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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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genickt.
    "Ich könnte ebensogut einem Attentat zum Opfer fallen. Oder gezwungen werden, Dinge zu tun oder aufzudecken."
    "Auch diese Möglichkeit besteht", hatte Imbrociano gesagt.
    Diese Probleme hatten den Schlüsselteil des großen Entwurfs bestimmt. Da er in seinem tiefsten Innern Ingenieur war, war Kea von einer Maschine ausgegangen. Einer Beurteilungsmaschine.
    Ausgerüstet mit leistungsfähigen logischen Programmen. Mit weitreichenden Sensoren, die das Alter ego überwachten. Eine Maschine, die seine geistige und körperliche Verfassung kontrollierte, ebenso Bedrohungen von außen einschätzte. Dem Organismus selbst würde eine Bombe eingepflanzt werden. Wurde er von Folter, einem Gehirnscan oder einem tödlichen Angriff bedroht, ging die Bombe mit gewaltiger Kraft hoch und tötete alles im weiten Umfeld. Das gleiche geschah, wenn die Beurteilungsmaschine entschied, daß er geistig nicht mehr in der Lage war, die Föderation zu regieren.
    Kea nannte das den Caligula-Faktor. Er hatte keine Lust, zu einem Tyrannen zu mutieren, der über eine niemals endende Hölle herrschte.
    Er war stolz auf sich gewesen, so zu denken.
    Noch immer war er stolz darauf, dachte er und hob das Glas mit dem Scotch an die Lippen. Es war sein eigenes, geheimes Geschenk an sein ewiges Königreich. Wenn er jedoch ganz ehrlich zu sich war, mußte er zugeben, daß er seine Definition von geistiger Verwirrung recht weit angelegt hatte. Aber während dieser Anfälle von Ehrlichkeit hatte er das Problem soweit rationalisiert, daß sein zukünftiges Ich schließlich eine gewisse Überlebenschance haben mußte. Es war unmöglich, sämtliche Umstände zu bedenken, mit denen er es im Laufe der Jahrhunderte zu tun bekommen würde. Was heute als verrückt erschien, konnte sich in weiter Zukunft als unabdingbares Überlebensprinzip erweisen.
    Die Maschine, die alles überwachte, befand sich in einem völlig automatisierten Hospitalschiff; ein Schiff, das nicht nur völlig überzogen ausgestattet war, versehen mit meterdicken Metallstreben, wo ein Zentimeter jahrzehntelangen Schutz geboten hätte, sondern auch mit Programmen und
    Möglichkeiten zur eigenen Fehlererkennung und behebung.
    Er hatte es dort versteckt, wo es keiner seiner Feinde je finden würde - in dem alternativen Universum, der Quelle der Antimaterie Zwei.
    In Gedanken nannte er diesen Ort N-Raum.
    Und gesetzt den Fall, seine Feinde spürten das Schiff doch auf, so war es mit den besten Waffen seines Zeitalters ausgerüstet. Es war
    unwahrscheinlich, daß ein Angreifer sein Vorhaben überlebte. Das Hospitalschiff stand bereit und wartete auf das Signal, das es zu vollem Leben erwecken würde. Nach diesem Signal machte sich die Robotbesatzung des Schiffes daran, den nächsten Kea Richards zu gestalten, um denjenigen zu ersetzen, der gerade beiseite geschafft worden war.
    Das Fleisch wurde aus den Genen gezüchtet, die linbrociano gerade jetzt aus regelmäßigen Biopsien sammelte. Die Gedanken - das Es, die gesamten unterbewußten Instinkte des Kea Richards - wurden ebenso perfekt rekonstruiert. Bis hin zu den allerletzten Gedanken kurz vor seinem... Tod.
    "Das dauert eine gewisse Zeit", hatte ihn Imbrociano gewarnt. "Etwas länger als drei Jahre, bis das Duplikat fertig ist. Sie müssen sich dieser Lücken bewußt sein."
    Er hatte das Problem durch die Installation eines ausgeklügelten Biblitothekscomputers gemeistert, der alle erhältlichen Nachrichten und
    Wissensquellen innerhalb der Föderation speicherte.
    Alle diese Daten wurden dem neuen Organismus nach seiner Erweckung zugeführt -
    während
    sogenannter Tutorien. Aber er mußte sich vorsehen.
    Der Organismus war jeweils ganz neu. Ungewohnt.
    Imbrocianos Psychotechs hatten ihn davor gewarnt, daß zuviel Wissen ohne praktische Erfahrung das neue Wesen verderben könne, bevor es richtig in Aktion trat.
    Die Rückkehr zur Macht konnte nur Schritt für Schritt erfolgen. Eine Erfahrung nach der anderen, wobei nach jedem Schritt neues Bewußtsein zugefüttert wurde. Und an jedem beliebigen Punkt konnte die Maschine den neuen Organismus als unvollkommen definieren und zerstören ... um wieder von vorne anzufangen.
    Eigenartigerweise hatte sich die politische Seite als leichteste Aufgabe bei seiner Vorbereitung auf die Unsterblichkeit erwiesen.
    Denn seine Trumpfkarte war AM2.
    Wenn er starb, würden die AM2-Lieferungen automatisch eingestellt. Bis zu Keas Rückkehr würde für einen Usurpator nichts mehr übrigbleiben.
    Ein

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