nutzen daraus ziehen, auch am meisten dafür bezahlen. Eure bescheidenen Untertanen, Herr, sollten diejenigen sein, die diese Kosten tragen.
    Ich finde es nicht schrecklich, daß ein lebender Gott für seine eigenen Tempel zahlt. Uns jedoch
    Euren getreuen Untertanen - wird diese kleine Freude verweigert, Herr. Und ich fürchte, es liegt am Versagen unserer politischen Führer. Sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, sich die eigenen Taschen zu füllen."
    "Sehr schön gesagt", pflichtete ihr der Imperator bei. "Wie erfrischend."
    Er wandte sich an Poyndex. "Die Pfennigfuchser im Parlament gehen mir allmählich auf die Nerven.
    Es wird Zeit, daß sie anstelle ihrer Mäuler ihre Geldbeutel strapazieren. Setzen Sie sich mit Avri zusammen und tüfteln Sie irgendein Spendengesetz aus. Eine so loyale Untertanin wie diese Frau hier sollte nicht überall um Spenden für ein so nobles Vorhaben betteln müssen."
    "Jawohl, Euer Hoheit. Ich kümmere mich sofort darum."
    Der Imperator wandte sich wieder Baseeker zu.
    "Ich habe nur eine Bitte."
    "Was Ihr wollt, Herr."
    "Ich möchte, daß du sämtliche Mitgliederdateien durchsiebst und mir die eifrigsten Gläubigen heraussuchst."
    "Wir alle würden unser Leben für Euch hingeben, Herr."
    "Schon ... Aber es gibt immer einige, die eifriger bei der Sache sind als andere. Du weißt schon, welche Sorte ich meine."
    Baseeker nickte. Das Wort "Fanatiker" lag in der Luft.
    "Ich möchte, daß sie in einer Kerntruppe organisiert werden. Ich denke da an eine Art Sonderausbildung, die von Poyndex' Leuten durchgeführt werden könnte."
    "Jawohl, Herr."
    "Sie sollen sich bereithalten. So lange, bis sie von mir hören. Dann jedoch müssen sie sofort handeln, ohne zu fragen."
    "Jawohl, Herr. Diese... Aufträge... an die Ihr denkt... Ich vermute, daß es sich um gefährliche Aufgaben handelt."
    "Richtig. Möglicherweise um selbstmörderische Aufgaben."
    Baseeker lächelte. "Ich weiß genau, welche Art von Personen dafür in Frage kommt", sagte sie mit Rattenzähnen, die jedes einzelne Wort des Satzes vom anderen abbissen.
    Poyndex lief es eiskalt über den Rücken. Es war nichts Neues, religiöse Fanatiker als Attentäter zu benutzen, doch die Vorstellung eines Kultisten mit weit aufgerissenen Augen, der ein blutiges Messer schwingt, war eindeutig unangenehm. Er verdrängte dieses Bild sogleich wieder. So erschreckend die Idee auch war, immerhin konnte er gewisse Vorteile nicht abstreiten.
    "Sehr schön. Wir verstehen uns also", faßte der Imperator den Stand der Diskussion zusammen.
    "Und jetzt ... wenn du mich entschuldigst..."
    Baseeker sprang auf. "Aber gewiß, Herr. Und vielen Dank dafür, daß Ihr mir einige Momente Eurer wertvollen Zeit geschenkt habt."
    Sie ließ sich auf die Knie fallen und schlug den Kopf dreimal auf den Fußboden. "Gepriesen sei Euer Name ... Gepriesen sei Euer Name ..."
    Schon war sie weg.
    Der Imperator wandte sich mit einem breiten Grinsen Poyndex zu. "Erstaunlich. Die halten mich wirklich für einen Gott."
    "Zweifellos, Euer Majestät", erwiderte Poyndex.
    Sein Überlebenstrieb riet ihm jedoch, nicht zurückzugrinsen. "Ihr Glaube mag zwar kindisch sein ... aber es ist ihnen sicherlich ernst damit."
    Der Ewige Imperator blickte auf die Tür, durch die Baseeker soeben verschwunden war. "Kinder und Narren..." murmelte er.
    Die Stimmung fiel von ihm ab, und der Imperator nahm eine Flasche Scotch von seinem Schreibtisch.
    Rasch goß er sich ein Glas ein und trank es ebenso rasch leer.
    "Und jetzt vom Erhabenen zur gottverdammten Narretei", sagte der Imperator. "Mir liegt eine Beschwerde meines Kämmerers vor

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